Forschungsprojekte
Diese Seite bündelt Forschungsvorhaben an der MLU, die einen Bezug zu den Themen Diversität, Chancengleichheit und Antidiskriminierung haben. Sie macht sie damit sichtbar und erleichtert die Vernetzung. Die Seite befindet sich noch im Aufbau und wird fortlaufend ergänzt.
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Übersicht
- Forschungsschwerpunkt "Gesellschaft und Kultur in Bewegung"
- Institut für Hochschulforschung (HoF)
- Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)
- Interdisziplinäres Zentrum für Pietismusforschung
- Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
- Medizinische Fakultät
- Philosophische Fakultät I
- Philosophische Fakultät II
- Philosophische Fakultät III
- Zentrum für Schul- und Bidlungsforschung (ZSB)
Forschungsschwerpunkt "Gesellschaft und Kultur in Bewegung"
Institut für Hochschulforschung (HoF)
Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)
Interdisziplinäres Zentrum für Pietismusforschung
Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Medizinische Fakultät
Philosophische Fakultät I
Sexualität und Geschlecht im Spiegel der Akten der Universitäts-Nervenklinik Halle (Saale), ca. 1930–1945 |
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Promotionsprojekt von Anton Schulte Erforscht werden Prozesse, in denen Geschlecht und Sexualität in der Psychiatrie während des Nationalsozialismus ausgehandelt wurden. Konstruktionen von Sexualität und Geschlecht spielten in der Konzeption von psychischen Krankheiten eine gewichtige Rolle. In einer mikrogeschichtlichen Untersuchung werden 30 Patient:innenakten aus der „Universitäts-Nervenklinik“ Halle (Saale) zwischen 1930 und 1945 untersucht. Diese Akten wurden erst 2020 auf dem Dachboden der heutigen „Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie“ gefunden. Bei dem Bestand handelt es sich um 232 laufende Akten aus vier deutschen politischen Systemen zwischen 1890 und 1989. Folgende Forschungsfragen sind dabei zentral: Wie handelten Patient:innen und behandelndes Personal Geschlecht und Sexualität in der „Universitäts-Nervenklinik“ aus? Wie und zu welchem Zweck wurden Patient:innen eingewiesen und behandelt? Zur Kontextualisierung der im NS herrschenden Konzepte zu „Homosexualität/en“ werden zudem psychiatrische Zeitschriften, medizinische Handbücher, Encyklopädien und Sexualratgeber in Deutschland zwischen 1919 und 1945 diskursanalytisch untersucht. Welche Aussagesysteme zu „Homosexualität/en“ gab es im medizinisch-psychiatrischen Bereich? |
Philosophische Fakultät II
American Missionaries in the Ottoman Empire. An Conceptual Metaphor Analysis of Missionary Narrative, 1820–1898 |
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Promotionsprojekt von Hami İnan Gümüş This book is a metaphor based analysis of the texts produced by the missionaries of the American Board of Commissioners for Foreign Missions in the Ottoman Empire between 1820-1898. It explores the conceptual metaphor networks inherent to the official missionary discourse. The explication of these networks uncovers how the missionaries defined and depicted themselves and what they encountered. Being a synthesis of literary studies, linguistics, cultural history, and religious studies the work analyzes the missionary narrative in its historical context by applying literary, narratological, and linguistic tools. |
Behinderung – Drama – Gesellschaft. Die Behindertenrechtsbewegung und Behinderungsrepräsentationen im Drama in den 1980er und 1990er Jahren in der deutschen Literatur |
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Promotionsprojekt von Toni Müller Behinderung zählt seit jeher zu den wichtigsten Motiven in der Literatur. Es ist ein Motiv, das Literatur und Gesellschaft, Kunst und Leben verknüpft und zugleich einen zentralen Diskurs unserer Gesellschaft darstellt. Menschen mit Behinderung werden nach wie vor stigmatisiert und ausgegrenzt. Spätestens seit den 1980er-Jahren fordert eine Bürgerrechtsbewegung, den gesellschaftlichen Umgang mit behinderten Menschen zu überdenken. Der Autor nimmt die Behindertenbewegung zum Ausgang für eine Analyse von fünf Theatertexten der 1980er-Jahre. Unter der Annahme, dass Behinderung ein gesellschaftlicher Prozess ist und keine Eigenschaft des Körpers, fragt er, wie die Texte sich zu diesem gesellschaftlichen Prozess positionieren und wie ihr theaterästhetischer Beitrag zum Behinderungsdiskurs der Bundesrepublik aussieht. |
Blockierte Kommunikation in polykulturellen und intergenerationellen Kontexten. Zum Wechselverhältnis von Kommunikationskulturen in einem deutschen Mehrgenerationenhaus und einer mauritischen Familie |
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Promotionsprojekt von Juliane Bucher |
Bulgarische „MigrantenautorInnen“ im deutschsprachigen Literaturbetrieb |
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Promotionsprojekt von Anne Sturm |
Das Erzählen vom nicht erlebten Krieg. Poetik literarischer Auseinandersetzungen mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Jugoslawienkrieg in Deutschland nach 1990 |
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Promotionsprojekt von Steffen Hendel, 2016 |
Die sprachliche Konstruktion des aktuellen Migrationsdiskurses |
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Leitung: Prof. Dr. Daniela Pietri Forschungsprojekt 2019–2020 Partneruniversität: Università degli Studi di Messina, Dipartimento di Civiltà antiche e moderne (Ansprechpartner Prof. Dr. Fabio Rossi) Die aktuelle Migrationskrise spielt für den politischen und medialen Diskurs Europas eine herausragende Rolle. Davon sind Italien als primäres Einfallstor für Flüchtlinge auf dem Seeweg von Nordafrika über das Mittelmeer und Deutschland als beliebtestes Zielland für die Weiterreise von Migranten besonders betroffen. Das Projekt setzt sich zum Ziel, den Migrationsdiskurs als brisantes gesellschaftliches Diskussionsfeld sowohl in Italien als auch in Deutschland aus der Perspektive seiner sprachlichen Konstruktion zu erörtern. Zu diesem Zweck sind drei Veranstaltungen geplant: je ein einführendes Blockseminar im Zielland Italien und in Deutschland und eine anschließende Fachkonferenz an der MLU Halle-Wittenberg, außerdem soll es einen Sammelband mit den Ergebnissen geben. |
Die Weiblichkeitsbilder in der deutschsprachigen Erzählliteratur von Autorinnen persischer Herkunft |
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Promotionsprojekt von Somaiyeh Mohammadi |
'Durchgesehene und ergänzte Neuauflage.' Systembruch und/oder Transformation? Fortschreibung und Entnazifizierung literarischer Sachbücher des Dritten Reiches in den 50er-Jahren |
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Promotionsprojekt von Lena Höft |
Empathische Strategien im Umgang mit dem Tabu in psychologischen und medizinischen Diskursen der russischen Literatur |
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Forschungsprojekt 2015–2019 Leitung: G. Lehmann-Carli |
Ethnomethoden im lernerzentrierten DaF-Unterricht am Beispiel von DaF-Lernenden in Kenia und Äthiopien |
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Promotionsprojekt von Francisca Atieno Odero |
Frei, selbstbestimmt und gehorsam für das Dritte Reich. Rückblicke auf das Kriegserlebnis in belletristischen Bestsellern Westdeutschlands von 1945–1960 |
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Promotionsprojekt von Felix Kraft |
From Post-Yugoslavia to the female continent: Feminist reading of post-Yugoslav literatur |
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Promotionsprojekt von Tijana Matijević |
Funktionale Aspekte von Trauma-Narrativen in der russischen und polnischen Literatur |
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Forschungsprojekt 2017–2022 Leitung: G. Lehmann-Carli |
Gattungsdynamik und Gendervariation.Weiblichkeitsnarrative im galanten Roman um 1700 |
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Promotionsprojekt von Katja Barthel, 2012 |
'Israel. Nein, Igor'. Narrative Suchbewegungen in der deutschsprachigen jüdischen Gegenwartsliteratur |
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Promotionsprojekt von Inna Margoulis |
Kriegserfahrung und Kriegsdarstellung in der Literatur der Neuen Sachlichkeit |
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Promotionsprojekt von Mike Händler |
Literarische Gestaltung von Erinnerung und Identitätskonzeptionen im Schatten der Shoah in ausgewählten Werken von Maxim Biller und Doron Rabinovici |
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Promotionsprojekt von Marcel Matthies |
Sprache und Diskriminierung – Sprache gegen Diskriminierung |
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Leitung: Prof. Dr. Daniela Pietri Förderung: DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amtes Laufzeit: 2022–2023 Fördersumme: 20.000 € Partneruniversität: Università degli studi di Firenze, DILEF – Dipartimento di eccellenza Lettere e Filosofia (Ansprechpartner Prof. Dr. Raffaella Setti) Diskriminierung drückt sich nicht nur beim aktiven Handeln aus, sondern sie beginnt oft schon bei der Sprache. Auch im öffentlichen Diskurs sind nur wenige Themen so präsent wie die Debatte um eine diskriminierungsfreie Sprache. Dabei geht es um die Frage nach dem richtigen Gendern, nach der political correctness oder um andere rassistische und sexistische Äußerungen. Das Projekt untersucht die komplexen Beziehungen zwischen Sprache und Diskriminierung in historischer sowie in aktueller Perspektive am Beispiel des Italienischen. Dabei liegt der Schwerpunkt einerseits auf den Erscheinungsformen diskriminierender Sprache und andererseits auch auf der Frage nach der Umsetzung und den Möglichkeiten von diskriminierungsfreiem Sprechen. Es sind mehrere Maßnahmen geplant: zwei Blockseminare, in denen ausgehend von einer diachronen (Florenz) und synchronen (Halle) Perspektive auf das Themengebiet “Sprache und Diskriminierung” hingearbeitet wird, eine Podiumsdiskussion (sprachkontrastiv Italienisch – Deutsch), die auch für das auch universitätsexternes Publikum offen sein soll, und eine abschließende internationale Fachtagung an der MLU. Die Ergebnisse werden in einem Sammelband festgehalten. |
Stereotype und Repräsentationen Südosteuropas in Literatur und Film im 21. Jahrhundert |
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Promotionsprojekt von Lea Gladis |
Studentin an der MLU – und dann? Eine genderzentrierte Befragung zur Einschätzung Studierender in Bezug auf ihre aktuelle Studiensituation und einer möglichen wissenschaftlichen Berufsperspektive |
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Forschungsprojekt Leitung: Katrin Fritsche Förderung: BMBF |
Urbane Identitäten in der jüngsten Literatur der Postmigration |
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Promotionsprojekt von Franziska Hoffmann-Preisler |
Von der Migration zur Integration. Literarische Konstruktionen von Kultur und Kulturkonflikt in der deutsch-türkischen Literatur nach '89 |
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Promotionsprojekt von Nico Elste, 2012 |
Wie Fremde Fremde sehen. Interdisziplinäre Studie zur Selbstreflexion und Selbstverortung jüdischer Identität im literarischen Text des 19. und 20. Jahrhunderts |
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Habilitationsprojekt von Dr. Peter Waldmann, 2016 |
Philosophische Fakultät III
Diskursanalyse zur (ausbleibenden) Thematisierung von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche |
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Vorhaben in Kooperation mit dem Forschungsverbund ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland (Verbundkoordinator: Prof. Dr. Martin Wazlawik, Hochschule Hannover; Finanzierung: Zuwendung durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)) Laufzeit: 01.12.2022–31.08.2023 Projektleitung: Dr. Phries Künstler, Prof. Dr. Daniel Wrana Das Projekt untersucht diskursanalytisch, wie sich die evangelische Kirche zum Thema der sexualisierten Gewalt im öffentlichen Diskurs positioniert und wie sich diese Positionierung in den letzten Jahren verändert hat. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie das Thema sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen mit und im Anschluss an die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit 2010 durch die evangelische Kirche selbst (nicht) aufgegriffen und bearbeitet wird. Nachgegangen wird so der Relation von (ausbleibender) öffentlicher Debatten und der (Art und Weise der) Thematisierung von sexualisierter Gewalt durch die Institution(en) der evangelischen Kirche. Innerhalb einer diskursanalytischen Untersuchung wird den (ausbleibenden) Thematisierungen und (Un-)Sagbarkeit im Sprechen über sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche nachgegangen. Vor dem Hintergrund einer poststrukturalistischen, diskursanalytischen Methodologie werden dafür die sprachlich verfassten diskursiven Figuren rsp. Deutungsmuster rekonstruiert. Die Untersuchung umfasst drei miteinander verschränkte Vorhaben: Erstens werden anhand einschlägiger Veröffentlichungen und Verlautbarungen der EKD seit 2010 die Räume des (Nicht-)Sagbaren über das Thema sexualisierte Gewalt analysiert. Zweitens wird anhand der Betrachtung der einschlägigen Debatten innerhalb der Synoden der EKD betrachtet, wie das Thema sexualisierte Gewalt in diesem Kontext in umkämpfter Weise ausgehandelt wird. Ausgehend von diesen beiden Analysen wird drittens die Relation von innerkirchlicher (Nicht-)Thematisierung von sexualisierter Gewalt und öffentlicher Debatte betrachtet, wobei ein medialer ‚Echoraum‘ analysiert wird. |
Druschba! Völkerfreundschaft, Internationalismus und Solidarität in Kindermedien der DDR |
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Dissertationsprojekt von Jessica Dalljo Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der Erziehung zum Internationalismus in der DDR aus einer kindheits- und mediengeschichtlichen Perspektive. Anhand von Zeitschriften, Filmen und Literatur für Kinder soll der Frage nach Darstellungen von und Diskurse um Solidaritätspraktiken mit Staaten der sogenannten ‚Dritten Welt‘ nachgegangen werden. Neben der ideologischen Einordnung soll der Begriff der Solidarität vor allem in seinem erzieherischen Impetus untersucht werden. Zentral sind dabei die Fragestellungen mit wem und auf welche Weise Solidarität praktiziert werden sollte und welche Rolle und Handlungsfähigkeit (‚agency‘) Kindern als Akteur_innen im Konzept des Internationalismus und bei der Ausführung der Praktiken zugesprochen wurde. Eine wesentliche Rolle spielt dabei auch der Blick auf koloniale Kontinuitäten in der Darstellung der Hilfepraktiken. Damit einhergehend stehen das den Kindern vermittelte Selbstverständnis und die Inszenierung der DDR im globalen und (post-)kolonialen Kontext im Fokus. |
Prekäre Subjektivierung. ›Kämpfe ums Möglichwerden‹ im Kontext von Mutterschaft und Erwerbslosigkeit |
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Promotionsprojekt von Phries Künstler Warum folgt aus einer prekären gesellschaftlichen Lage nicht automatisch ein politisches Subjekt? Dieser Grundfrage kritischer Gesellschaftstheorie widmet sich Phries Künstler und geht Prozessen prekärer Subjektivierung im Kontext von Mutterschaft und Erwerbslosigkeit nach. Anhand von Interviews mit Teilnehmerinnen von Aktivierungsmaßnahmen werden aus poststrukturalistischer Perspektive die Kämpfe untersucht, die unternommen werden müssen, um den eigenen Subjektstatus gegen die Gefahr der Verwerfung zu sichern. Damit leistet die Studie einen Beitrag zur Theoretisierung und Empirie von Subjektivierung im Horizont sozialer Ungleichheit, Prekarität und Politik. |
Zur Frage der Begründbarkeit von Normativität |
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Promotionsprojekt von Charlotte Spellenberg Das Dissertationsprojekt bearbeitet Fragen der Normativität und der Vermittlung von Sein und Sollen in der pädagogischen Theorie(bildung): Ausgehend davon, dass der Aufgabencharakter des pädagogischen Gegenstandsbereichs mit der Differenz von Faktizität und Normativität spielt, stellt sich die Frage, wie ‚faktisches Sein‘ und ‚normatives Sollen‘ bestimmt, begründet und zueinander ins Verhältnis gesetzt werden können. Diese Frage ist systematisch orientiert und fokussiert innerhalb Spannungsverhältnisses von Begründungsnotwendigkeit und -unmöglichkeit die Analyse epistemischer Formen dessen, was ‚ist‘ und ‚sein soll‘ in der pädagogischen Theorie. Die Arbeit unternimmt den Versuch, die in pädagogischen Theorien eingesetzten Geltungsgründe (also die spezifisch epistemologisch kodierten Weisen Richtigkeit und Wahrheit in Anspruch zu nehmen) sowie ihre Kriterien zu rekonstruieren und problematisieren. Als epistemologische Grundlegung werden zwei paradigmatische Theoriekonzeptionen für Normbegründung aus der praktischen Philosophie rekonstruiert, die sich einmal mit Bezug auf Moral und einmal auf Sittlichkeit mit Normen, Normativität und deren Begründung befassen sowie dabei kontrastive Relationierungen von Sein und Soll vornehmen. Um die Frage nach Begründungen aber differenzierter stellen zu können und um poststrukturalistische Grundlegungsproblematiken mit zu bedenken, wird sie erkenntnispolitisch als Frage nach der (Un)Möglichkeit von Begründung reformuliert. So soll eine Forschungsperspektive auf die Ordnung des pädagogischen Diskurses und ihre Gesetze erarbeitet werden, mit der Begründungsversuche von Richtigkeit als Einsätze im Spiel um Wahrheit lesbar werden. |
Zur schulischen Bearbeitung von FluchtMigration |
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Promotionsprojekt von Franziska Caggese Das als Ethnographie (Breidenstein 2015) angelegte Dissertationsprojekt geht der Frage nach wie Grundschule als zentrale migrationsgesellschaftliche Organisation FluchtMigration (Treibel 2011) bearbeitet. Zur Beantwortung dieser Fragestellung sollen unterschiedliche Dimensionen ((inter-)subjektive, (schul-)organisationale und diskursive Dimension) in den Blick genommen werden. Im Fokus des Erkenntnisinteresses stehen die empirisch beobachtbaren Praktiken der Subjektivierung im Feld der Grundschule. Aussubjektivierungs- und praxistheoretischer Perspektive (Reckwitz u.a. 2003; Ricken 2017; Butler 1996) wird danach gefragt, wie neu zugewanderten Schüler_innen von Grundschullehrkräften in unterrichtlichen Praktiken adressiert und somit als Subjekte konstituiert werden und wie sich diese selbst zu dieser Adressierung positionieren. Für die Untersuchung von (Re-)Adressierungsprozessen in unterrichtlichen Praktiken dient die „Heuristik für eine Adressierungsanalyse“ nach Kuhlmann et.al. (2017). Aus einer poststrukturalistisch informierten Perspektive wird in einem weiteren Schritt die diskursiven Hervorbringungen des sogenannten »Flüchtlingskindes« untersucht und danach gefragt inwiefern Diskurse über neu zugewanderte Schüler_innen in der Schule von den Subjekten re-signifiziert werden? |