Newsarchiv: Veranstaltungsnews
Jahr 2025
Vorträge anlässlich des Weltbuchtags: Celebrating the Freedom to Read
23. April 2025, 16:30–18 Uhr, online
Vortrag von den Queerbrarians, organisiert von der bukof Kommission Queere Hochschulpolitik (Sabine Wöller von der Uni Halle ist Teil des Sprechendenteams der Kommission)
Die Vortragenden bringen Einblicke aus Deutschland und den USA zusammen, um Entwicklungen und Ereignisse rund um Zensur und den freien Zugang zu Informationen in beiden Ländern zu thematisieren. Die Veranstaltung besteht aus einem einführenden Vortrag aus deutscher Perspektive in deutscher Sprache, einem vertiefenden Vortrag zu den aktuellen Book Bans in den USA aus amerikanischer Perspektive in englischer Sprache sowie Zeit für Fragen aus dem Publikum und Antworten vom Plenum.Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Online-Veranstaltung ist kostenfrei.
Die Veranstaltung beginnt mit dem einführenden Vortrag aus deutscher Perspektive von Claudia Frick, auch bekannt als Fuzzy. Sie ist Queerbrarian und Professorin für Informationsdienstleistungen und Wissenschaftskommunikation an der TH Köln:
- "Zwischen den Zeilen: Bibliotheken und verbotene Bücher von Deutschland bis in die USA"
Bücherverbote sind weder in Deutschland noch in den USA eine Neuheit. Bibliotheken und ihre Arbeit standen und stehen dabei besonders im Fokus. Die deutsche Geschichte und die derzeitige Lage in den USA verdeutlichen, dass Bücherverbote sowohl die Bestände von Bibliotheken als auch ihre Bibliotheksmitarbeitenden erheblich beeinflussen. Dabei zeigt sich immer wieder, dass es selten um die Inhalte der Bücher an sich geht, sondern um politische Ziele, gesellschaftliche Spannungen und das Wissen oder die Empathie, die durch diese Bücher vermittelt werden können.
Im Anschluss daran übernehmen Eve Boger und Lucie Pitt von Wilco Iris , einer Organisation aus den USA, die sich für die Rechte und das Wohlergehen queerer Jugendlicher in Tennessee einsetzt:
- "Read Banned Books: It’s Good for Everyone"
In Tennessee, there has been an ongoing conservative led push for censorship ranging from local school boards up to our state legislature that has aimed to ban books with LGBTQ+ content in public schools. In response, we have led a grassroots effort to curate both a private queer/banned book library and a safe space for students to access and feel comfortable in. It is imperative we understand the causes of harmful legislation like Tennessee’s, their ramifications, and what we can do to support and empower the marginalized groups targeted by these attacks.
Die Veranstaltung schließt mit einer Frage- und Antwortrunde, bei der das Publikum sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch Fragen stellen kann.
Film: Riefenstahl
22. April 2025, 19 Uhr, Audimax
organisiert vom UniKino
Dieser Film lässt sich wohl einreihen in eine Aufarbeitung und Kritik der Medienlandschaft in Deutschland während und nach der NS-Zeit. Sehr interessant und wichtig, um zu verstehen was faschistische Narrative sind, wo sie herkommen, wie man sie erkennt.
Vortrag: Exklusiver Humanismus. Immanuel Kant, Ableismus und die Kritik des viehischen Charakters
22. April 2025, 18 Uhr, SSR (Steintor-Campus)
Vortrag von Christian Müller
Veranstaltet vom AK Inklusion des StuRa
In den letzten Jahren sind Immanuel Kant und seine Philosophie zunehmend unter Kritik geraten. Gerade seine Rassentheorien und seine Ausfälle gegen Menschen, die aus dem globalen Süden kommen, werden in der deutschen Philosophie zunehmend als Problem angesehen. Grundsätzlich stehen seine sozialnormativen Gesellschaftsvorstellungen und seine Ausführungen über Frauen, Schwarze Menschen und Menschen mit emotionalen und geistigen Behinderungen seit Jahrzehnten in der Kritik, wurden aber von der deutschen Kantforschung weitgehend ignoriert. Dass sich Kant über seine gesamte akademische Schaffenszeit mit der Vernunft und der Verstandesfähigkeit des Menschen und der Abstufung der kognitiven Leistungsfähigkeit verschiedener sozialer Gruppen im Sinne von angeborenen Anlagen befasste, ist bekannt und vielen seiner publizierten Texte zu entnehmen. In seinen Vorlesungen, Vorarbeiten, Reflexionen und Briefwechseln, die sich mit Anthropologie und Moraltheorie befassen, kommen seine persönlichen Vorurteile am deutlichsten zum Ausdruck und werfen ein nahezu verheerendes Licht auf seine praktische Philosophie. Unter der Last der Evidenz, die sich aus zahlreichen seiner kleinen Schriften und darin zu findenden sozialnormativen Bemerkungen ergibt, bricht die künstliche Trennung von kritischem und vorkritischem Kant für zumindest seine Moralphilosophie vollständig zusammen.
Der Vortrag widmet sich den, im Vergleich zu den rassenhierarchischen und misogynen Auslassungen, wenig beachteten ableistischen Vorurteilen Kants. Dieser ist in drei Abschnitte gegliedert, wobei der erste eine Grundlegung der Begriffe und Probleme der kantischen Philosophie sowie eine Verortung des Referenten zu dieser Auffassung beinhaltet. Der zweite Abschnitt befasst sich mit den Rückwirkungen von Kants sozialnormativen Vorstellungen über Behinderung auf seine Anthropologie und Moraltheorie. Der dritte soll wiederum einen Ausblick auf die Auswirkungen dieser Ansichten auf die Auseinandersetzung mit (geistiger) Behinderung und psychischer Erkrankung innerhalb der gegenwärtigen Kantforschung geben.
Vernetzung: Auftakttreffen Mit Sicherheit verliebt
15. April 2025, 18:30 Uhr, Seminarraum 2 (Campus Medizin)
Dein Sexualkundeunterricht war auch eine nichtssagende Katastrophe? Komm vorbei! Mit Sicherheit verliebt ist eine Gruppe junger Menschen, die in Schulen an Projekttagen Aufklärungsarbeit leisten. Wenn dein Sexualkundeunterricht also auch totaler Mist war, hast du bei uns die Gelegenheit, kommenden Generationen einen offeneren und vor allem sichereren Umgang mit Sexualität zu ermöglichen, Sex-Mythen aus der Welt zu räumen, liebe Menschen kennenzulernen und selbst ganz viel zu lernen!
Vernetzung: Auftakttreffen Studis gegen rechts
09. April 2025, 18 Uhr, SSR (Steintor-Campus)
organisiert von den Studis gegen rechts
Du hast Angst vor dem Rechtsruck? Du fühlst dich ohnmächtig? Du interessierst dich zwar für Politik, hast aber niemanden, mit dem du dich darüber austauschen kannst? Du möchtest dich politisch engagieren, aber weißt nicht wo? Die Studis gegen rechts Halle haben das Ziel, uns gegen den Rechtsruck zu wehren, gegen die AfD zu widersetzen und mit Leuten auf dem Campus ins Gespräch zu kommen.
Im Anschluss an unsere Vorstellung gibt es direkt die Möglichkeit mit den einzelnen AGs in Kontakt zu treten und so schnell aktiv zu werden. Ausklingen lassen wir den Abend mit einem gemeinsamen Grillbuffet. Wir sorgen für einiges, aber freuen uns auch über alles was ihr noch mitbringen könnt.
Also kommt vorbei! Gemeinsam sind wir stark ✊
Vortrag: Sanitary Pads and the Fall of Communism: Reconceptualizing Period Poverty in State-Socialist Poland
09. April 2025, 18–20 Uhr, Seminarraum 12 (Steintor-Campus)
Vortrag von Anna Dobrowolska (Basel) im Rahmen des interdisziplinären Kolloquiums "Osteuropäische Geschichte"
Vorträge: The current situation of women in Afghanistan. A report by an Afghan lawyer
09. April 2025, 16 Uhr, Dozentenbibliothek Zivilrecht/ Genderwissenschaftliche Bibliothek (Uniplatz 10a)
Vortrag mit Fawzia Abawi und Dr. Elaha Abawi, organisiert vom Gleichstellungsteam der Juristischen Fakultät
Sprache: Englisch (mit Übersetzungshilfe)
Across the globe, we are witnessing an erosion of women's rights, a development that raises significant concern. One of the most alarming examples of this is Afghanistan since 2021. Upon the Taliban's rise to power, we observed a swift and systematic oppression of women, effectively marginalizing them from society.
In response to this critical situation, we have organized an event to address these developments, the challenges faced by women, and their remarkable resilience. We are honored to welcome two guests who will share insights into the historical context of Afghanistan in recent years, as well as the current circumstances.
Fawzia Abawi and her daughter, Dr. Elaha Abawi, are going to focus on their personal experiences regarding their educational journeys, professional reers and their flight to Germany.
We warmly invite you to hear the stories of these remarkable women. To help you get to know Fawzia Abawi and Dr. Elaha Abawi better, we have prepared a brief overview on the following slides.
We look forward to your participation!
Vortrag: Recht und Ethik des Schwangerschaftsabbruchs
08. April 2025, 14–16 Uhr, Dozentenbibliothek Öffentliches Recht (Juridicum)
Vortrag von Prof. Dr. Friederike Wapler (Uni Mainz) im Rahmen des Dienstagskolloquiums Medizin – Ethik – Recht
Vortrag: We are Family?! Familienethische Überlegungen zu Care, Geschlecht und Diversität
07. April 2025, 17–19 Uhr, Hörsaal II (Haus 30, Franckesche Stiftungen)
Probevorlesungen für das Berufungsverfahren Professur für Systematische Theologie / Ethik an der Theologischen Fakultät
Vortrag: Antisemitismus in der arabischen Welt. Entstehung und Wirkung im nationalen und transnationalen Kontext
02. April 2025, 18 Uhr, Hörsaal III (Steintor-Campus)
Vortrag mit Dr. Omar Kamil (Uni Halle)
veranstaltet vom Alternativen Vorlesungsverzeichnis der MLU
Im Laufe der Kolonialzeit hat der in Europa entstandene Antisemitismus in den arabischen Gesellschaften Wurzeln geschlagen. Der Vortrag beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Antisemitismus im Nahen Osten, seine gegenwärtige Relevanz im arabischen Raum und seine Fortwirkungen im transnationalen deutschen und europäischen Kontext.
Dr. Omar Kamil arbeitet seit dem Sommersemester 2024 als Privatdozent am Seminar für Judaistik/Jüdische Studien der MLU. Sein Forschungsschwerpunkt befindet sich in der Überschneidungszone israelisch-jüdischer, arabisch-islamischer und deutsch-europäischer Geschichte und Geschichtserfahrungen. Zurzeit arbeitet er an dem Forschungsprojekt: „Migration und Antisemitismus im europäischen Kontext. Transkulturelle Perspektiven auf jüdisch-islamische Beziehungen in der deutschen Postmigrationsgesellschaft", welches das zentrale Thema des Vortrags sein wird.
Weiterbildung: Spielerisch für Diversität sensibilisieren
03. November 2025, 13–16 Uhr, Präsenz
Workshop mit Sabine Wöller (Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung der MLU)
Welche Rolle spielen sichtbare und unsichtbare Diversitätsmerkmale für den akademischen Karriereweg? Im Spiel „Wer wird Professor*in?“ werden die komplexen Themen Diversität, Diskriminierung und Unterstützungsmöglichkeiten auf ansprechende Weise erlebbar. Berührungsängste können abgebaut, unsichtbare Hürden erfahrbar und Perspektivwechsel angeregt werden. Die Spielenden durchlaufen als fiktive Charaktere den Weg vom Studium zur Professur – und treffen dabei anhand zufällig verteilter Diversitätsmerkmale auf fördernde und hemmende Situationen. Das Spiel wurde von der Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung im Rahmen der HRK-Initiative „Vielfalt an deutschen Hochschulen“ entwickelt und durch das BMBF gefördert. Es kann nach Besuch der Weiterbildung kostenfrei ausgeliehen und in eigenen Lehrveranstaltungen genutzt werden.
Zu den Kursschwerpunkten gehören u. a.:
- Vorstellung des Spiels
- Testspiel und Reflexion
- Möglichkeiten zur Ausleihe
Zielgruppe: Lehrende
Teilnehmendenanzahl: maximal 15 Teilnehmer*innen
Anmeldeschluss: 14 Tage vor Seminarbeginn
Vortrag und Ausstellung: „Versteht mich endlich jemand?" Geflüchtete in Halle auf dem Weg zum Therapieplatz
27. März 2025, 17–18:30 Uhr, Stadtmuseum Halle
veranstaltet von der Uni Halle und dem Psychosozialen Zentrum für Migrant*innen Sachsen-Anhalt im Rahmen der Bildungswochen gegen Rassismus
Referentinnen: Laura Höhs (Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie, und Informatik an der Uni Halle) und Madlena Kahlo (Psychosoziales Zentrum für Migrant*innen Sachsen-Anhalt)
Depressionen, Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen – im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung besteht bei Geflüchteten ein erheblich erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen. Zusätzlich zu diesem erhöhten Risiko bestehen aber zahlreiche Barrieren, die Geflüchteten den Zugang zu benötigten Therapien erschweren. Das hat Folgen: Diagnosen bleiben aus, Wartezeiten auf einen Therapieplatz sind lang, Erkrankungen dauern unbehandelt an und verschlechtern sich oder chronifizieren.
In einem gemeinsamen Forschungsprojekt untersuchen daher das Psychosoziale Zentrum Sachsen-Anhalt und die Martin-Luther-Universität Erfahrungen von Geflüchteten in Halle. Mittels Interviews wird erforscht, wie Geflüchtete in Halle die medizinische Versorgung und insbesondere die psychotherapeutische Versorgung wahrnehmen. Einen weiteren Blickwinkel bieten die Einschätzungen der Sprachmittler*innen, die die Patient*innen bei ihren psychotherapeutischen Erstgesprächen begleiten.
So ergibt sich ein konkretes, persönliches Bild des deutschen Gesundheitssystems mit all seinen Barrieren und Chancen. In einem kurzen Vortrag stellen Mitglieder der Forschungsgruppe den aktuellen Stand der Studie und die Arbeit des Psychosozialen Zentrums vor, im Anschluss gibt es Raum für Fragen aus dem Publikum. Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit, die Ausstellung „Still stehen” zu besuchen, die die Situation von Geflüchteten und Seeleuten während der Pandemie darstellt.