Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)
Jahr 2022
Tagung: Konflikte, Krisen, Kriege. Feministische Perspektiven und Positionierungen. Landesweiter Tag der Genderforschung Sachsen-Anhalt
17. November 2022, 10-18:30 Uhr, in Präsens an der OvGU Magdeburg und als Livestream
Workshop: Gender Nihilism & A New Set of Traps
17. November 2022, 18 Uhr, online
Workshop mit Jules Gleeson im Rahmen der Veranstaltungsreihe des AK que(e)r_einsteigen
This workshop will explore the history and limits of revolutionary writings that advance gender abolitionist views. Calls to abolish womanhood and gender were developed by a revolutionaries across a range of contexts in the mid-20th to 21st century, surfacing from essays by French materialist feminist authors of the new left, to anarchist e-zines. Together we will explore my own work on this lively polemical tendency, with particular focus on a brief text subsequently disavowed by its author, Gender Nihilism.
We’ll also consider a more recent scholarly historical account which further complicates “gender” as a strategic focus point. (This historical complication was notable by its absence in my two 2017 essays on the topic, it has to be said).
According to the “genealogical” account of gender’s emergence, the sex/gender distinction arose primarily as a response to crisis in sex’s fixity. This rearguard was then appropriated by a feminist movement, who sought to deploy the sexological evaluative lens in an emancipatory way: exposing the historicity of womens’ oppression. It was this acceptance of the clinical use of gender as sex’s stabiliser which set the foundation for today’s “Gender Critical” viewpoint, which reduces sex/gender to a partition of truth/ideology.
Especially strikingly, rather than exemplifying the harms done by gender (as Escalante had it in 2015), the medical treatment of intersex people from this view comes to serve as the submerged historical basis for the emergence of “gender” as a widely understood lens for grasping social division.
Gender Nihilism reasons that “If all of our attempts at positive projects of expansion have fallen short and only snared us in a new set of traps then there must be another approach”. Yet without clear response to the genealogical challenge, the conceptual retention of gender may serve as its own ensnarement.
Podiumsgespräch: Mein Tinderprofil vor Gericht
17. November 2022, 18 Uhr, Hallischer Saal
Podiumsgespräch veranstaltet vom Gleichstellungsteam der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät im Rahmen der Ringveranstaltung "Gender im Recht – Wo stehen wir heute?" und des FEMPOWER Projekts der MLU
Es diskutieren:
- Anastasia Biefang
- Dr. Patrick Heinemann
- Dr.in Dana Valentiner
Vorlesung: Multiple Krisen und ihre Verdichtungen. Feministische Gegenwartsdiagnosen
16. November 2022, 18-20 Uhr, online, Anmeldung über Stud.ip
Vorlesung mit Gundula Ludwig im Rahmen der Ringveranstaltung Das Verhältnis von Rassismus und Feminismus weiterdenken von gender*bildet und des Landesweiten Tag der Genderforschung Sachsen-Anhalt
Vortrag: Gewalt im beruflichen Alltag
16. November 2022, 17-19 Uhr, Lernwerkstatt, Anmeldung über stud.ip
Vortrag mit Utta Isop im Rahmen des Projekts Raum für __
In unserem Buch „Gewalt im beruflichen Alltag. Wie Hierarchien, Einschlüsse und Ausschlüsse wirken“ sprechen wir über gewaltvolle Erfahrungen mit Hierarchien im Beruf. Hierarchien kränken. Hierarchien lassen Institutionen und Gesellschaften schlechter funktionieren, weil sie krank machen, wie Richard Wilkinson und Kate Pickett zeigen. Wertvolle und konstruktive soziale Energie der Kooperation geht durch den internen Kampf um Hierarchien verloren. Große Hierarchien in Einkommen, Personalkategorien und Befehlsstrukturen verringern das Selbstwertgefühl, die Achtung und den Respekt in Gesellschaften. Wertende Gewalt teilt und herrscht in Institutionen und reduziert den sozialen Zusammenhalt. Wir berichten in diesem Buch von gewaltvollen Erfahrungen mit Hierarchien in Fabriken, Büros, Schulen, Universitäten, im städtischen Bestattungswesen, Krankenhäusern, in der Demokratischen Republik Kongo, gegen Frauen in der katholischen Kirche, bei der Verleihung von Staatsbürger*innenschaften und aus dem Leben einer Transgender-Person.
Universitäten stellen stark hierarchisierte Räume durch ab und aufwertende, ein- und ausschließende Personalkategorien, Gehaltsschemata, Gestaltungsspielräume und Einflusssphären dar. Je hierarchisierter die sozialen Positionen und formellen Hierarchien in einer Institution desto härter und brutaler werden konkurrenzistische Verhaltensweisen und Praktiken des Ab- und Aufwertens, der Ein- und Ausschlüsse, des Mobbings, des Burn outs, der systematischen Demütigung, des sado-masochistischen Gebundenseins, der sexualisierten Gewalt und vieles mehr gelebt. Eine stärkere Rotation von Regierenden und ein Perspektivenwechsel in Universitäten zwischen den verschiedenen Positionen etwa durch Losprozesse könnten uns beispielsweise die Augen darüber öffnen, dass wir durch egalitäre Organisierung und democratizing work https://democratizingwork.org/ unsere gesamtgesellschaftlichen Demokratien entwickeln. Nur wenn wir erkennen, dass Gesellschaften mit flacheren Hierarchien in Macht, Einkommen und Eigentum gesünder und glücklicher leben und eine größere Vielfalt an Differenzen ermöglichen, können wir die gewaltvolle Fixierung auf Hierarchien hinter uns lassen. Soziale Bewegungen zu Solidarischen Universitäten können helfen, den Fokus auf den Sozialen Zusammenhalt zu richten, wenn sie die Kritik an formellen Hierarchien formulieren und die Arbeitsteilung im Blick behalten.
Vorlesung: Narratives of Migration: (Anti-)Imperialist Motifs, Characters, and Ideas in the British Novel of the Long Eighteenth Century
15. November 2022, 10-12 Uhr, Hörsaal V am Steintorcampus
Vorlesung mit Prof. Dr. Katrin Berndt als Teil der interdisziplinären Ringvorlesung: Wenn Menschen und Worte wandern. Aspekte moderner Migrationsbewegungen in Kultur, Literatur und Sprache der Forschungsstelle Massenphänomene der Philosophischen Fakultät II
Vorlesung: [Demarkation] MACHT Geschlecht. Multiple Grenzziehungen in der Kirchengeschichte ab der Reformationszeit
15. November 2022, 18-20 Uhr, Hörsaal im Haus 31 der Franckeschen Stiftungen (1.OG)
Vorlesung mit Benedikt Bauer als Teil der Ringvorlesung [Theologie] MACHT Geschlecht
Ob Subjektkonstruktion, Gruppenzugehörigkeit oder kategoriale Zuschreibungen, Grenzziehungen sind im Zusammenhang von determinatorischen Prozessen essentiell. Auch in der Kirchengeschichte lassen sich diese Demarkationsprozesse beobachten und analysieren. Dass hierbei die Kategorie „Geschlecht“ eine zentrale Rolle spielt, wird z.B. in unterschiedlichem theologischen und frömmigkeitlichen Schrifttum offenkundig und reicht in seiner Wirkung weit in gesellschaftliche Vorstellungen hinein. Dabei laufen Demarkationslinien an verschiedenen Grenzen entlang. So zum Beispiel zwischen „den Geschlechtern“ innerhalb einer religiösen Gemeinschaft, zwischen den Genderkonstruktionen in Hinblick auf andere Konfessionen, Religionen oder gesellschaftliche Status und immer auch zwischen intelligiblen und abjekten Genderkonstruktionen, die mit der „richtigen“ Frömmigkeit verbunden sind. Der Vortrag möchte Schlaglichter ab der Reformationszeit auf diese Zusammenhänge werfen, ausgewählte Demarkationsprozesse aufzeigen und zeitgleich auch nach fachwissenschaftlichen Grenzen fragen.
Benedikt Bauer ist als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Reformation und Neuere Kirchengeschichte der Ev.-Theol. Fakultät der Ruhr-Universität Bochum tätig. Er studierte Evangelische Theologie und Religionswissenschaft in Bochum, wo er derzeit promoviert. Seine Forschungsinteressen liegen in der Genderforschung (insbesondere Queer Theorie und Critical Men’s Studies in Religion), interdisziplinären Christentumsgeschichte, Frömmigkeitsgeschichte und Mystik.
Vortrag: Schöne (neue) queere Welt? Queer als Kritik und Kritik an queer.
14. November 2022, 18:00 -20:00 Uhr, online
Vortrag von Dr. Klemens Ketelhut im Rahmen der Diversity @ University Ringvorlesung
Im deutschsprachigen Raum ist queer ein Projekt, das sich vielfältig entwickelte und vor allem im akademischen und aktivistisch-politischen Kontext nach wie vor Resonanz erzeugt. Entgegen seines eigentlichen Ursprungs scheint queer heute Diskurse und politisches Handeln eher zu ordnen als zu verwirren, eher zu strukturieren als zu dezentrieren – und wird gleichzeitig als Projekt zunehmend kritisiert: sei es als Instanz im Wettbewerb des normativ „richtigen“ Handelns, sei es als Perspektive, die ausschließlich diskursiv argumentiere und damit soziale Tatsachen negiere.
Besonders aus dem Blick geraten scheint dabei der gerade nicht in identitätspolitischen Forderungen auflösbare Perspektivwechsel, den queeres Denken in sich trägt: die kritische Erforschung scheinbarer Normalitäten, die Herausforderung der Auflösung selbstidentischer Beschreibungen und Positionen, die in einer Bündnis- und nicht in einer Identitätspolitik münden sollen.
Der Vortrag nimmt diese Perspektiven auf und rekonstruiert die Entstehung von queer als Ergebnis von sozialbewegtem Handeln und diskutiert deren Bedeutung für queeres Denken und queeren Aktivismus.
Ringvorlesung: Mittendrin statt außen vor. Migrantische Perspektiven für eine inklusive Geschichte Polen-Litauens in der Frühen Neuzeit
11. Oktober 2022, 16:15 - 17:45 Uhr, Hörsaal III, Emil-Abderhalden-Str. 26-27, 06108 Halle (Saale)
Vorlesung als Teil der Ringvorlesung: Was Sie schon immer über Polen wissen wollten (oder sollten) des Aleksander Brückner Zentrums für Polenstudien
Lunch Lecture: Wissenschaftskommunikation für Netzwerken und Sichtbarkeit - mit Buchlesung „Die souveräne Expertin“
11. November 2022, 11:30-13:30 Uhr, online
Dr. Volker Hahn, FEMPOWER-Veranstaltung "Wissen(schaftler*innen) verbinden"
Elemente der Veranstaltung sind ein Einführungsvortrag, Lesungen aus dem Buch „Die souveräne Expertin“ mit anschließenden Q&A-Diskussionsrunden (gegliedert in Blöcke). Die Veranstaltung beinhaltet zudem eine oder zwei interaktive Übung(en) in kleineren Breakout-Gruppen. Ziel ist es, praktische Hilfestellungen zu vermitteln, um über die Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte mit anderen Forschenden zu netzwerken und Sichtbarkeit zu erlangen.
Vortrag: Gut ausgebildeter Rassismus: Über Diskriminierung und Privilegien an der Hochschule
24. Oktober 2022, 18–20 Uhr, online
Vortrag von Mohamed Amjahid im Rahmen der Diversity @ University Ringvorlesung
Wie können diskriminierende rassistische Strukturen und die Reproduktion von Privilegien im Hochschulwesen erkannt werden? Der Buchautor und Journalist Mohamed Amjahid wird zum Perspektivenwechsel einladen und mit dem Publikum über Menschenfeindlichkeit und tatsächlicher Wertschätzung von Vielfalt an der Universität diskutieren. Was bedeutet die Implementierung eines intersektionalen Blicks auf Race, Class und Gender in Forschung und Lehre? Und warum ist es wichtig eine weiß-zentrierte Hochschullandschaft zu überwinden?
Vortrag: Queer Enough? – Existieren als nicht-weiße Queere in westlichen queeren Räumen
10. November 2022, 18 Uhr, online
Vortrag mit Ajayini Sathyan (Trans/Nicht-Binär – Sie/Ihr/They/Them/Keine Pronomen) im Rahmen der Veranstaltungsreihe des AK que(e)r_einsteigen
Was bedeutet als FLINTA und nicht-weißer Queer Körper zu sein, in einem weißen Männer dominiert westlichen queer Szene?
Wie inklusiv ist die queere Szene?
Sind FLINTA und nicht weiße queere Körper in großen weißen Männer dominiert queeren Szenen willkommen?
Gehören FLINTA und nicht-weiße queere Körper in die queere Szene insgesamt?
Welche Arten von Diskriminierung erleben FLINTA und nicht-weiße Körper in der queeren Szene?
All diesen Fragen wird in der Präsentation dieses Vortrags untersucht, unter den Themen Sexismus, Rassismus, Nationalismus und Klassismus in der queeren Szene. Auch Konzepte von Homonationalismus, queerer Assimilation und gay stan culture werden im Kontext von gehörigkeit und zugehörigkeit untersucht und wo FLINTA und nicht-weißer Queer Körper in all dies passen. Als Teil des Vortrags, kleine Einzel- und Partnerübungen werden verlangt. Am Ende des Vortrags ist eine Diskussion möglich.