Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)
Jahr 2022
Vortrag: Sex: Intimitäten zwischen Normen, Macht und affektivem Exzess
17.März 2022, 17:00 Uhr, online
Prof.Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky, Vortrag als Teil des Blankensee-Colloquiums
Dass Sexualität auch sozial ist, wird inzwischen niemand ernsthaft bestreiten. Viel zu explizit sind etwa die Normalisierung von schwulen Politikern oder lesbischen Showstars, viel zu präsent sind queerness und LGBTIQ* Symbole, viel zu bewusst auch Formen von Missachtung, Gewalt, Abwertung, die nach wie vor die alltägliche Wirklichkeit von nicht-heterosexuellen Menschen ausmachen. Über die strukturelle Machtdimension von Sexualität und die (angebliche) Pornographisierung des Alltags ist in den letzten Jahren viel diskutiert worden. Und doch: Geht Sexualität, geht das Sexuelle, geht Sex in seinen sozialen Konstitutionsbedingungen auf? Wo bleibt bei all diesen Politisierungen, Skandalisierungen, Normalisierungen, Thematisierungen, Didaktisierungen, Sensibilisierungen die Lust und das Begehren, wo bleiben die Körper, die Hiebe und Triebe?
Sex ist normiert und reguliert, ist politisch und sozial konstituiert. Sex ist auch radikal subjektiv, gefühlter Exzess, eigensinnig somatisch. All diese Formen bedingen einander, sie gehen aber nicht ineinander auf. Der Vortrag geht den verschiedenen Facetten von Sex nach, überlegt, wie sich scheinbar Gegensätzliches als Vermittlungszusammenhang verstehen und sozialwissenschaftlich beforschen lässt - und welche Grenzen es dabei womöglich auch gibt.“
Weiterbildung: Inklusive Hochschullehre
13. Mai 2022, 9–17 Uhr
Weiterbildung für Lehrende der MLU
Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass nur bei 4% aller Studierenden mit Handicap eine Beeinträchtigung auf den ersten Blick zu erkennen ist. Demgegenüber leiden jedoch ca. 11 % der Studierenden an einer Behinderung oder einer chronischen Erkrankung.
Die Hochschulrektorenkonferenz fordert von allen Hochschulen, die Bedürfnisse von Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung in ihrer Lehre zu berücksichtigen.
In dieser Veranstaltung setzen sich die Teilnehmenden aktiv mit der Situation behinderter und chronisch kranker Studierender auseinander. Sie lernen sichtbare und „unsichtbare“ Beeinträchtigungen im Studienalltag und deren Auswirkungen auf das Studium kennen. Darüber hinaus werden unterschiedliche Methoden einer inklusionssensiblen Didaktik vertieft mit anschließenden konkreten Fallbeispielen aus der Beratungspraxis.
Dozent: Ingo Binder
Maximal 12 Teilnehmer*innen, Anmeldung erforderlich
Benefizkonzert der MLU und der Bühnen Halle
10. März 2022, 19:30 Uhr, Aula im Löwengebäude
Konzert der MLU und Bühnen Halle
Am Donnerstag, 10. März 2022, 19.30 Uhr, lädt die MLU gemeinsam mit den Bühnen der Stadt Halle zu einem weiteren Benefizkonzert ein. Das Programm gestalten der Universitätschor Halle, das Akademische Orchester der MLU, das Studierendentheater, Mitglieder der Staatskapelle Halle und weitere Künstler der Bühnen der Stadt Halle, unter anderen Matthias Brenner. Es werden Chorwerke von Johann Friedrich Reichardt, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy und Josef Gabriel Rheinberger zur Aufführung kommen. Außerdem werden Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Edvard Grieg gespielt. Die Studierenden der Sprechwissenschaft tragen Texte von Erich Fried, Albert Camus und Kurt Tucholsky vor. Mitglieder der Staatskapelle Halle spielen die "Trauermusik für Solobratsche und Streichorchester" von Paul Hindemith.
Die Spenden, die vor Ort gesammelt werden, gehen an den Verein "Hilfe für ausländische Studierende" an der MLU und den Slavia Kulturcentrum e.V. in Halle.
Benefizkonzert des Instituts für Musik-, Medien- und Sprechwissenschaften
09. März 2022, 19:30 Uhr, Aula im Löwengebäude
Konzert des Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften
Im Rahmen eines Benefizkonzertes am Mittwoch, 9. März 2022, 19.30 Uhr, werden junge Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Nationalität aus der Sprechwissenschaft und den Klavierklassen des IMMS der MLU ein anspruchsvolles Programm mit Rezitationen, Lesungen und Musikbeiträgen präsentieren, das eine Anklage gegen den Krieg, aber auch Ausdruck der Hoffnung auf einen baldigen Frieden ist. Zur Aufführung gelangen unter anderem Texte von Erich Fried, Bertolt Brecht und Johann Gottfried Herder sowie Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Karl Amadeus Hartmann, Carl Vine und Dmitri Schostakowitsch.
Die Spenden, die vor Ort gesammelt werden, gehen an den Verein "Hilfe für ausländische Studierende" an der MLU und den Slavia Kulturcentrum e.V. in Halle.
Weiterbildung: Ich sehe, was ich sehe – ich sehe nicht, was ist. Feedbackkultur in der Lehre
09. März 2022, 9–12 Uhr
Weiterbildung für Lehrende und Nachwuchswissenschaftler*innen der MLU
Wir alle kennen selbstverständlich den Unterschied zwischen einer objektiven Bewertung und unserer subjektiven Wahrnehmung (einschließlich einer daraus folgenden Bewertung). Aber was bedeutet dieser Unterschied für unsere Lehre (und im täglichen Leben)? Ist wirklich immer objektiv „gut“ oder „schlecht“, „richtig“ oder „falsch“ was wir derart bewerten? Sollte der ursprünglich aus der Kybernetik stammende Begriff „Feedback“ vielleicht eher eine Frage der inneren Haltung sein, als das bloße Befolgen von Formulierungsregeln auf oberflächlich-sprachlicher Ebene? Im Workshop werden die konstruktivistisch-systemischen Hintergründe des Instruments „Feedback“ dargestellt und diskutiert mit dem Ziel, die Feedbackkultur in der universitären Lehre weiter zu entwickeln.
Anmeldung erforderlich
Vernetzung: Queer Salon – Valentinstag Nachwehen
15. Februar 2022, 18 Uhr, Volksbühne am Kaulenberg
Queerer Salon vom que(e)r_treff von que(e)r_einsteigen und Q. [kju_point]
Hier trifft gemütlicher Barabend auf queeres Leben. Der Queer Salon ist ein Ort an dem Queers und Freund*innen zusammenkommen und ein paar gemeinsame Stunden im Herzen der LGBT*I*Q-Community verbringen. Ein Raum, in dem sich queere Menschen wohlfühlen und fallen lassen können. Eine Möglichkeit, um sich selbst und andere zu feiern. Es ist ein Ort, an dem du radikal anders und doch normal oder einfach nur du selbst sein kannst.
Weiterbildung: Time-Out@Work: Resilienz aufbauen und Burnout
verhindern
09. Februrar 2022, 9–13 Uhr
Weiterbildung für Beschäftigte der MLU
Der Grad zwischen Höchstleistung und Erschöpfung im Arbeitsalltag ist sehr schmal. Stress, Hektik und ständige Anspannung zehren an den körperlichen und geistigen Kräften und können langfristig zum Gefühl der vollständigen Erschöpfung führen. Eine achtsamkeitsbasierte Stressbewältigung stellt eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde und leistungsstarke Arbeitsweise dar.
Die Teilnehmenden werden in der modularen Weiterbildungsveranstaltung ermutigt, ihre Arbeitsgewohnheiten zu hinterfragen und Spielräume für Veränderungsmöglichkeiten zu entdecken. Bei der Umsetzung der erarbeiteten Lösungsmöglichkeiten werden sie im Rahmen eines individuellen Coachings begleitet. Fortgeführte Gruppentermine ermöglichen einen Erfahrungsaustausch und begleiten den Prozess der Entschleunigung.
Dozentin: Anke Märker
Maximal 12 Teilnehmer*innen, Anmeldung erforderlich
Vortrag: Queering Fashion – Räume, Stile, Körper/-politik
03. Februar 2022, 18 Uhr
Vortrag von Maria Weilandt, organisiert von que(e)r_einsteigen
Vortrag: Polish Jews and the geographies of retribution and revenge in the immediate postwar world
02. Februar 2022, 18–20 Uhr, online
Vortrag von Kataryna Person (München) im Rahmen des interdisziplinären Kolliquiums Osteuropäische Geschichte / Interdisziplinäre Polenstudien der MLU
Anmeldung erforderlich per E-Mail an martin.rohde@geschichte.uni-halle.de
Weiterbildung: Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext
02. Februar 2022, 10–14 Uhr, online (Webex)
Weiterbildung für Gleichstellungsbeauftragte und Beratungsstellen der MLU
Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt können im Hochschulkontext genauso stattfinden wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen auch. Häufig sind Gleichstellungsbeauftragte Erstanlaufstellen für Betroffene an der Hochschule und stehen bei diesem sensiblen Thema vor besonderen Herausforderungen.
Im Workshop werden Kenntnisse zum Themenbereich vermittelt und die eigene Rolle als Gleichstellungsbeauftragte reflektiert. Wie können Angebote niedrigschwellig bereitgestellt und Betroffenen wirksam geholfen werden? Welche Handlungsoptionen bestehen? Was sind Grenzen und Möglichkeiten des eigenen Handelns? Und wie können Hochschulen bereits präventiv tätig werden?
Dozentin: Sabine Wöller
Anmeldung erforderlich
Vortrag: „Silence = Death“: Die AIDS-Krise als
Entstehungshintergrund queerer Politiken und Wissenschaft
27. Januar 2022, 18 Uhr, online
Vortrag von Martin Thiele, organisiert vom AK que(e)r_einsteigen des StuRa
Die Herausbildung der Queer Theory und Queer Politics in den USA der ausgehenden 1980er und beginnenden 1990er Jahre und das damit verbundene Aufkommen postmoderner Formen des Aktivismus und des Denkens markiert einen Bruch mit dem Mainstream lesbisch-schwuler Bürgerrechtspolitiken. Das Bewusstsein über das Ende einer bewegungshistorischen Ära und die Euphorie des Aufbruchs steckt in jedem Satz, den die Queer Theory schreibt, und jedem Slogan, den queere Proteste skandieren.
Dieser in der Literatur oft als „Queer Moment“ bezeichnete Entstehungszeitraum queerer Politiken und Theorien fällt mit der sogenannten AIDS-Krise der 1980er Jahre zusammen. Das queere Projekt betritt also just in dem Moment die Straßen und das akademische Parkett, in dem sich schwule und bisexuelle Männer nicht nur einer Epidemie gegenübersehen, die sie in ihrem individuellen und kollektiven Fortbestehen bedroht, sondern ebenso einer Gesellschaft, die ihrem massenhaften Sterben schulterzuckend zusieht oder dieses sogar freudig begrüßt. Zunächst einmal mutet dieses Zusammenfallen der Entstehung einer neuen Bewegung mit ihrer Affirmation einer noch unbekannten, aber in jedem Fall queeren Zukunft mit einer gesellschaftlichen Situation, die bereits ihr Ende zu verheißen scheint, seltsam an.
Im Vortrag wird es darum gehen, diesen Zusammenhang näher zu beleuchten und damit begreifbar zu machen. Dabei soll herausgestellt werden, dass die queere Bewegung nicht rein zufällig vor dem Hintergrund der US-amerikanischen AIDS-Krise entsteht. Vielmehr sollen die mit ihr verbundenen epidemiologischen, politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen für die lesbischen und schwulen Communities als notwendige Entstehungsbedingungen von Queer Theory und Queer Politics verstanden werden. Das Aufkommen bestimmter neuer theoretischer Denkbewegungen und politischer Strategien, die in den frühen 1990er Jahren unter dem Label „queer“ formieren, – so also These und Inhalt des Vortrages – sind nur vor dem Hintergrund der AIDS-Krise denk- und verstehbar. Im Zentrum der Auseinandersetzung werden vor allem die aktivistischen ACT UP-Gruppen stehen, die sich Mitte der 1980er Jahre vor allem in den Großstädten der USA gründen und als Wegbereiter queerer Bündnis- und Repräsentationspolitiken verstanden werden können.
Martin Thiele ist Diplom-Erziehungswissenschaftler und lebt (gern) im lauschigen Halle an der Saale. Er ist als Berater, Präventionist und Geschäftsführer für die AIDS-Hilfe Halle/Sachsen-Anhalt Süd e.V. tätig. Darüber hinaus arbeitet er wissenschaftlich zu Themen queerer Bewegungs- und Sexualpolitiken. Zum Verständnis des Vortrages unerheblich, aber trotzdem erwähnenswert: Er liebt die Filme von Denis Villeneuve, hält Fran Lebowitz für die witzigste Person auf dem Planeten und plant privat in naher Zukunft die Anschaffung eines Malteser-Pudel-Mischlings.
Vortrag: Narrating Europe: Eighteenth-Century British Women´s Writing between Colonial Conquest and Anti-Imperial Enlightenment Thinking
26. Januar 2022, 18–19:30 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Katrin Berndt (Halle) im Rahmen des Kolloquiums des IZP