Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)

Jahr 2019

Ausstellungseröffnung: Von wegen down 2.0

27. November 2019, 15:30 Uhr, ZLB (Dachritzstr. 12)

Dass Menschen mit Down-Syndrom unsere Gesellschaft bereichern, will eine  Ausstellung am Zentrum für Lehrer*innenbildung zeigen: "Von wegen Down - 2.0" wird am  Mittwoch, 27. November, um 15.30 Uhr mit einer Einführung von Ellen Schlag, der  Mitbegründerin des Vereins Down-Kind Halle (Saale) e.V., eröffnet.

Vortrag: Die Politisierung der Intimität: Muslimische Geschlechts- und Sexualitätskonzepte und ihre (post-)kolonialen Transformationen

27. November 2019, 18:30 Uhr, Melanchthonianum, Hörsaal XV

Vortrag von Danijel Cubelic (Universität Heidelberg)

Die in den letzten Jahren zunehmende Verfolgung von Menschen auf Basis von Sexualität und Geschlecht in vielen muslimischen Gesellschaften sowie die wachsende Anzahl von lesbischen, schwulen, trans* und inter Geflüchteten nach Europa haben das Verhältnis von Islam und Muslim*innen zu sexueller und geschlechtlicher Selbstbestimmung in Deutschland verstärkt in die gesellschaftliche Öffentlichkeit gerückt. Wie lassen sich Homo- und Trans*phobie in muslimischen Gesellschaften heute verstehen? Welche Rolle spielen dabei islamische Rechtsvorstellungen?

Der Vortrag wird in einem ersten Teil einen Blick auf die Auseinandersetzung klassischer islamischer Gelehrsamkeit mit Fragen zu rechtmäßigem und unrechtmäßigem Sex und Geschlechtsausdruck werfen und in diesem Zusammenhang Räume für Mehrdeutigkeit in islamischen Rechtskulturen sichtbar machen. Ob und wenn ja wie wurden diese Nonkonformitäten gesellschaftlich sanktioniert? Der Blick auf Selbstzeugnisse und Quellen zu Sexarbeit und Sklaverei, zu Eunuchen, Mukhannathun (sog. ‚Effeminierten’) und Ritualen der Verschwesterung ermöglicht einen weiteren Blick auf die Komplexität und Ökonomie von Geschlechterrollen und Sexualitätskonzepten in der islamischen Welt vor dem Kolonialismus.

Wie lässt sich aber aus heutiger Sicht verstehen, dass noch im 19. Jahrhundert europäische Reisende in den ‚Orient’ kamen, um der Repression und Prüderie des bürgerlichen Europa zu entfliehen? Der Vortrag wird in einem zweiten Teil aufzeigen, wie im Zuge von Kolonialisierung und Dekolonisierung Fragen um Sexualität und Geschlecht ins Zentrum säkular-modernistischer, nationalistischer und islamischer Bio-Politik rückten.

Welche Auswirkungen hatten die Übernahme westlicher Diskurse der Hygiene, der Medizin, Naturwissenschaften und Wehrerziehung im 19. und 20. Jahrhundert auf muslimische Konzepte zu Geschlecht und Sexualität? Wie veränderte sich im Zuge des Kolonialismus das Verhältnis muslimischer Gelehrsamkeit zu diesen Fragen? Geht es bei der Verfolgung von LSBT*IQ-Personen in muslimischen Gesellschaften heute um weit mehr  als ‚nur’ um Sexualmoral?

Eine Veranstaltung mit dem Orientalischen Institut und dem Projekt Wide Queer Science    (Leipzig) im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Nahostdebatten”. Das Orientalische Institut vertritt keine politischen Positionen sondern organisiert Debatten. Die Nahostdebatten sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Instituts und der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt e.V.

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Weiterbildung: Pflegezeit, Familienpflegezeit – Chancen für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf?

27. November 2019, 9-12 Uhr
Weiterbildung für Mitarbeiter*innen

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wird in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Damit wächst auch die Anzahl derer, die pflegebedürftige Angehörige haben. Die entstehenden Herausforderungen beschränken sich nicht nur auf den privaten Lebensbereich des bzw. der Angehörigen, sondern wirken gleichermaßen auf den Beruf.  Die Veranstaltung informiert über kurz- und langfristige Anpassungsmöglichkeiten des Umfangs und der Lage der Arbeitszeit sowie des Arbeitsortes.

Dozentin: Dr. Andrea Ritschel (Familienbüro)
Maximal 15 Teilnehmer*innen, Anmeldeschluss: 13. November 2019

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Vortrag: Wie wollen wir in Zukunft Physik lernen? Narrative, Normativität und Utopie

26. November 2019, 18 Uhr, Hörsaal, Haus 31, Franckesche Stiftungen

Vortrag von Prof. Helene Götschel (Hannover) im Rahmen der Ringvorlesung "Zukunft, Utopie und Feminismen" des Projektes gender*bildet.

Physikunterricht und Physikvorlesungen, Schulbücher wie Lehrbücher der Physik transportieren Vorstellungen und Wertungen davon, was Physik ist, wer Physik kann (oder wer nicht), was echte Kerle u.a.m. Damit trägt die Physikvermittlung selbst zur Verfestigung sozialer Regeln, Normen und Routinen über Physik und Physiker*innen sowie Geschlechterrollen in unserer Gesellschaft bei.
In der Veranstaltung werden Forschungsergebnisse zur Whiteness und Männlichkeit der Physik vorgestellt. Im Zentrum steht der kritische Blick auf die Ausschlüsse produzierende Vermittlung physikalischen Wissens bzw. dessen Performativität in Vorlesungen und Unterricht. Außerdem wird der Frage nachgegangen, wie Physik ansprechend und ohne traditionelle Geschlechterklischees gender- und diversityinformiert gelehrt werden könnte. Physikkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, wohl aber ein Interesse an fachübergreifenden Fragestellungen.

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Convention: KI & Wir*

22.-24. November 2019, Magdeburg, Festung Mark

Künstliche Intelligenz bestimmt bereits mehr unseren Alltag, als  wir vielleicht denken und wahrnehmen. Wir leben mit KI, und  Forscher*innen aus unterschiedlichen Disziplinen entwickeln KI als  Systeme weiter, die möglichst komplexe Probleme lösen können. Für uns,  unsere Gesellschaft, unsere gemeinsame Zukunft. Die Convention “KI &  Wir*” lädt vom 22.-24. November in die Festung Mark in Magdeburg zu  einem gemeinsamen Austausch zum Thema Künstliche Intelligenz und Gender  ein. Unter der Federführung der Universität Magdeburg und science2public – Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation e.V.  wird mit Unterstützung durch das landesweite FEM POWER-Netzwerk, das  sich an allen Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt engagiert, eine  Plattform entwickelt, auf der Forscher*innen unterschiedlicher  Disziplinen der KI und der Genderforschung gemeinsam mit der breiten  Bevölkerung experimentieren und diskutieren.

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Workshop: Unsichtbare Orientierungen - ein Workshop zu Asexualität und Aromantik

22. November 2019, 18 Uhr, Steintorcampus, SSR

Workshop des Arbeitskreises que(e)r_einsteigen des Studierendenrates mit Annika Spahn

A_sexualität und A_romantik sind größenteils noch unbekannte Begriffe außerhalb der queeren Community. Zusätzlich existieren viele Vorurteile und Stereotype gegenüber Menschen, die keine
sexuelle und / oder romantische Anziehung gegenüber anderen Menschen verspüren, z.B. werden sie als weniger menschlich, pathologisch und/oder kindlich dargestellt.
In diesem Workshop wollen wir uns  mit A_sexualität und A_romantik beschäftigen und grundlegende Begriffe und Konzepte klären, Fragen beantworten und Vorurteile auseinandernehmen.
Es sind keinerlei Vorkenntnisse zum Thema notwendig.

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Weiterbildung: Empower yourself - Selbstmarketing für Frauen

21.-22. November 2019, 8:30-16 Uhr
Weiterbildung für Mitarbeiter*innen

Fachliches Know-how ist wichtig. Auf sich und das eigene Können aufmerksam machen, ist mindestens genauso wichtig. Was für das Marketing von Produkten und Dienstleistungen gilt, gilt genauso für die eigenen Stärken, Talente und Fähigkeiten. Selbstmarketing sorgt für Sichtbarkeit und setzt zuallererst Selbsterkenntnis voraus: Kenne ich mich mit all meinen Stärken, Potentialen und Werten? Je mehr ich mir dieser Faktoren bewusst bin, umso authentischer, sicherer und souveräner nimmt mich mein Umfeld war.

Dozentin: Astrid Waitz (Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, Business Coach)

Maximal 12 Teilnehmerinnen, Anmeldeschluss: 7. November 2019

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Gespräch: Sexistische & sexualisierte Diskriminierung an der Uni?

21. November 2019, 14-16 Uhr, Lernwerkstatt

Gespräch mit Sabine Wöller von der Präventionsstelle Diskriminierung und sexuelle Belästigung im Rahmen des Semesterprogramms der Hochschullernwerkstatt zum  Schwerpunktthema "Sexualität & Gesellschaft":

Es gibt sie  auf gesellschaftlicher, struktureller und individueller Ebene und auch an  Universitäten: sexistische und sexualisierte Diskriminierung. Sei es der  geringe Frauenanteil im Professorium, die Annahme, Frauen könnten besser mit  Kindern als mit Zahlen, der unangenehme obszöne Witz eines Kollegen oder  herabsetzende Bemerkungen übers Aussehen einer Kommilitonin. Wie kann  interveniert werden, welche Handlungsmöglichkeiten gibt es? Wir möchten mit euch  ins Gespräch kommen.

Weiterbildung: Respektvoll, sicher und sensibel. Im Arbeitsalltag diskriminierende Situationen erkennen und angemessen reagieren

19. November 2019, 10-16 Uhr
Weiterbildung für Mitarbeiter*innen

An einer Universität arbeiten und studieren eine Vielzahl von Menschen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen. Damit alle ihre Potenziale ausschöpfen können, benötigen sie ein diskriminierungssensibles und gleichberechtigtes Studien- und Arbeitsumfeld. Wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen auch, kann es an Universitäten zu Fällen von Diskriminierung kommen. Diskriminierungen gründen sich in der Regel nicht auf böse Absicht, sondern auf mangelnde Sensibilität. Da bereits die eingetretene Wirkung ausreicht, ohne dass diese intendiert wurde, kann eine Person diskriminieren, ohne dies zu beabsichtigen oder gar zu bemerken. Gerade Menschen, die selbst nie negativ von Diskriminierung betroffen waren, kann es schwerfallen, potenziell diskriminierende Situationen zu erkennen.  Im Workshop wird Sensibilität für diskriminierende Situationen gefördert und anhand verschiedener Methoden zur Perspektivübernahme vermittelt, was Diskriminierung für Betroffene bedeutet. Anhand von herausfordernden Situationen werden diskriminierungssensible Reaktionen aufgezeigt, welche die Sicherheit im Arbeitsalltag erhöhen.

Dozentin: Sabine Wöller (Präventionsstelle Diskriminierung und sexuelle Belästigung)
Max. 15 Teilnehmer*innen, Anmeldeschluss: 5. November 2019

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Podiumsdiskussion & Gespräch: Wie wir heute über konflikthafte Themen in Politik und Gesellschaft sprechen

18. November 2019, 18-21:30 Uhr, Leopoldina, Vortragsaal

Wir alle sprechen miteinander: jeden Tag mit unterschiedlichsten Personen über unterschiedlichste Themen. Miteinandersprechen ist das zentrale Mittel, um sich über grundlegende Fragen des Zusammenlebens in der Gesellschaft zu verständigen – und das durchaus kontrovers. Zu einem Gespräch gehört beides: der Wille aller Beteiligten zum Miteinandersprechen und zum Zuhören. In der gemeinsamen Veranstaltung der Leopoldina und der Sprechwissenschaft geht es darum, über das Sprechen im öffentlich-politischen Raum zu sprechen – vor allem über kontroverse Themen. Ziel ist es, die Bedeutung des Miteinandersprechens für das gesellschaftliche und soziale Miteinander bewusst zu machen. Dabei geht es auch darum, Möglichkeiten der aktiven, partizipativen und gleichberechtigten Ausgestaltung von Gesprächen zu suchen. Darüber wollen wir nach einer Podiumsdiskussion mit Expert*innen mit Bürger*innen ins Gespräch kommen.

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Workshop: "Ungewöhnliche Frauen - ungewöhnliche Paare" - Forschungen zum Konzept der Individualität und zu konkreten Einzelschicksalen

15.-16. November 2019, Uniplatz, Hörsaal Robertinum

Workshop am Lehrstuhl für Alte Geschichte.

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International Holocaust Conference: Silence, Speech, Memory, Message, and Reconciliation – after 75 Years

14.-16. November 2019, Melanchthonianum/Hallescher Saal

Die Konferenz beschäftigt sich mit aktuellen Ergebnissen im Bereich der Holocaust-Forschung, im Besonderen hinsichtlich der jüngsten politischen und kulturellen Entwicklungen in Europa. Diese umfassen den Aufstieg rechtsgerichteter Regierungen ebenso wie nationalistische und rassistische Diskurse, revisionistische Sichtweisen des Holocaust und dessen Leugnung. In diesem Rahmen sollen vor allem auch neuere technologische und mediale Möglichkeiten im Blick auf Bildungs- und Erinnerungsprozesse eine besondere Berücksichtigung finden, zumal das Ende der Möglichkeiten, Überlebende und andere Zeitzeugen zu befragen, abzusehen ist.
Zu fragen ist nach den praktischen und theoretischen Ansatzpunkten, die sich aus dieser Lage für die weitere Holocaust-Forschung und -Aufarbeitung in aktuellen Bildungs-, Erinnerungs- und Erziehungszusammenhängen ergeben und wie ForscherInnen, Museumsgestalter, LehrerInnen und andere Impulsgeber sich in ihrer Arbeit den genannten negativen Entwicklungen gegenüber verhalten können. Dazu soll dann auch die lange Geschichte der Aufarbeitung des Holocaust  in Deutschland herangezogen werden. Auch ist die Frage nach ihrem „Erfolg“ zu stellen und in wieweit sich dieser belegen lässt. Schließlich wird auch zu diskutieren sein, ob sich hieraus Impulse für andere nationale Kontexte und für eine weitergehende Arbeit in der Zukunft gewinnen lassen?

This conference addresses the latest developments in Holocaust research, especially in relation to contemporary political and cultural trends in Europe. These include the rise of right-wing governments, of nationalist and racist discourses, and Holocaust revisionism and denial, in the context of greater emphasis being placed on the use of new technology in memorialisation and education as we face the passing of the survivor generation. We will ask what the practical and theoretical implications are for Holocaust research and education in the light of these new trends, and how the work of researchers, museologists, teachers and others can attempt to answer back to their negative political implications. In doing so, we will explore the long history of Holocaust education in Germany, the narratives about its success, and whether this is borne out in fact, as well as whether such a model can be applied in other national contexts and be a kind of impulse for future work and research.

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