Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)
Jahr 2022
Vortrag: Menschenwürde und Rassismus – Quo vadis Verfassungsdogmatik?
23. Mai 2022, 18 Uhr, online
Ringvorlesung des Juristischen Bereichs der MLU, Vortrag von Naziar Amin, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Der Schwerpunkt der Online-Vortragsreihe liegt auf rassistischen Diskriminierungen und deren struktureller Verankerung in der Sprache, im Recht und der Gesellschaft. Die Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Praxis geben dabei Einblick in ihre jeweiligen Arbeitsgebiete. "Mit der Veranstaltungsreihe wollen wir Studierende für bestehende strukturelle Benachteiligungen sensibilisieren und Anstöße geben, die eigene Position zu reflektieren", so Prof. Dr. Kluth.
Vortrag und Podiumsdiskussion: Unsicherheit durch Sicherheitsbehörden – Von „Waffenverbotszonen", "gefährlichen Orten", & Co.
20. Mai 2022, 18:00 bis 21:30 Uhr, Hörsaal XX im Melanchthonianum
Vortrag und Podiumsdiskussion des AK Kritische Jurist:innen im Rahmen der Kampagne "Waffenverbotszonen abschießen - soziale Sicherheit stärken!"
Im Dezember 2020 wurde in Halle eine sog. Waffenverbotszone am Riebeckplatz durch die Polizeiinspektion Halle eingerichtet. Diese Form autoritärer Sicherheitspolitik steht in einer Reihe von Versuchen der Sicherheitsbehörden, das Leben im öffentlichen Raum zu kriminalisieren. So wird der Riebeckplatz schon seit längerem videoüberwacht und als "gefährlicher Ort" deklariert. Es finden verstärkte Polizeikontrollen, verdachtsunabhängige Durchsuchungen sowie Racial Profiling statt. Erst dadurch wird der öffentliche Raum zum gefährlichen Ort, insbesondere für alle Nicht-Deutsch gelesenen Menschen und all diejenigen, die von Sicherheitsbehörden willkürlich und unterhalb einer Strafbarkeitsschwelle zum Problem erklärt werden.
Nach einem Input zum rechtlichen Konstrukt sog. Waffenverbotszonen wird sich Prof. Belina in der Keynote aus geografischer und kriminologischer Perspektive der Frage zuwenden, wie überhaupt der vorgebliche Zweck der Kriminalitätsbekämpfung erreicht werden soll? Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zur Entstehung und Bekämpfung von Kriminalität? Welche Auswirkungen auf den öffentlichen Raum hat die Integrierung repressiver Polizeiinstrumente in die städtische Sicherheitspolitik?
Anschließend werfen wir in der Podiumsdiskussion einen Blick auf die ständige Ausweitung von Befugnissen der Sicherheitsbehörden und werden darlegen, warum die Einrichtung von "gefährlichen Orten" und "Waffenverbotszonen" für alle Menschen, dies sich in diesen öffentlichen Räumen bewegen, gefährlich sein kann.
Film und Diskussion: Isabel auf der Treppe
19. Mai 2022, 20 Uhr, Franckesche Stiftungen: bei gutem Wetter im Innenhof nahe Haus 3 oder im deutschen Saal
Filmvorführung mit anschließender Diskussion mit Jessico Dalljo, organisiert von der IG Päd, keine Anmeldung nötig
Über den Film: Die Chilenin Rosita Pérez lebt mit ihrer Tochter Isabel seit sechs Jahren in der DDR, nachdem sie nach dem Pinochet-Putsch aus ihrer Heimat fliehen mussten. Isabel rechnet jeden Tag mit dem Eintreffen der Nachricht über den Tod ihres in Chile verhafteten Vaters, glaubt aber dass ihre Mutter das nicht verkraften könnte und sitzt deswegen tagtäglich auf der Treppe, um die Todesnachricht abzufangen. Ausgerechnet während sie mit Nachbarssohn Philipp einen Bootsausflug unternimmt, trifft die Nachricht schließlich ein.
Vortrag: News – Werbung – Desinformation: Zwischen Desinformation und Fake News
17. Mai 2022, 18-19:30 Uhr, Digitales LernLabor, Raum 222, Dachritzstraße 12
Vortrag der Dikola Ringveranstaltung News - Werbung - Desinformation
“Stimmt dieser Post?” - “Und ist dieser Artikel eigentlich Werbung?” Nicht erst durch die Pandemie entdecken wir, dass es neue Kompetenzen braucht um sicher und informiert durch das Leben der in der Digitalität zu gehen.
In dieser Ringveranstaltung im Sommersemester 2022 gehen wir der Frage nach wie Nachrichten entstehen und welche Rolle Journalist*innen dabei spielen, warum Werbung heute Anders aussieht als vor 50 Jahren und wie Desinformationen unser Leben verändern. Durch 3 spannenden Referentinnen aus Universität, Wirtschaft und Journalismus gehen wir diesen Fragen nach und hoffen im gemeinsamen Gespräch Ideen und Tipps zu entwickeln wie diese Themen und Kompetenzen in Schule und Unterricht inkorporiert werden können und müssen.
In der zweiten Veranstaltung Zwischen Desinformation und Faken News spricht Maren Schuster über ihre Forschungen zum Thema Desinformation.
Podium: TINklusive Uni. trans*, inter* und nicht-binär gerechte Hochschule?!
17. Mai 2022, 18 Uhr, Hörsaal XVI (Mel)
Kooperationsveranstaltung der Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung, des Gleichstellungsbüros und des Arbeitskreis que(e)r_einsteigen des Studierendenrates anlässlich des IDAHOBIT* (International Day Against Homo-, Bi-, Inter*- and Transphobia)
Sich in binären Vorstellungen von Geschlecht zu verorten ist für die Einen so alltäglich und banal, dass es ihnen kaum auffällt – auch in universitären Kontexten. Bei der Anwesenheitskontrolle in der Lehrveranstaltung heißt es Frau XY oder Herr YZ. In den Pausen muss sich entschieden werden zwischen der Damen- und Herrentoilette. Auf der Immatrikulationsbescheinigung, im Stud.IP und auf dem Studierendenausweis steht der Name, der auch im Personalausweis steht. Was für die Einen selbstverständlich wirkt, ist für viele Personen an der Universität jedoch ein von außen erzwungenes tägliches Konfrontieren mit falschen Namen und Geschlechtszuweisungen sowie eine Aneinanderreihung schmerzhafter Zwangsoutings.
Die Universität Halle wertschätzt die Vielfalt ihrer Mitglieder, Angehörigen und Gäste auch hinsichtlich ihrer geschlechtlichen Vielfalt und setzt sich für einendiskriminierungs-, belästigungs- und gewaltfreien Umgang miteinander ein. In dieser Veranstaltung möchten wir das Thema universitäre Lehre fokussieren und uns darüber austauschen, wie eine solidarische und diskriminierungssensible Lehre für trans*, inter* und nicht-binäre Personen aussehen kann und wie alle Studierenden und Lehrenden dazu beitragen können: Wie können TIN-Studierende durch Lehrende und Kommiliton*innen unterstützt werden? Wie können Lehrveranstaltungen TINklusiv gestaltet werden? Was brauchen TIN-Studierende, um sich in Lehrveranstaltungen sicher und wohl zu fühlen?
Darüber wollen wir in einer Podumsdiskussion ins Gespräch kommen mit:
- Dipl.-Psych.*in René_ Rain Hornstein [em oder kein Pronomen] (forscht und lehrt zu Themen in den Trans* Studies und in der Psychologie an der TU Braunschweig und der Sigmund Freud Privatuniversität Berlin)
- Prof.in Dr.in Kirsten Puhr [sie] (Professorin an der MLU)
- einem Mitglied der Stud*entinnen-Initiative "call me by my name " [keine Pronomen oder they]
- einer*einem wissenschaftlichen Mitarbeiter*in der MLU (tba)
Das Gespräch wird moderiert von Márcia Elisa Moser .
Lesung: "Ich mache mir einfach mehr Gedanken über die Gesellschaft, als über mich"
16. Mai 2022, 17–19 Uhr, Lernwerkstatt Erziehungswissenschaften
Lesung in der Lernwerkstatt der MLU mit Ines Boban und Andreas Hinz – Patricia Netti liest per Video
Ich mache mir einfach mehr Gedanken über die Gesellschaft als über mich“ – Leben, Lernen und Arbeiten zwischen inklusiven Ansprüchen und exklusiven Traditionen
Unter diesem Titel haben Patricia Netti, Ines Boban und Andreas Hinz ein Buch verfasst, das Patricias Leben im Spannungsfeld zwischen inklusiven Ansprüchen und exklusiven Traditionen eingebettet betrachtet. Sie war in Baden-Württemberg in einer sog. Außenklasse einer ‚Schule für Geistigbehinderte‘ in der Grund- und später in der Hauptschule, hat also fast ihre ganze Schulzeit real in der allgemeinen Schule verbracht, die sie kritisch reflektiert. An drei Punkten ihres Wegs hat sie zudem mit ihrer Familie und umgebenden Freund*innen durch Zukunftsfeste neue Perspektiven gewonnen, hat eine Qualifikation als Kunstassistentin erworben und arbeitet nun seit mehreren Jahren unbefristet und sozialversicherungspflichtig als teilzeitbeschäftigte Technische Mitarbeiterin in der Gemeinschaftsschule Leutkirch im Allgäu, wo sie bis (und hoffentlich nach) Corona vielfältige soziale Kontakte und Freizeitaktivitäten pflegt. Aus langjähriger Bekannt- und Freundschaft mit Ines Boban und Andreas Hinz begann Patricia Netti im Jahr 2019 Geschichten über ihr Leben aufzuschreiben. Erstere gehen in Resonanz zu den Geschichten und ordnen sie in einen größeren Zusammenhang ein. Dabei geht es weder um die wissenschaftliche Benutzung oder Verarbeitung von relevanten qualitativen Daten, noch um die sprachliche Vereinheitlichung in Richtung einer ‚einfachen Sprache‘. Vielmehr steht der Austausch auf Augenhöhe über individuelle Erinnerungen und ihre zeitgeschichtlichen Zusammenhänge im Zentrum.
Ausstellung: Grete Budde. Werke für die Universität
18. November 2021 – 15.Mai 2022, Sessionssaal im Löwengebäude
Kunstausstellung der Zentralen Kustodie
Die Universität beteiligt sich am bundesweiten Themenjahr "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland" mit einer Sonderausstellung zur Bildhauerin Grete Budde (1883–1967). Die Universität besitzt zahlreiche Werke der Künstlerin. Erstmals werden diese in einer Einzelausstellung präsentiert. Gezeigt werden weiterhin Leihgaben aus dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale).
Grete Budde gilt als eine der ersten Frauen, die sich als Künstlerinnen der Bildhauerei und Porträtplastik widmeten. Die Tochter des jüdischen Hutfabrikanten Carl Goldschmidt (1846–1911) studierte bei namhaften Künstlern in Paris, Berlin und München. 1913 heiratete sie den Mediziner Werner Budde (1886–1960) und ging mit ihm nach Halle. Hier schuf die freiberufliche Künstlerin zahlreiche Gelehrtenplastiken für die Universität, aber auch Porträts von Freunden und Verwandten.
Leben und künstlerisches Schaffen dieser in Vergessenheit geratenen Künstlerin werden in dieser Ausstellung gewürdigt. Über Grete Buddes Werk wird außerdem der Bezug zu den Lebensläufen jüdischer Professoren hergestellt. Beispielhaft werden Leistungen und die Prägung von Forschung und Lehre durch jüdische Wissenschaftler an der Universität Halle vermittelt. Die Biographien und Einzelschicksale zeigen ein differenziertes Bild von Identitäten, Ausgrenzung, Verdrängung und Solidarität in der NS-Zeit.
Lesung: Gedenken an die Bücherverbrennung 1933
12. Mai 2022, 18 Uhr, Universitätsplatz
Lesung mit André Schinkel aus damals verbrannten Werken, organisiert vom AK Protest, dem FSR der Philosophischen Fakultät I und dem Bündnis Halle gegen Rechts
Auch in diesem Jahr rufen wir auf, am 12. Mai der nationalsozialistischen Bücherverbrennung 1933 auf dem halleschen Universitätsplatz zu gedenken. Unsere Veranstaltung beginnt in diesem Jahr erst um 18 Uhr. Im Anschluss an die Gedenkworte von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage und vom Rektor der Universität Halle liest der hallesche Schriftsteller und Literaturkritiker André Schinkel aus damals verbrannten Werken. Vor Ort gibt es vsl. einen Büchertisch zum Erwerb von Literatur, die vor 89 Jahren versucht wurde auszulöschen. Bei schlechtem Wetter findet die Lesung im Hörsaal XIII im Melanchthonianum statt.
Ringvorlesung: Juristische Berufsbilder: Lebenswege von Juristinnen
11. Mai 2022, 18-20 Uhr, Melanchthonianum: Hörsaal XVI
Das Gleichstellungsbeauftragtenteam und das Forum Legal Gender Studies laden zu einem Einblick in die Arbeitswelt aus feministischer Sicht ein. Fünf spannende Juristinnen aus unterschiedlichen Berufsfeldern - von der Professorin bis zur Anwältin einer NGO - werden aus ihrem Berufsalltag und über ihren persönlichen Werdegang berichten. Daniela Francke ist Staatsanwältin in Leipzig.
Lunch Lecture: Resilienz und Stressmanagement: Wie schaffe ich Raum für Netzwerken im wissenschaftlichen Alltag?
11. Mai 2022, 11:30-13:30 Uhr, online
Beatrix Stark, FEMPOWER-Veranstaltung "Wissen(schaftler*innen) verbinden"
Das wissenschaftliche Arbeiten geht häufig mit viel Stress und weniger Selfcare einher. Eine Balance zwischen intensiver Arbeit und entspannender Freizeit kann die persönliche Leistung und ein ausgeglichenes Selbst verbessern. Nach der Vermittlung aber auch Erprobung von Entspannungsmethoden, soll eine Brücke zum Netzwerken geschlagen werden. Wie kann mich das Netzwerk also in Stressphasen unterstützen? Wie setze ich Grenzen für ein besseres Management meiner persönlichen Balance?
Filmvorführung: The Earth is blue as an Orange
10. Mai 2022, 18 Uhr, Puschkino
Filmvorführung und Gespräch als Teil der "War – wojna – ВІЙНА: Filme gegen den Krieg" Reihe, veranstaltet vom Aleksander-Brückner-Zentrum, dem Polnischen Institut Berlin Filiale Leipzig und Puschkino
Die alleinerziehende Mutter Anna und ihre vier Kinder leben an der Front des Krieges im Donbass, Ukraine. Während die Außenwelt aus Bombenanschlägen und Chaos besteht, gelingt es der Familie, ihr Zuhause als sicheren Hafen zu behalten, voller Leben und voller Licht. Alle Familienmitglieder haben eine Leidenschaft für das Kino und diese motiviert sie zum Drehen eines Films, der von ihrem eigenen Leben in Kriegszeiten inspiriert ist. Der kreative Prozess wirft die Frage auf, welche Kraft die magische Welt des Kinos in Katastrophenzeiten haben könnte. Wie kann man sich Krieg durch die Fiktion vorstellen? Für Anna und die Kinder ist die Transformation des Traumas in ein Kunstwerk der sicherste Weg, ein Mensch zu bleiben.
Der komplette Erlös aus dem Ticketverkauf wird für die Hilfe an die Opfer des Krieges in der Ukraine gespendet.
Weiterbildung: Interkulturelle Sensibilisierung
5.–6. Mai 2022, 10–16 Uhr, voraussichtlich in Präsenz
Zielgruppe: Beschäftigte, die im Arbeitsalltag mit Angehörigen anderer Kulturen zu tun haben bzw. sich für andere Kulturen interessieren
Selbst wenn man dieselbe Sprache spricht, können häufig Missverständnisse aufkommen. Es ist deshalb wichtig, eine grundlegende Sensibilisierung für mögliche Konflikte in der Zusammenarbeit mit Angehörigen anderer Kulturen zu haben. Dieser Workshop bietet ein umfangreiches Instrumentarium für den Umgang mit interkulturellen Kommunikationssituationen und für das Erkennen und konstruktive Lösen von interkulturellen Konflikten. Den Teilnehmenden wird Raum zur Reflexion und Austausch von Erfahrungen geboten. Sie lernen ihre eigene Reaktion auf fremdes Verhalten kennen und erhalten die Möglichkeit, das eigenständige Erkennen und Verstehen kultureller Besonderheiten sowie den eigenen Umgang mit möglichen Kommunikationsbarrieren zu schulen.