Kostenfreie Menstruationsprodukte
Pilotprojekt an der Uni Halle
Die Universität Halle ermöglicht ihren Studierenden und Beschäftigten im Rahmen eines Pilotprojekts ab Dezember 2024 den kostenfreien Zugang zu Menstruationsprodukten an ausgewählten Standorten. Mit der kostenfreien Abgabe von Tampons und Binden setzt sich die Universität weiter für Chancengleichheit in jedem Bereich des universitären Lebens ein.
Nach Abschluss eines Jahres sollen Resonanz, Verbrauch, Kritik und Verbesserungsvorschläge evaluiert und auf Grundlage dieser Evaluation über das „ob“ und „wie“ einer Fortführung des Angebotes entschieden werden.
Was hat Menstruation mit Chancengleichheit zu tun?
Hat eine menstruierende Person keine oder nur eingeschränkte finanzielle Mittel zur Verfügung, um geeignete Menstruationsartikel zu erwerben, wird dies als "Periodenarmut" bezeichnet. Insbesondere Studierende mit geringem Einkommen können hiervon betroffen sein. Während ihrer Periode bleiben sie dann unter Umständen zu Hause und verpassen beispielsweise Lehrveranstaltungen. Oder sie wechseln Periodenprodukte zu selten, um Kosten zu sparen, und setzten sich dadurch gesundheitlichen Risiken aus.
Menstruationszyklen sind nicht immer regelmäßig. Es kann vorkommen, dass eine Menstruationsblutung plötzlich und unerwartet eintritt. Dadurch können schambehaftete Situationen entstehen wie blutige Flecken auf der Kleidung. Dies kann dazu führen, dass Personen zum Beispiel Lehrveranstaltungen oder ihren Arbeitsplatz vorzeitig verlassen müssen.
Der niedrigschwellige Zugang zu kostenfreien Menstruationsprodukten ermöglicht in solchen Momenten Teilhabe und führt zu einer arbeits- und studienfreundlichen Atmosphäre, in der sich menstruierende Personen mit einem Gefühl der Sicherheit auf ihr Studium oder ihre Arbeit konzentrieren können, ohne dass aufgrund fehlender Menstruationsprodukte eine mentale oder finanzielle Belastung entsteht.
Welche Produkte werden zur Verfügung gestellt?
Mittels fest installierten Wandspendern werden Binden (Größe: "normal", ohne Flügel) und Tampons (Größe: "normal") zur Verfügung gestellt.
Für wen ist das Angebot gedacht?
Das Angebot richtet sich an alle, die auf die Bereitstellung kostenfreier Menstruationsprodukte angewiesen sind, um am universitären Alltag teilnehmen zu können, insbesondere:
- menstruierende Personen, für die aufgrund ihrer finanziellen Situation der Erwerb von Menstruationsprodukten eine starke Belastung darstellt.
- Personen, die im Unialltag von ihrer Menstruation überrascht werden und keine geeigneten Produkte dabei haben.
Das Angebot soll und kann nicht dauerhaft den vollumfänglichen Bedarf aller menstruierenden Personen an der Universität decken und ist ausschließlich als Versorgung für oben genannte 'Notfälle' gedacht. Wir bitten alle Nutzer*innen darum, nur so viele Artikel herauszunehmen, wie sie tatsächlich dringend benötigen. Sollte sich stattdessen eine regelmäßige missbräuchliche Verwendung abzeichnen, spricht dies gegen die Verstetigung des Projektes.
Wie wird das Projekt finanziert?
Die Kosten des Pilot-Projekts werden vom Rektorat und dem Studierendenrat getragen. An der Medizinischen Fakultät, welche schon länger kostenfreie Menstruationsprodukte bereitstellt, werden die Kosten durch das Dekanant getragen.
Standorte
Franckesche Stiftungen
Haus 31 (Ha 10) | Damen-WC (Erdgeschoss), All-Gender-WC (Erdgeschoss) | Franckeplatz 1 |
Universitätsplatz
Audimax | All-Gender-WC (Erdgeschoss) | Universitätsplatz 1 |
Juridicum (Ha 11) | Damen-WC (Erdgeschoss) | Universitätsplatz 5 |
Steintor-Campus
Bibliothek (Ha 18) | Damen-WC (Erdgeschoss), All-Gender-WC (Erdgeschoss) | Emil-Abderhalden-Str. 25 |
Campus Heide-Süd
Bibliothek (Ha 4) | All-Gender-WC (1. OG), Damen-WC (1.OG) | Von-Danckelmann-Platz 1 |
Weinberg-Campus
FB Chemie | Damen-WC (Erdgeschoss) | Kurt-Mothes-Str. 2 |
StudiFIT Lührmann
Fitnessstudio | Damen-WC (1. OG) | Mansfelder Str. 15 |
Campus Medizin und Universitätsklinikum
Dekanat | Magdeburger Str. 8 |
Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde | Magdeburger Str. 16 |
Institut für Anatomie und Zellbiologie | Große Steinstr. 52 |
Universitätsklinikum, Funktionsgebäude 6 (Hörsäle) | Ernst-Grube-Str. 40 |
Kontakt
Sie haben Fragen oder Rückmeldungen zum Projekt?
Schreiben Sie gern eine E-Mail an: antidiskriminierung@uni-halle.de