Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)
Jahr 2019
Filmabend: Down Home. Jewish Life in North Carolina
11. November 2019, 18 Uhr, Seminarraum 7, Emil-Abderhalden-Str., Steintor-Campus
Filmabend in der Amerikanistik in englischer Sprache. Veranstaltung im Rahmen der 7. Jüdischen Kulturtage in Halle.
Jews have been integral to North Carolina’s emergence as a progressive New South society. This richly textured documentary consists of oral histories, interviews with noted historians, rarely seen photographs and engaging re-enactments – that bring to life over 300 years of Jewish North Carolina history. This documentary consists of first-person video histories, interviews with noted historians, rarely seen archival photographs and engaging re-enactments – that bring to life over 400 years of history. The screening is kindly supported by the Jewish Heritage Foundation of North Carolina and the Department of British and American Studies of Martin Luther University.
Vortrag: Friday's Eyes: Emancipation, Enslavement, and the Claims of Christian Mission
11. November 2019, 18 Uhr, IZEA, Thomasius-Zimmer
Vortrag von Prof. Dr. Laura Stevens (Tulsa) im Rahmen der Vortragsreihe "Aufklärung als Emanzipation. Neues aus der englischen und amerikanischen Forschung".
Aufklärung als Befreiung und Befähigung zum Selbstdenken sowie zum Handeln in Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu verstehen war lange ein fast zu geläufiger Topos der Forschung. Das Bild von der Aufklärung, auf die man sich öffentlich beruft, bestimmt er heute noch - trotz der nachfolgenden Kritik, es sei der sozial privilegierte europäische Mann gewesen, der sich durch Aufklärung emanzipieren sollte und wollte. Frauen, den `niederen Ständen` oder den Angehörigen anderer `Rassen` sei Emanzipation verweigert worden. Inzwischen ist die Forschung weitaus differenzierter geworden, indem Perspektiven der Deprivilegierten rekonstruiert wurden, aber auch durch einen systemischen Blick auf die Gesellschaft, der die Autonomisierung von Teilsystemen betont, durch die das Ästhetische oder die Religion neue Funktionen erhielten.
Tagung: Moulding democratic citizens: Democracy and education in Europe’s twentieth century / Staatsbürger formen: Demokratie und Bildung in Europa im zwanzigsten Jahrhundert
07.-09. November 2019, IZEA, Christian-Thomasius-Zimmer
Via the multi-layered controversies on citizenship education, this workshop aims at casting new light on the fundamental ambiguities that haunted European democracies in the twentieth century. Through case studies that range from the United Kingdom to Poland, and Sweden to Italy, the papers revolve around how democratic states attempted to mould new citizens amidst the political battles, and how individuals and social groups appropriated or contested state-sponsored citizenship ideals. Thus, the workshop attempts to help us better understand the contested histories of democracy between the aftermath of World War I and the collapse of communism.
Anhand der vielfältigen Konflikte um politische Bildung in Europa wirft dieser Workshop neues Licht auf die widersprüchliche Geschichte europäischer Demokratien im 20. Jahrhundert. Die Beiträge beschäftigen sich mit Beispielen von England bis Polen und Schweden bis Italien und zeigen, wie demokratische Staaten versuchten im Kontext vielfältiger politischer Kämpfe ihre Bevölkerungen zu demokratischen Staatsbürgern zu erziehen, und inwieweit diese auf die staatlichen Bildungsprojekte reagierten. Damit zielt der Workshop darauf die umstrittene Geschichte der Demokratie zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Kollaps des Kommunismus umfassender zu verstehen.
Weiterbildung: Gender in der Lehre für MINT-Fächer
06. November 2019, 9:30-16:30 Uhr, Von-Seckendorff-Platz 1, Kolloquien 5.10 (Dachgeschoss)
Dieser Workshop leitet Lehrende der MINT Bereiche dazu an, ihre Lehre auf inhaltlicher und methodischer Ebene, gender- und diversitysensibel zu gestalten. Dieses Training bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Inhalte und Methoden ihrer Lehrveranstaltungen zu reflektieren und zu verbessern und zu lernen, auf die Vielfalt der Studierenden in ihren Studiengängen adäquat einzugehen. Die Veranstaltung dient dem Überblick über die Vielzahl von gender- und diversitätssensiblen Aspekten in Seminaren und Vorlesungen sowie der diskriminierungskritischen Sprachverwendung in Lehrmaterialien und in der Kommunikation mit Studierenden.
Gespräch: Fall der Berliner Mauer - 30 Jahre danach. Einfluss auf die jüdische Gemeinschaft
06. November 2019, 17 Uhr, Hörssal I, Steintor-Campus
Natan Scharanski, ehemaliger sowjetischer Dissident und israelischer Minister sowie Vorsitzender der Jewish Agency, spricht über seine Perspektive auf den Zusammenbruch des Kommunismus und die Einwanderung osteuropäischer Juden nach Deutschland. Veranstaltung im Rahmen der 7. Jüdischen Kulturtage in Halle. Veranstaltung findet auf Russisch mit simultaner Übersetzung statt.
Offenes Orgatreffen: AK que(e)r_einsteigen
06. November 2019, 18 Uhr, StuRa
Der Arbeitskreis que(e)r_einsteigen des Studierendenrates (StuRa) lädt zum offenen Orgatreffen um 18 Uhr im StuRa sowie im Anschluss ab 20:30 Uhr zum gemeinsamen Getränk im Czech.
Lesung: Ben Salomo
06. November 2019, 20 Uhr, Lernwerkstatt Erziehungswissenschaften
Ben Salomo gehört zu den erfolgreichsten und zugleich außergewöhnlichsten Rappern Deutschlands. Der in Israel geborene Musiker ist bekennender Jude und verarbeitet seine jüdische Identität offensiv in seinen Texten – eine Ausnahme in der deutschen Hip-Hop-Szene, die immer wieder durch gewaltverherrlichende, homophobe und frauenverachtende Aussagen auffällt und zuletzt bei der Verleihung des „Echo 2018“ für einen handfesten Skandal sorgte.
Mit seinem klaren Bekenntnis zum Judentum tritt Ben Salomo nicht nur antisemitischen Tendenzen im Deutschrap entgegen, sondern macht auch auf den wachsenden Antisemitismus in der Gesellschaft aufmerksam. Um sich von den gewaltverherrlichenden und antisemitischen Aussagen seiner Musikerkollegen zu distanzieren, gab er im Mai 2018 seine erfolgreiche Konzertreihe »Rap am Mittwoch« auf.
Daraufhin schrieb er sein Buch "Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens". Darin spricht er über sein Leben als Jude in Deutschland, über Entwicklungen in der Rap-Szene und wie Antisemitismus und Rassismus begegnet werden kann.
Vortrag: Björks "Utopia" - Lieber Göttin als Cyborg?
05. November 2019, 18 Uhr, Hörsaal, Haus 31, Franckesche Stiftungen
Vortrag von Dr. Konstanze Hanitzsch (Göttingen) im Rahmen der Ringvorlesung "Zukunft, Utopie und Feminismen" des Projektes gender*bildet.
In ihrem aktuellen Album kreiert Popstar Björk eine Welt jenseits klarer Aufteilungen von Technik und Natur. Was dieses Aufbrechen von Dichotomien für utopische Potentiale für die Gender Studies und den Feminismus hat, wird Thema dieses Vortrags sein, der sich u.a. mit der sogenannten Otherkin-Bewegung und der Solidarität mit dem nichthumanen (Timothy Morton) sowie den Entwicklungen des sogenannten neuen Materialismus beschäftigt.
Vortrag: Palandt & die Jurist*innenausbildung im Nationalsozialismus
04. November 2019, 18:30 Uhr, Hörsaal XII, Löwengebäude
Kaum eine zivilrechtliche Arbeit enthält im Literaturverzeichnis nicht den "Palandt", den nach Otto Palandt benannten grauen BGB-Kommentar. Doch wer war überhaupt diese Person, die noch heute Namensgeber für ein so renommiertes Werk ist? Und welche Rolle spielte Palandt im Nationalsozialismus?
Die Kritikwürdigkeit der Person Palandt nimmt der Arbeitskreis Kritischer Jurist*innen zum Anlass, Dr. Martin Würfel zu einem Vortrag einzuladen und gemeinsam mit ihm der Frage nachzugehen, welche Rolle Otto Palandt in der Jurist*innenausbildung im Nationalsozialismus spielte, welchen Einfluss seine Arbeit auf die Rechtsanwendung hatte und welche Kontinuitäten und Brüche sich im Vergleich zur Weimarer Republik bzw. zum Kaiserreich zeigen.
Dr. Martin Würfel promovierte unter der Betreuung von Herrn Dr. Frassek (Lehrstuhl Prof. Lück) zu dem Thema „Das Reichsjustizprüfungsamt“ an der Juristischen Fakultät der MLU.
Internationale Konferenz: ’Going Public’? Erziehungswissenschaftliche
Ethnographie und ihre Öffentlichkeiten
31. Oktober - 02. November 2019
Ethnographie steht in einem spannungsvollen Verhältnis zu Öffentlichkeit(en). Sie präferiert auf den ersten Blick die kleinen Welten, die mikrologischen Verhältnisse, die kulturellen und institutionellen Praktiken in einem umgrenzten, lokal beobachtbaren Raum. Gleichzeitig erzeugt sie unweigerlich Öffentlichkeitseffekte in den von ihr untersuchten lokalen Welten – mit dem Eintritt des Beobachters ins Feld, spätestens aber mit der Veröffentlichung der Ergebnisse ihrer Beobachtungen. Erziehungswissenschaftliche Ethnographie wird aber auch mit verschiedenen Öffentlichkeitsformen konfrontiert, die für untersuchte (pädagogische) Felder selbst konstitutiv sind. Sie trifft auch auf Spuren medialer Öffentlichkeit, etwa der Skandalisierung (sozial-)pädagogischer Institutionen und der Konstruktion von Vorstellungen über ‚Erziehung‘, ‚Bildung‘ und ‚Hilfe‘. Besonders in der internationalen Ethnographie-Diskussion wird nun verstärkt dazu aufgefordert, sich auch selbst breiteren Öffentlichkeiten bewusst zuzuwenden. Vor diesem Hintergrund bietet sich ‚Öffentlichkeit’ als Kategorie an, mit der sowohl gegenstandstheoretische und methodologische Entwicklungen erziehungswissenschaftlicher Ethnographie als auch ihre gesellschaftliche Rolle neu zu reflektieren sind.
Vortrag: Operative Psychologie der Staatssicherheit der DDR
29. Oktober 2019, 16 Uhr, Audimax
Im Rahmen eines Forschungskolloquiums hält Prof. Dr. Dr. Uwe Wolfradt vom Institut für Psychologie der MLU einen Vortrag zum Thema "Operative Psychologie der Staatssicherheit der DDR". Er zeigt, mit welchen Mitteln gearbeitet wurde, um "Systemfeinde" mürbe zu machen.
Veranstalter: Institut für Psychologie, AE Psych. Diagnostik u. Differentielle Psych.
Vortrag: Sefardische Juden in Palästina und Israel: Zwischen Geschichte und Gegenwart
29. Oktober 2019, 19 Uhr, Seminar für Judaistik/Jüdische Studien (Großer Berlin 14)
Vortrag von Prof. Dr. Ottfried Fraisse im Rahmen der Jüdischen Kulturtage:
Häufig trifft man auf die Vorstellung, als sei die Geschichte der sefardischen Juden mit ihrer Vertreibung aus Spanien 1492 abgeschlossen gewesen. Dass ihre Geschichte auch nach diesem Bruch zwischen Nordafrika und Amsterdam, Paris, Bagdad und Hong-Kong weiterging, gerät oft aus dem Blick. Zu dieser gehören auch die Sefarden Palästinas, die lange vor den Einwanderungswellen aus Europa vor Ort waren und im engen Kontakt mit den lokalen muslimischen und christlichen Bevölkerungen lebten. Zur Zeit des Yishuv nahmen sie eine einflussreiche Mittlerposition zwischen dem Zionismus der jüdischen Immigranten und dem osmanischen Machtzentrum in Istanbul ein. Jedoch wurde ihre Geschichte nach 1948 marginalisiert und vergessen – so sehr, dass bis heute die arabischen Juden Israels auf der Suche nach ihrer Identität sind, obwohl sie die Mehrheit der Bevölkerung bilden.