Newsarchiv: Veranstaltungsnews
Jahr 2025
Seminar: „Mitte-Rechts und die Wehrhafte Demokratie“
6. November 2025, 14:15-15 Uhr, Seminarraum 7 (Steintor-Campus)
Kurzvortrag mit anschließender Diskussion mit Prof. Dr. Thomas Biebricher (Uni Frankfurt) und Dr. Jasper Finkeldey
Hält die rechte Mitte? Dieser Frage widmet sich Prof. Dr. Thomas Biebricher (Goethe-Universität Frankfurt) in seiner Beschäftigung mit der Krise der europäischen konservativen Parteien. Die deutsche Diskussion um die Brandmauer ist in anderen Ländern schon obsolet, da die extreme Rechte bereits (mit)regiert. Viele halten auch in Deutschland zumindest auf Länderebene eine Zusammenarbeit zwischen der CDU und der AfD für unausweichlich. Welche Konsequenzen hätte das? Können dabei die Beispiele anderer europäischer Länder als Anschauungsbeispiel dienen?
Der Autor wird online zugeschaltet sein.
Das Buch „Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus“ ist auch bei der Bundeszentrale für Politische Bildung für 5€ bestellbar.
Kolloqium: Labor Klima Wasser (LKW): Umweltschutz ja, Klimaschutz nein?
6. November 2025, 10-12 Uhr, Besprechungsraum Politikwissenschaft, Raum 2.44
Veranstaltung unter der Leitung von Prof. Dr. Petra Dobner
Das Labor Klima Wasser (LKW) ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund, der seit mehreren Jahren Fragen und Auswirkungen des Klima- und Strukturwandels, ökologischer Nachhaltigkeit und anverwandter Themen interdisziplinär und intergenerationell diskutiert. In der Woche der Verteidigung der Demokratie wollen wir gemeinsam die rechtspopulistische Trennung von Umweltschutz (=gut!) und Klimaschutz (=überflüssig!) diskutieren. Wir führen in das Thema ein und freuen uns anschließend auf eine Diskussion u.a. über die Frage, welche strategische Intervention mit der Trennung von gutem Umwelt- und schlechtem Klimaschutz versucht wird – und was das alles mit Demokratie zu tun hat
Queer-Feministische Communityarbeit als ästhetische Praxis (“Daughters*Siblings off_Art”)
06. November 2025, 20 Uhr, Lernwerkstatt (Franckecampus)
Die Veranstaltung wird organisiert vom FLINTA* Performance Kollektiv CHICKS*
Vortrag: Leben, Lernen und künstlerisches Tätigsein zwischen inklusiver Resonanz und exklusiver Ignoranz.
06. November 2025, 18 Uhr, Lernwerkstatt (Franckecampus) Ines Boban, Andreas Hinz, Dorothea Willkomm
Vorlesung: Von erster, zweiter und dritter Schuld: Zur NS-Belastung des Bundesarbeitsgerichts & deren Aufarbeitung
5. November 2025, 18-20 Uhr, Melanchthonianium (Hörsaal XV) Vortrag von Martin Borowsky, veranstaltet vom Lehrstuhl für Deutsches, Europäisches und Internationales Öffentliches Recht, Prof. Dr. Dirk Hanschel.
Im Rahmen der Ringvorlesung spricht Dr. Martin Borowsky, Maître en droit (Aix-en-Provence), Richter am Landgericht Erfurt und ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundearbeitsgericht zum Thema "Von erster, zweiter und dritter Schuld – Zur NS-Belastung des Bundesarbeitsgerichts und deren Aufarbeitung".
Die Ringvorlesung beschäftigt sich mit Handlungsspielräumen und Verantwortung von Jurist:innen im staatlichen Gefüge. Hierzu soll einerseits historisch die Rolle der Justiz im nationalsozialistischen Staat beleuchtet werden, andererseits werden aktuelle Fragen zu juristischer Verantwortung im heutigen Rechtsstaat thematisiert. Es sollen folglich die Rollen von Jurist:innen im Unrechtsstaat, aber auch aktuelle Herausforderungen für den Rechtsstaat, auch im Hinblick auf die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt im nächsten Jahr, diskutiert werden. Damit will Veranstaltung Gelegenheit zur Reflexion der Verantwortung des:r Einzelnen als künftige:r Jurist:in geben.
Der Lehrstuhl von Prof. Dr. Dirk Hanschel veranstaltet in diesem Wintersemester zum zweiten Mal eine Ringvorlesung zum Thema "Juristische Berufsethik – Lehren aus der NS-Zeit und gegenwärtige Herausforderungen". Der Lehrstuhl hatte – angeregt durch die Nachbesprechung eines Besuchs der Gedenkstätte Buchenwald – im Sommersemester 2024 erstmalig eine Ringvorlesung zum Thema juristische Berufsethik organisiert. Bereits dabei ging es ebenso wie in der Exkursion in die Gedenkstätte um berufsethische Fragen in der juristischen Praxis im historischen und aktuellen Kontext. Daran soll nun angeknüpft werden und neben historischer Verantwortung auch aktuelle rechtsstaatliche Herausforderungen in den Blick genommen werden.
Seminar: (Deutsche) Kultur in rechten Diskursen
5. November 2025, 14:15-15:45, Raum 2.14 (Steintor-Campus)
Eine Veranstaltung des Seminars für Indogermanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft mit Dr. Jochen Matthies
Aufbauend auf Grundlagen der Text- und Medienanalyse sowie der Kulturtheorie werden in dieser Sitzung Verwendungen des Begriffs „Kultur“ in rechten Diskursen untersucht. Der Schwerpunkt liegt dabei (wie im gesamten Seminar) auf der Kommunikation im digitalen Raum.
Abendveranstaltung: Angriff auf die Wissenschaft
5. November 2025, 18-20 Uhr, Hörsaal XXII (Audimax)
Panel mit Prof. Dr. Claudia Becker, Rektorin MLU, Prof. Dr. Dorothee Bohle, Universität Wien (ehemals CEU, Budapest), Prof. Dr. Andreas Pečar, Dekan der Phil. Fak. I MLU Prof. Dr. Folker Roland, Rektor Hochschule Harz
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß, Prorektor Hochschule Merseburg, Moderation: Prof. Dr. Petra Dobner, Politikwissenschaft MLU
Extrem rechte Populist*innen greifen immer wieder die Freiheit der Wissenschaft an. Auch in Sachsen-Anhalt werden Wissenschaftler*innen vermehrt angefeindet. Die politische Einflussnahme auf Inhalte und Strukturen wächst.
Wo liegen die konkreten Gefahren für eine unabhängige Wissenschaft? Wie äußert sich der Druck auf Wissenschaftler*innen? Und welche Strategien gibt es, um freie und kritische Forschung zu verteidigen?
Workshop: Social-Media-Workshop für Akteure der Zivilgesellschaft
5. November 2025, 13-16 Uhr, SSR (Steintor-Campus)
Workshop mit Prof. Dr. Rieke Trimcev und Gast Prof. Hanna Klimpe
Social Media ist nicht Schuld am Rechtsruck, kann aber einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Vertrauen in demokratische Prozesse zu unterminieren oder antidemokratischen Tendenzen entgegenzuwirken. Ein Problem dabei ist, dass virale politische Debatten auf Social Media häufig globale Themen wie Feminismus, Rassismus oder Nachhaltigkeit behandeln, die, auch wenn sie in lokalen Kontexten von Bedeutung sind mit den ganz konkreten Lebensrealitäten der Menschen vor Ort nicht verknüpft sind. Das liegt u.a. in der Aufmerksamkeitsökonomie, von der Diskurse in (sozialen) Medien bestimmt sind: Debatten gehen am ehesten dann viral, wenn sie möglichst allgemein und entsprechend vage formuliert sind, und so eine hohe Anschlussfähigkeit garantieren.
In einer medialisierten Diskussion, in der soziale Medien allmächtig erscheinen, verstärkt sich hier das Gefühl, dass es politisch nur noch um Frauen, LGBTQ und Rassismus geht, während vor Ort der lokale Supermarkt schließt oder die Schule dringend renoviert werden müsste. Lokale politische Akteur*innen wie Ortsverbände von Parteien, zivilgesellschaftliche Initiativen oder Einzelpersonen haben hier mit ihrer Fachkompetenz und ihrer Anwesenheit vor Ort die Chance, eine Lücke zu füllen: Sie können lokale Debatten auch im digitalen Raum sichtbar machen, sie können auch viel stärker hybrid aktiv sein, gerade weil die Wege kurz sind. Allerdings fehlt es oft an Ressourcen und Wissen, wie soziale Medien in lokalen Kontexten strategisch genutzt werden können.
Der dreistündige Workshop gibt einen Überblick über Chancen und Risiken von Social Media für lokale Akteur*innen der Zivilgesellschaft, um dann in die Praxis zu gehen und konkrete Konzepte und ihre Umsetzung zu erarbeiten.
Um Anmeldung an rieke.trimcev@politik.uni-halle.de wird gebeten, da es nur begrenzte Plätze gibt.
Workshop: Verteidigung der Demokratie aus empirischer Sicht: Analyse populistischer und extremistischer Einstellungen in Halle (Saale)
5. November 2025, 12:15- 15:45, Seminarraum 15 PC-Pool, Raum K.01 (Steintor-Campus)
Workshop mit Dr. Kerstin Völkl
Im Vorfeld der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2026 befasst sich dieser Workshop mit der empirischen Analyse populistischer und extremistischer Einstellungen in der Stadtbevölkerung von Halle (Saale). Die Grundlage bildet eine Online-Umfrage unter Bürger:innen der Stadt aus dem Jahr 2024. Ziel ist es, ein differenziertes Verständnis über die Verbreitung und Ausprägung gesellschaftlicher Einstellungsmuster in Halle (Saale) zu gewinnen.
Im ersten Teil der Veranstaltung werden geeignete Indikatoren zur Untersuchung populistischer und extremistischer Einstellungen identifiziert und ausgewertet. Die Teilnehmenden diskutieren die Ergebnisse kritisch und reflektieren, welche gesellschaftlichen Muster und Entwicklungen sich daraus für die Stadt ableiten lassen.
Im zweiten Teil werden verschiedene Erklärungsansätze für populistische und extremistische Einstellungen der Bürger:innen empirisch geprüft. Auf Grundlage der Analysen werden abschließend Handlungsempfehlungen formuliert, die zeigen, wie demokratische Werte gestärkt werden können.
Seminar: Der Reinheitswahn der rechten Szene
5. November 2025, 12:15-13:45, Raum 2.14 (Steintor-Campus)
Eine Veranstaltung des Seminars für Indogermanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft mit PD Dr. Sabine Häusler
Folgt man der im 20. und 21. Jahrhundert wieder aufgewärmten Idee von der „Unvermischtheit“ der Germanen (Spoiler: Es gibt keine Germanen!) weit genug zurück, landet man bei antiken griechischen und später römischen Ethnographen, die dieses Konstrukt geschaffen haben (nochmal Spoiler: Die hatten das alles andere als positiv gemeint!). Vor welchem Hintergrund und mit welcher Intention dieses Konstrukt geschaffen wurde, wollen wir uns in der Sitzung anhand von (übersetzten) Texten anschauen.
Vorlesung: Kunst und Demokratie in Deutschland: Weichenstellungen und eine Idee nach 1945
5. November 2025, 10-12 Uhr, Hörsaal 2 (Steintor-Campus)
Eine Veranstaltung des Instituts für Kunstgeschichte und Archäologien Europas mit Prof. Dr. Olaf Peters und Inna Skliarska.
Die Vorlesung widmet sich in zwei zeitlich getrennt voneinander liegenden Schritten der Frage nach der Demokratie im Verhältnis zur Kunst. Der erste Teil beschreibt die grundsätzlichen Voraussetzungen und Weichenstellungen mit Blick auf die Kunstpolitik in den sich gründenden beiden deutschen Teilstaaten. Hier geht es um Verbände, Institutionen, Personen und deren widerstreitendes demokratisches Selbstverständnis im Zeitraum von 1945–1950. Im zweiten Teil der Vorlesung geht es um Joseph Beuys als eminent politischen Künstler und um dessen Konzept einer direkten Demokratie im weiteren Kontext seiner Kunstvorstellungen seit den 1960er-Jahren. Demokratie ist eben auch lustig.
Wir-Festival (Vortrag): Kampf um Begriffe. Zur Sprachpolitik von alter und neuer Rechter
5. November 2025, 18:15 - 20 Uhr, Hörsaal I (Steintor-Campus)
Vortrag von Volker Weiß wird organisiert vom Graduiertenkolleg „Politik der Aufklärung“ (MLU)
Populistische Bewegungen weltweit nutzen für ihren Angriff auf die Werte der Aufklärung sprachliche Mittel. Vor allem ihr Zugriff auf die Geschichte ist geprägt von Verschiebungen, Umdeutungen und zerbrochenen Bildern: »Hitler war ein Linker, die Demokratie ist diktatorisch, Unfreiheit bedeutet Freiheit« etc. Der Vortrag zeichnet die Arbeitsweise und Traditionen dieser Agitation nach.




