Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)
Jahr 2020
Vortrag/Lesung: Frauen in der Rechtsextremen Szene_ warum es keinen Feminismus von Rechts geben kann
24. Juli 2020, 19 Uhr, online
mit Lu im Rahmen des FEMINISMEN Festival online edition, online (Zoom)
Die Rechtsextreme Szene zeigt sich in ihren Rollenverständnissen und Erscheinungsformen vielfältiger als manche vielleicht im Kopf haben. Es gibt nicht die eine weiße Frau, die Nazi ist. Es gibt Neonazistinnen in allen Schichten, mit verschiedenen Lebenshintergründen und in allen politischen Milieus. Sie sind dennoch meist unsichtbar und ihre Gewaltpotentiale bleiben oft versteckt und unterschätzt. Rechtsextreme Frauen wollen einen pseudoemanzipatorischen Feminismus von Rechts und hetzen gegen ihre politischen Feinde, bedrohen, demonstrieren, jammern, netzwerken und instrumentalisieren. Sie zeigen sich öffentlich und selbstbewusst oder agieren im Hintergrund engagiert mit. Auch rechte Frauen reagieren durch eine aggressive Geschlechterpolitik auf Ereignisse und agitieren gegen ihre politischen Feinde durch bewusste Strategien und Handlungsweisen. Mit diesem Vortrag soll ein interessanter Einstieg in das Thema für alle angeboten werden. Dabei wird auf das Thema mit forschungsbezogenen, aber auch aktivistischen Sichtweisen gegen Rechts und jede menschenverachtende Einstellung analytisch und warnend geblickt.
Ich, Lu (sie), bin freischaffende Bildungsreferentin, Antifaschistin und seit ein paar Jahren sehe ich mich auch stärker als Feministin. Ich arbeite als Pädagogin und habe an einer Uni gerade fertig studiert. Meinen Vortrag möchte ich für euch als Einstieg halten. Ich habe zu dem Thema schon was veröffentlicht, bin aber genauso auf eure Kenntnisse, euer Interesse und Wissen zum Thema gespannt und lade danach zum Online Gespräch ein.
Der Vortrag findet in deutscher Lautsprache statt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bringt aber gerne viele Fragen mit!
Ich freue mich auf eure Teilnahme!
Diese Veranstaltung wird durch das Studentenwerk Halle gefördert.
Workshop: Zusammen sind wir stärker – 1×1 der Verbündetenschaft
13. Juli 2020, 17–20 Uhr, online (Zoom)
Workshop mit Blu Doppe im Rahmen des Feminismen Festivals Online Edition
Das Konzept der Verbündetenschaft (engl. allyship) beschreibt Strategien, wie Menschen mit gewissen Privilegien mit Menschen zusammen kämpfen können, die diese Privilegien nicht haben. Dazu werden wir folgende Fragen bearbeiten: Was bedeutet Verbündetenschaft? Wo liegen die Ursprungsideen? Wer kann mit wem Verbündet-Sein und warum? Wie kann ich mit meinen Privilegien achtsam umgehen und sie teilen? Wie kann ich mich mit anderen verbünden?
Der Workshop findet in deutscher Lautsprache statt und ist offen für alle Geschlechter. Veranstaltet von queer_topia* (queertopia.blogsport.de, fb: queer_topia*). Blu Doppe ist Antidiskriminierungs- und Diversity-Trainer_in, sowie Trainer_in für Theater der Unterdrückten und gibt seit 5 Jahren (Online) Workshops zu verschiedensten queer_feministischen Themen meist unter dem Namen queer_topia*.
Die Veranstaltung ist auf 20 Plätze begrenzt. Wenn ihr teilnehmen möchtet, schreibt einfach eine kurze Mail mit dem Stichwort "allyship" an anmeldung@feminismen.de und wir schicken euch dann den Zoom-Link. Wir freuen uns auf euch!
Diese Veranstaltung wird durch den StuRa Uni Halle gefördert.
Gespräch: Können wir noch vom Patriarchat sprechen?
09. Juli 2020, 18-19 Uhr, online
Gespräch mit Carolin Wiedemann im Rahmen des Feminismen Festivals Online Edition
Was ist das Patriarchat eigentlich? Welche Rolle spielt es in der bürgerlichen Gesellschaft? Und was sagen die antifeministischen Mobilisierungen in den letzten Jahren über seinen Zustand aus?
Carolin Wiedemann ist Journalistin und Soziologin. Sie schreibt u.a. für die FAZ.NET - Frankfurter Allgemeine Zeitung, ak - analyse & kritik | Zeitung für linke Debatte und Praxis, DER SPIEGEL und Missy Magazine über Fragen nach Kritik und Emanzipation. Ihre Doktorarbeit über neue Formen von Kollektivität und Widerstand erschien 2016 im transcript Verlag. Gerade arbeitet sie an einem Buch über gegenwärtigen Antifeminismus und die Überwindung patriarchaler Zustände, das bei Matthes & Seitz Berlin erscheinen wird.
Plattform: wird noch bekannt gegeben
Sprache: deutsch
keine Anmeldung nötig, kostenlos und offen für alle
Seminar: Pornografiekonsum und Jugendliche. Hintergründe und pädagogische Ansätze
06. Juli 2020, 16-18:30 Uhr, Online-Seminar mit Ronja Abhalter (Sexualpädagogin, AIDS-Hilfe Halle Sachsen-Anhalt Süd e.V.) und Johanna Licht (freie Sexualpädagogin)
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Semesterprogramms der Hochschullernwerkstatt Erziehungswissenschaften statt.
„Über „MILF“, „Amateur“ und „Hentai“ - Was Pädagog_innen über den Pornografiekonsum von Jugendlichen wissen müssen“
Das Jugendliche Pornografie schauen, ist bekannt. Doch was heißt das für ihre psychosexuelle Entwicklung? Was ist Pornografie genau? Müssen wir uns als Erwachsene Sorgen darüber machen und was motiviert Jugendliche eigentlich dazu, Pornos zu schauen?
In diesem Webinar möchten wir aus einer sexualpädagogischen Perspektive auf Pornografiekonsum schauen und gemeinsam mit den Teilnehmenden besprechen, wie ein guter Umgang mit dem Thema in pädagogischen Einrichtungen gelingen kann.
Die maximale Teilnehmer*innen-Anzahl beträgt 15 Personen. Bitte sendet eure Anmeldung mit dem Betreff "Semesterprogramm 06.07." per Mail an lernwerkstatt@paedagogik.uni-halle.de
Vernetzung: Empowerment für BIWoC* (Black, Indigenous, Women of Color*)
04. Juli 2020, 13-18 Uhr, online
Vernetzungstreffen zu Selbstbestimmung und Selbstbesinnung
Zielgruppe: Frauen* mit eigenen Rassismuserfahrungen (*BIWoC = Black, Indigenous und Women* of Color – einschließlich aller, die sich als Frauen identifizieren)
Eine gemeinsame Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt mit dem (un)sichtbar – Netzwerk für Women* of Color im Rahmen des FEMINISMEN Festivals Halle 2020
Bei unserem virtuellen Treffen schaffen wir mit Euch einen Raum der Selbstfürsorge und des Wohlwollens mit uns selbst und auch füreinander. Gemeinsam möchten wir wohltuende Handlungs- und Widerstandsstrategien besprechen, um uns zu stärken und handlungsfähig zu werden/bleiben. Während des Webinars könnt Ihr Eure Rassismuserfahrungen in einem „geschützterem“ Rahmen teilen. Durch gemeinsamen Austausch und mit ausgewählten Methoden reflektieren wir unsere individuellen Handlungsstrategien. Im Erkennen eigener Ressourcen und durch das Anwenden der Methoden, findet Ihr die Möglichkeit, Eure Durchsetzungskraft und Kommunikationskompetenz zu fördern.
Inhalte:
· Impulsvortrag
· Arbeitsgruppenreflexion
· Selbstreflexion: Wo stehe ich?
· Ausblick, Diskussion & Fragen
· Was ist mein nächster Schritt?
Für die Teilnahme sind Computer/Smartphone, Internetanschluss, Kamera und Mikrofon oder Headset notwendig.
Anmeldung:anmeldung@boell-sachsen-anhalt.de
Bitte gib bei der Anmeldung an, welche Rassismuserfahrungen du machst. Hierbei geht es nicht um Details, sondern darum, ob Du aufgrund Deiner Hautfarbe, etc. Rassismuserfahrungen machst. Welche Wünsche hast Du an das Onlinetreffen?
Kosten: 15€, ermäßigt 10€ (für Studierende, ALG-II, Renterinnen)
Für Geflüchtete oder andere Härtefälle können die Kosten erlassen werden.
Workshop: Klassismus – Was ist das?
30. Juni 2020, 17-19 Uhr, online (Zoom)
Workshop mit Francis Seek im Rahmen des Feminismen Festivals Online Edition
Klassismus bezeichnet die strukturelle Unterdrückung und Diskriminierung aufgrund der Herkunftsklasse und Position in der Gesellschaft. Beispiele für Klassismus sind die Benachteiligung von Kindern aus Arbeiter_innenfamilien, im Bildungsbereich oder Wohnungslosen- und Erwerbslosenfeindlichkeit. Wir wollen uns in dem Workshop aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema Klassismus nähern. Wir werden folgenden Fragen nachgehen:
- Was ist Klassismus?
- Wie zeigt sich Klassismus?
- Wie ist Klassismus mit anderen Machtverhältnissen wie zum Beispiel Rassismus, Trans* feindlichkeit, Homofeindlichkeit verbunden?
- Was können wir dagegen tun?
Der Workshop ist kostenlos zugänglich und findet in deutscher Lautsprache statt.
Francis Seeck ist Autor*in, politische Bildner*in und Wissenschaftler*in und arbeitet zu den Themen Klassismus und Geschlechtliche Vielfalt. Francis gibt den Sammelband "Solidarisch gegen Klassismus. Organisieren, intervenieren, umverteilen" mit Brigitte Theißl heraus, der im Herbst bei Unrast erscheinen wird.
Anmeldung an anmeldung@feminismen.de (Stichwort: "Klassismus") - begrenzt auf 20 Plätze
Vortrag: Queer/feministische Perspektiven auf Klassismus
29. Juni 2020, 18 Uhr, online
Vortrag von Francis Seeck im Rahmen des Feminismen Festivals Online Edition
Klassismus beschreibt die Diskriminierung aufgrund von Klassenherkunft oder Klassenzugehörigkeit. Klassismus richtet sich gegen Menschen aus der Armuts- oder Arbeiter*innenklasse, zum Beispiel gegen einkommensarme, erwerbslose und wohnungslose Menschen oder Arbeiter*innenkinder. Klassismus hat Auswirkungen auf die Lebenserwartung und begrenzt den Zugang zu Wohnraum, Bildungsabschlüssen, Gesundheitsversorgung, Macht, Teilhabe, Anerkennung und Geld. Häufig wird in Diskussionen zu Klassismus der weiße cis-männliche Arbeiter in den Vordergrund gerückt. Tatsächlich sind viele trans Personen, alleinerziehende Mütter und Menschen, die Rassismus erfahren, von Klassismus betroffen. In dem Vortrag wird aus einer queer/feministischen Perspektive aufgezeigt, wie Klassismus wirkt und auf anti-klassistische feministische Bewegungen eingegangen.
Francis Seeck ist Autor*in, politische Bildner*in und Wissenschaftler*in und arbeitet zu den Themen Klassismus und Geschlechtliche Vielfalt. Francis gibt den Sammelband "Solidarisch gegen Klassismus. Organisieren, intervenieren, umverteilen" mit Brigitte Theißl heraus, der im Herbst bei Unrast erscheinen wird.
keine Anmeldung nötig, kostenlos und offen für alle
Plattform: wird noch bekannt gegeben
Vortrag & Lesung: Fat Acceptance & Feminismus
28. Juni 2020, 16-17:30 Uhr, online (Zoom)Vortrag & Lesung von Judith Scheier im Rahmen des Feminismen Festivals Online Edition
Im Vortrag "Fat Acceptance & Feminismus" beschäftigt sich Judith Schreier mit der Frage warum Fat Acceptance ein Teil feministischer Kämpfe sein muss. Denn #Dick gilt als absolutes #Tabu und in keinem Fall erstrebenswert. In unserer Gesellschaft, die klar #fettfeindlich strukturiert ist, sind ganze Industrien darauf abgezielt zu verhindern, dass Menschen dick werden. Entstanden in den 1970er Jahren als Untergrundbewegung in den USA, gewinnt die Fat Acceptance Bewegung auch in Deutschland mehr an Aufmerksamkeit. Dicke Menschen erfahren bis heute Diskriminierung und Benachteiligungen in allen Lebensbereichen, die sogenannte #Fettfeindlichkeit. Die Fat Acceptance Bewegung versucht der Entstehung von #Stigmatisierung gegenüber dicken Menschen entgegenzuwirken und somit #Diskriminierung abzubauen. Eine feministische Hauptüberzeugung der Bewegung ist dabei, dass Menschen – unabhängig wie dick – #Akzeptanz, #Wertschätzung und vollständige gesellschaftliche Teilhabe verdienen. Obwohl Menschen aller Gesellschaftsschichten dick sein können, sind besonders Menschen, die #Mehrfachdiskriminierungen erfahren, betroffen. Zudem hat sich seit den 1990er Jahren aus der Fat Acceptance Bewegung heraus die Body Positivity Bewegung in den sozialen Medien herausbildet. Obwohl eine Öffnung der Thematiken wünschenswert sein könnte, ist heute der Diskurs zwischen Fat Acceptance und Body Positivity geprägt von Ausschlüssen und kapitalistischer Verwertbarkeit. Um ein direktes Beispiel fettaktivistischen Schaffens zu geben, wird der Vortrag auch den Charakter einer #Lesung haben, in dem literarische Elemente miteingebaut werden.
Judith Schreier ist Fett-Aktivistin. Sie studiert im Master Amerikanistik an der Universität Leipzig und forscht dort über die Darstellung von dicken Körpern sowie Gender und Sexualität in (nordamerikanischer) Literatur und Kultur. Sie gibt regelmäßig Workshops und Vorträge zum Thema Fat Acceptance und nähert sich dem Thema auch literarisch an, insbesondere in Formen von Gedichten. Außerdem ist sie Mitorganisatorin des ersten queeren Zinefests, Squeezie, in Leipzig (@squeezie.zine.fest).
Anmeldung via anmeldung@feminismen.de (Stichwort "fat acceptance")
Film: Self Care mit Cat Content
24. Juni 2020, 18–20:30 Uhr, Puschkino
Katzen sind nicht erst seit dem Kampf gegen cat-calling oder durch die Fotoreihe „confused cats against feminism“ mit emanzipatorischen Kämpfen verknüpft. Trotzdem wir in der feministischen Szene zuweilen die Stirn gerunzelt, wenn Menschen ihre Freizeit mit dem Schauen von Katzenvideos verbringen. Dabei sind Erholungsphasen gerade für aktivistische, engagierte Menschen von enormer Bedeutung um ein Ausbrennen zu verhindern.
Katzenbilder erhöhen laut einer Studie die Arbeitsleistung (der Kapitalismus lässt grüßen). Sie sind aber auch einfach ein unterhaltsamer Ausgleich in einer erschöpfenden Lebenssituation. Und von Katzen lässt sich zudem einiges in Punkto self care lernen!
Wir zeigen im Rahmen des FEMINISMEN-Festival Halle eine Compilation der schönsten Katzenvideos auf der großen Kinoleinwand (Bildmaterial: CatVideoFest – 72 min). Anschließend wollen wir mit euch diskutieren, warum Erholung und Selbstfürsorge elementarer Bestandteil von nachhaltigem Aktivismus ist. Wir sprechen über inneren und äußeren Leistungsdruck im aktivistischen Alltag und tauschen uns darüber aus, wie wir Aktivismus so gestalten können, dass unsere Bedürfnisse beim Kampf um gesellschaftliche Veränderungen nicht auf der Strecke bleiben.
Freier Eintritt. Eine Veranstaltung im Rahmen des FEMINISMEN Festivals in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt.
Workshop: Berufungstraining für Nachwuchswissenschaftlerinnen
18. Juni 2020, 9-17 Uhr, online
Workshop für Nachwuchswissenschaftlerinnen von MeCoSa
Spätestens zum Ende der Promotionszeit gewinnt die Frage nach dem weiteren Karriereverlauf für Nachwuchswissenschaftlerinnen* an immenser Wichtigkeit. Abgesehen von der Häufigkeit von Ausschreibungen auf potenziell passende Professuren, stellt das Berufungsverfahren für viele einen kaum durchschaubaren, oftmals langwierigen und emotional schwierigen Bewerbungsprozess dar. Dieser Workshop setzt an dieser Stelle an, in dem er den Teilnehmerinnen* das Berufungsverfahren step-by-step nahebringt und sie die Abläufe und Voraussetzungen für die Berufbarkeit sowohl auf Universitäts- als auch auf FHProfessuren kennenlernen.
- Die Teilnehmerinnen lernen die einzelnen Bestandteile von Berufungsverfahren an Universitäten und an Hochschulen für angewandte Wissenschaften kennen (von „vor der Ausschreibung“ bis zur „Berufung“);
- Erweiterung des Fokus der Teilnehmerinnen auf die Vielfalt von Hochschultypen erweitern;
- Vertieftes Verständnis von Ausschreibungstexten;
- Strategien für den Bewerbungsprozess (Bewerbung, Berufungsvortrag & Kommissionsgespräch) erarbeiten;
- Fallstricke von Berufungsverhandlungen erkennen und mit ihnen arbeiten;
- mit Absagen umgehen lernen und Berufungsprozesse konstruktiv reflektieren.
Workshopleitung: Dr.in Sabine Blackmore (Life und Business Coach)
Vortrag: Polyamorie als kapitalistisches Symptom
15. Juni 2020, 16–18 Uhr, online
mit Konstantin Nowotny im Rahmen des Semesterprogramms der Hochschullernwerkstatt Erziehungswissenschaften
"Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit, in einer Welt in der nichts sicher scheint“, dichtete die Pop-Band Silbermond nicht gerade schillernd, aber auch nicht ganz falsch. Besonders in linken Kreisen kommt das Thema Liebe immer wieder auf den Tisch: Monogamie wird als Zwang empfunden, der konträr zu menschlichen Bedürfnissen verläuft. Gleichzeitig suchen Menschen nicht ohne Grund einen Partner fürs Leben. Wo die Lebensläufe und Biographien immer dynamischer werden, soll doch wenigstens der liebste Mensch erwartbar bleiben.
Seit einigen Jahren wird insbesondere die Beziehungsform Polyamorie verstärkt diskutiert. Die einen sehen in der Vielliebe einen Schritt in die richtige Richtung, nämlich in eine freiere, zwanglosere Gesellschaft. Die anderen mahnen: Beziehungen zu mehr als einem Menschen führen – das ist harte Arbeit. Und von Arbeit haben wir im Kapitalismus doch schon genug, oder?
Der Vortrag stellt das Beziehungskonzept Polyamorie vor und will der Frage auf den Grund gehen, ob das Modell in der Lage ist, die komplexen Ansprüche der kapitalistischen Gesellschaft an die Beziehungs- und Gefühlswelt der Menschen zu lösen. Oder ob an dem Verdacht etwas dran ist, dass die Polyamorie nichts weiter als Ausdruck einer Selbstoptimierung ist, die ins Privatleben hineinragt.
Der Referent, Konstantin Nowotny, ist Journalist und hat Soziologie in Leipzig, Dresden und New York City studiert. Das Vortragsthema war Gegenstand seiner Masterarbeit.
Kolloqium: Globale Gesundheitspolitik
09. Juni 2020, 14-16 Uhr, Juridicum, Dozentenbibliothek Öffentliches Recht
Dienstagskolloqium Medizin-Ethik-Recht