Newsarchiv: Veranstaltungsnews
Jahr 2025
Verfolgungen literarisch Verarbeiten. Ein spätantiker jüdischer Roman aus Ägypten: Das dritte Makkabäerbuch
20. Mai 2025, 18:30 Uhr, Theologische Fakultät, Haus 30, Hörsaal I (EG)
Vortrag von Frank Ueberschaer im Rahmen der Jüdischen Campuswoche
Auch wenn das sog. Dritte Makkabäerbuch mit dieser Bezeichnung in die Tradition eingegangen ist, hat das Buch mit den Ereignissen um die makkabäische Erhebung in Jerusalem im 2. Jh. vor Beginn der christlichen Zeitrechnung fast nichts zu tun. Nur der Anfang nimmt daran Anleihen.
Dann jedoch wird über eine Verfolgung der jüdischen Gemeinschaft in Ägypten erzählt. Dabei bietet der Roman durch seine Charakterdarstellungen eine äußerst differenzierte Analyse von Tätergruppen, Opfern, Verhalten und Motivationen.
Nach einer Einführung in den Roman werden diese vorgestellt und analysiert. Obwohl über 2000 Jahre alt erweist sich eine bedrückende Aktualität.
Vortrag: Zwischen Heimat und Fremde – Jüdische Erfahrungen in der antiken Diaspora
20. Mai 2025, 16 Uhr, Hörsaal im Robertinum (Universitätsplatz)
Vortrag von Gregor Krönig im Rahmen der Jüdischen Campuswoche
Für die Zeit des Hellenismus (336–30 v. Chr.) lässt sich eine große jüdische Diasporagemeinde in Ägypten und vor allem in der Mittelmeerstadt Alexandria ausmachen. Von einigen wenigen von dort stammenden jüdisch-hellenistischen Autoren sind uns heute Texte bzw. Fragmente überliefert. Schwerpunkt dieses Vortrags ist der Umgang einiger dieser Autoren (z. B. des Autors des Aristeasbriefes) mit dem Leben im multikulturellen Ägypten. Aufgezeigt werden soll, inwieweit die Autoren die Ambivalenz– Ägypten und sein Verständnis sowohl als Heimat als auch als Fremde – innerhalb ihrer Texte thematisieren und auflösen. Indem gezeigt wird, wie etwa der Aristeasbrief über Ägypten und die Ägypter als Mitbewohner spricht, soll den Zuhörenden ein Einblick in die Bewältigungsmethoden dieser hellenistischen Diasporajuden gegeben werden.
Podiumsdiskussion: Antisemitismus an Hochschulen
19. Mai 2025, 16:30, Hörsaal IV (LuWu) (Steintor-Campus)
Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Campuswoche
Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich die Situation für jüdische Studierende und Wissenschaftler:innen an deutschen Hochschulen dramatisch verschärft. Offene Anfeindungen, antisemitische Parolen auf dem Campus und fehlende Reaktionen von Hochschulleitungen machen deutlich: Antisemitismus ist nicht nur ein gesamtgesellschaftliches Problem – er ist längst auch Teil des Hochschulalltags. Nach den neuerlichen antisemitischen Exzessen, insbesondere an der Humboldt-Universität in Berlin, stellt sich umso dringlicher die Frage: Wie schaffen wir Sicherheit für Jüdinnen und Juden an deutschen Hochschulen?
In einer Podiumsdiskussion wollen wir die Situation in Mitteldeutschland, insbesondere in Sachsen-Anhalt, in den Blick nehmen. Gemeinsam mit Expert:innen aus Politik und Zivilgesellschaft diskutieren wir aktuelle Herausforderungen und mögliche Strategien im Umgang mit antisemitischen Vorfällen.
Podiumsgäste:
- Alexander Tsyterer (Jüdische Allianz Mitteldeutschland)
- Marianna Piruzyan (Bundesvorstand Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft)
- Max Privorozki (Vorsitzender Jüdische Gemeinde Halle)
- Wolfgang Schneiß (Ansprechpartner für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus)
- Prof. Dr. Claudia Becker (Vizepräsidentin der Landesrektorenkonferenz)
Moderation: Sarah Maria Sander (Freie Journalistin)
Workshop: as Begehren der hassenden Subjekte – Zum Verhältnis von Antisemitismus und Transfeindlichkeit
15. Mai 2025, 18:15 Uhr, SSR (Steintor-Campus)
veranstaltet vom AK Antisemitismus des StuRa
Mit dem Amtsantritt Trumps baut seine Regierung gezielt die Rechte von trans und non-binären Personen zurück. Von der brutalen Durchsetzung einer cis-hetero Norm erhoffen sich nicht nur die rechten Populisten in den USA Zuspruch, auch für die Rechte in Deutschland birgt Queer- und Transfeindlichkeit ein großes Mobilisierungspotential unter jungen Menschen. Aber auch in feministischen Kreisen findet sich der Hass besonders gegen transfeminine Personen. Ob es die Angst vor dem Einfluss einer im Hintergrund agierenden “Queerlobby” oder die Sorge vor der Auslöschung einer biologistischen Idee von Weiblichkeit ist, Queer- und Transness dient in einem breiten politischen Spektrum als Hassobjekt. Diese Verschwörungserzählungen weisen eine antisemitische Struktur auf.
Im Vortrag gehen wir der Frage auf psychoanalytischer Ebene nach, wie die Ähnlichkeit von Antisemitismus und Transfeindlichkeit zustande kommt und wie andere Formen der Queerfeindlichekit strukturiert sind. Mit dem Ansatz von Elisabeth Young-Bruehl lassen sich diese Vorurteile auf die Begehrensstruktur und Abwehrmechanismen der Subjekte zurückführen. So wird nachvollziehbar, welche Funktion(en) Antisemitismus und Queer- und Transfeindlichkeit in der Psyche der hassenden Subjekte einnehmen. Aber auch Vorurteilsstrukturen gegen Queers, die Sexismus und Rassismus ähneln, lassen sich mit den Vorurteilstypen nach Young-Bruehl entschlüsseln. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Logik des Hasses und wie er gesellschaftlich entsteht. Erst ausgehend von dem analytischen Verständnis des gesamtgesellschafltichen Phänomens können wir Überlegungen zu praktischen Handlungsmaßnahmen entwickeln.
Lara Wenzel ist Theater- und Kulturwissenschaftler*in. Dey schreibt regelmäßig über Theater und Theorie für Zeitungen und Magazine. Dems Text „Antisemitismus und Transfeindlichkeit. Das Begehren der hassenden Subjekte“, auf dem der Workshop aufbaut, erschien bei krisis – Kritik der Warengesellschaft.
Ausstellung und Vortrag: Umgang der NS-Justiz mit schwangeren Frauen – Leichen für Lehre und Forschung
14. Mai 2025, 14–16:30 Uhr, Gedenkstätte Roter Ochse
Anmeldung unter: meris.tagungen@jura.uni-halle.de
Weiterbildung: TINklusive Hochschule?! Sensibilität im Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt
03. Dezember 2025, 13–16 Uhr, online
Workshop mit Sabine Wöller (Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung der MLU)
Lange gingen die meisten Menschen davon aus, dass es nur zwei Geschlechter gebe: Männer und Frauen. Seit 2018 gibt es in Deutschland vier offizielle Personenstände (männlich, weiblich, divers, keine Angabe), mit denen versucht wird, die Realität geschlechtlicher Vielfalt adäquater abzubilden. Auch an der MLU studieren und arbeiten Personen aller Geschlechter. Trans*, inter* und nicht binäre Menschen (kurz: TIN) sehen sich dabei mit Herausforderungen und Diskriminierungsrisiken konfrontiert, die ihre Studier- und Arbeitsfähigkeit stark beeinträchtigen können. Diese resultieren häufig nicht aus böser Absicht, sondern aus mangelnder Sensibilisierung. Die Weiterbildung sensibilisiert für Herausforderungen und Barrieren und zeigt an Praxisbeispielen auf, wie Sie sensibel mit geschlechtlicher Vielfalt umgehen und Diskriminierungserfahrungen vermeiden können.
Zu den Kursschwerpunkten gehören u. a.:
- Was ist geschlechtliche Vielfalt?
- Diskriminierungsrisiken von TIN-Personen
- Anregungen und Best Practice für Ihren Arbeitsalltag
Der Workshop findet online statt. Den Einwahllink erhalten Sie vorab per E-Mail.
Zielgruppe: Beschäftigte mit und ohne Führungsverantwortung, Lehrende, Interessenvertretungen Auszubildende.
Teilnehmendenanzahl: maximal 15 Teilnehmer*innen
Anmeldeschluss: 14 Tage vor Seminarbeginn
Gedenkveranstaltung: 92. Jahrestag der Bücherverbrennung in Halle
12. Mai 2025, 16 Uhr, Universitätsplatz
veranstaltet von Halle gegen Rechts, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V., Stura der Uni Halle und Omas gegen Rechts Halle
Am 12. Mai 1933 brannten auf dem Universitätsplatz Bücher von jüdischen, linken, demokratischen oder schlicht abweichenden Autor*innen. Das war das Ergebnis der Propagandakampagne „Aufklärungsfeldzug wider den undeutschen Geist“ des NS-Regimes, die bereits zuvor im gesamten nationalsozialistischen Deutschland an zahlreichen Orten in öffentlichen Bücherverbrennungen mündete. Die Kampagne wurde in Halle von zahlreichen Studierenden, Professoren, Studentenverbindungen und Stadthonoratioren begeistert aufgenommen. Insbesondere die Studentenschaft wartete nicht nur auf Anweisungen des Regimes, sondern ging darüber hinaus. So ist der „Hallesche Generalindex“, in dem zu verbrennenden Bücher aufgelistet wurden, umfangreicher als die reichsweiten Listen. Für die Autor*innen bedeutete das oftmals Verfolgung, Repressionen, Exil oder Tod. Die betroffenen Wissenschaftler*innen, die durch antisemitische und antidemokratische Gesetze noch nicht von den Universitäten vertrieben worden waren, erfuhren jetzt eine neue Welle von Gewalt. Viel zu viele konnten das Ende der NS-Herrschaft nicht mehr erleben.
Neben einem Grußwort der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wird es eine Lesung der Schüler*innen der Theater AG des Georg-Cantor-Gymnasiums geben. Darüber hinaus wird u.a. aus den Werken „Unsere Töchter, die Nazinen“ (Hermynia Zur Mühlen) sowie „Ruhe und Ordnung“ (Ernst Ottwalt) gelesen.
Familienprogramm: Puppentheater und MINT-Angebote zum Mitmachen
10. Mai 2025, 10–12 Uhr, Deutscher Saal, Haus 7 (Franckesche Stiftungen)
veranstaltet vom Familienbüro, den Familienbeauftragten der Phil. Fak. III und dem AK Studieren mit Kind des StuRa
Sie erwartet ein besonderer Vormittag voller Theater, Kreativität und spannender Experimente! Es wird eingeladen, die Welt des Puppenspiels und der Mathematik zu entdecken– spielerisch, interaktiv und mit viel Spaß für Groß und Klein.
Was Sie erwartet:
- Das Puppentheaterstück "Die verflüxte Zipfelmitze" (ca. 45 Minuten) für kleine und große Zuschauende
- Spannende Mitmach-Angebote der Experimentierwerkstatt Mathematik
- Kreatives Bauen mit dem AK Studieren mit Kind – probiert euch am Erbsenturm bauen!
- Unterstützung durch den FSR Pädagogik
Der Eintritt ist frei!
Workshop: Studieren in Vielfalt – Mit neurodivergenten Stärken selbstbestimmt an der Uni
09. Mai 2025, 12:30–15:30 Uhr, Seminarraum 0.04 (Von-Seckendorff-Platz 1)
veranstaltet vom studentischen Gesundheitsmanagement der Uni Halle
Aktionstag: Alltagsbarrieren abbauen – Teilhabe ermöglichen: Barrieren in Bildungseinrichtungen aus dem Weg räumen!
08. Mai 2025, 14 Uhr, Stadtmuseum
veranstaltet vom AK Inklusion des StuRa
Der AK Inklusion des StuRa lädt ein, an der Protestaktion unter dem Titel "Alltagsbarrieren abbauen – Teilhabe ermöglichen: Barrieren in Bildungseinrichtungen aus dem Weg räumen!" im Stadtmuseum teilzunehmen.
Ablauf:
14 Uhr kostenfreie, inklusive Führung durch das Stadtmuseum (Voranmeldung: inklusion@stura.uni-halle.de)
15.30 Uhr Podiumsdiskussion mit
- Céline Coumont (Studentin der MLU)
- Katrin Gensecke (SPD)
- Hendrik Lange (Die Linke)
- Toralf Fischer (Behindertenbeauftragter, Halle)
- Moderation: Katja Fischer
17 Uhr Austausch bei Häppchen und Erfrischungsgetränken
barrierefreier Veranstaltungshinweis:
https://halle-grenzenlos.de/aktuelles/termine/alltagsbarrieren-abbauen-teilhabe-ermoeglichen
Die Veranstaltung wird gefördert durch Aktion Mensch und wird im Rahmen der von Aktion Mensch ausgerufenen Aktionswoche rund um den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, ausgerichtet.
Diskussion: AfD gesichert rechtsextrem
08. Mai 2025, 18 Uhr, Seminarraum 18 (LuWu) (Steintor-Campus)
veranstaltet von der Institutsgruppe Politikwissenschaft
Unser Diskussionsabend geht in die nächste Runde! Kommt gerne am Donnerstag um 18 Uhr im SR18 an der LuWu vorbei. Es geht um die Einordnung der AfD als rechtsextremistische Partei. Sollte es ein Parteiverbotsverfahren geben? Wie sollte auf kommunaler Ebene damit umgegangen werden? Und welche Parallelen gibt es mit der NPD? Über diese Themen wollen wir am Donnerstag mit Euch diskutieren. Wir freuen uns auf Euch!
Vortrag: Fördermöglichkeiten der Inklusion von Studierenden mit Beeinträchtigungen aus (sozial-)rechtlicher Perspektive
07. Mai 2025, 16-18 Uhr, Hörsaal II (Steintor-Campus)
Vortrag von Prof. Dr. Katja Nebe (MLU) im Rahmen des universitären Kolloqium Inklusion des Inklusionsteams der Uni Halle.
In diesem Sommersemester startet die erste Reihe des "Universitären Kolloquium Inklusion" des zentralen Inklusionsteams der Uni Halle unter dem aktuellen Behindertenbeauftragten, Herrn Thorsten Meyer-Feil, an ausgewählten Mittwochnachmittagen im Sommersemester 2025. Die Veranstaltungsreihe soll neben Impulsvorträgen vor allem einen Austausch- und Diskussionscharakter haben.
Der Ort aller Termine ist der Hörsaal 2 auf dem Steintor-Campus. Der Raum befindet sich in dem Gebäude an der Ecke Adam-Kuckhof-Straße/ Emil-Abderhalden-Straße auf dem Campus. Es wird ebenfalls ein Live-Streaming angeboten.