Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)
Jahr 2022
Workshop: Sexismus und Mysogynie in Wissenschaft und Lehre
20. Oktober 2022, 17-19 Uhr, Lernwerkstatt, Anmeldung über stud.ip
Workshop mit Pauline Seuß im Rahmen des Projekts Raum für __
Wenn sein Dasein auf dieser Welt nicht einfach ein menschliches, sondern ein spezifisch männliches ist, dann ist es nicht universell. Und das heißt, daß seine Art die Dinge zu tun, nicht die einzig mögliche oder unvermeidliche Art ist.“ (Benjamin. 2015: 214 f.) Dieser Workshop stellt einen Reflexionsanstoß zu paternalistischen und patriarchalen Anteilen hegemonial wissenschaftlicher Theorie und Praxis dar. Im Anschluss an die feministische Wissenschaftskritik seit den 70er Jahren, wollen wir gemeinsam die Gütekriterien Objektivität und Ratio(-nalität) kritisch beleuchten. Hat Wissenschaft ein Geschlecht? Wer hat Definitionsmacht? Auf wen wird sich berufen – und warum?
Dieser Workshop ist explizit interdisziplinär ausgelegt und richtet sich in Anschluss an den Ursprungsgedanken der Queer Theory an alle (auch die Naturwissenschaftler:innen). Wir orientieren uns unter anderem an den Autor:innen Jessica Benjamin, Sandra Harding, Michel Foucault, Pierre Bourdieu und Donna Haraway. Die Kenntnis ihrer Texte ist von Vorteil, jedoch nicht zwingend erforderlich. Der Workshop ist barrierearm konzipiert.
Weiterbildung: Beratung zu sensiblen Themen, Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt
19. Oktober 2022, 9–16 Uhr
Workshop mit Sabine Wöller (Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung)
Zielgruppe: Gleichstellungsbeauftragte der MLU
9–12 Uhr: Beratung zu sensiblen Themen
13–16 Uhr: Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt
Als Gleichstellungsbeauftragte werden Sie von Studierenden und Kolleg*innen auch als Ansprechperson für sensible Themen wahrgenommen. Wenn sich Personen aufgrund von diskriminierenden, belästigenden oder gewalttätigen Erfahrungen an Sie wenden, finden Sie sich schnell mit einer hohen Komplexität und Emotionalität konfrontiert, die überfordernd wirken kann. Im Workshop erfahren Sie, wie Sie in solchen Momenten trotz aller Herausforderungen eine souveräne Erst- und Verweisberatung durchführen können.
Gleichstellungsbeauftragte sind Ansprechpersonen für betroffene von sexualisierter Diskriminierung und Gewalt (kurz: SDG) im Hochschulkontext. Im Workshop werden Kenntnisse zum Themenbereich vermittelt und die eigene Rolle als Gleichstellungsbeauftragte reflektiert. Was sind die Spezifika von SDG? Wie können Angebote niedrigschwellig bereitgestellt und Betroffenen wirksam geholfen werden? Welche Handlungsoptionen bestehen? Was sind Grenzen und Möglichkeiten des eigenen Handelns? Und wie können Hochschulen bereits präventiv tätig werden?
Lunch Lecture: Netzwerken auf Distanz: „Wie identifiziere ich relevante Netzwerke und wie verschaffe ich mir Zugang?“
19. Oktober 2022, 11:30-13:30 Uhr, online
Petra Rohner, FEMPOWER-Veranstaltung "Wissen(schaftler*innen) verbinden"
Durch die fortschreitende Fokussierung und Nutzung digitaler Kommunikation verändert sich auch das berufliche Netzwerk. Digitale Business-Netzwerke, wie zum Beispiel Xing und LinkedIn, bieten für Wissenschaftler*innen (Frauen & TIN) verschiedene Ausrichtungen und Möglichkeiten.
Auch Kommunikationsplattformen wie Twitter und co. bekommen für die wissenschaftliche Arbeit und Vernetzung einen immer höheren Stellenwert. Zentraler Schwerpunkt dieser Veranstaltung die Frage, wie eine professionelle Sichtbarkeit im Netz erlangt und die Pflege dieser Sichtbarkeit routiniert werden kann.
Vorlesung: Wie Fairer Handel Kanaan nach Europa bringt
18. Oktober 2022, 18-20 Uhr, Hörsaal der Erziehungswissenschaften (Franckesche Stiftungen, Haus 31)
Vorlesung von Doris Günther-Kriegel als Teil der Ringvorlesung [Theologie].MACHT.Geschlecht
Im Jahr 2020 feierte das Evangelische Werk für Entwicklung und Diakonie – Brot für die Welt das 50. Jubiläum von Fairem Handel als „große Erfolgsgeschichte“, in deren Zentrum „bestärkte, selbständige Frauen“ stehen. Ein diskurslinguistischer Blick auf Veröffentlichungen
der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit zeigt, wie solche, vermeintlich „bestärkte Frauen“ im Diskurs zu Fairem Handel konkret erzeugt werden. Dazu wird in die postkoloniale Geschlechterforschung am Beispiel gequeerter Intersektionalität eingeführt. Im Anschluss
an die Re-Konstruktion der indigen gemachten, viktimisierten Frau, – ‚Viktigene‘ genannt – wird nach deren Geschichte gefragt. Fairer Handel erzeugt die ‚Viktigene‘, indem er eine bestimmte Lesart der Bibel theologisch normalisiert. Solch eine bestimmte, nämlich kolonial-
patriarchale, Bibelauslegung ist selbst Produkt globaler Aushandlungen im Religionsplural des kolonialen Missionskontexts im 19. Jahrhundert. Indem Fairer Handel biblische Frauen wie die Kanaaniterin, die Jesus um Hilfe anfleht, als verfremdetes Opfer der ‚Viktigenen‘ narrativ zur Seite stellt, bringt er Kanaan ganz konkret nach Europa.
Doris Günther-Kriegel hat Ev. Theologie, Soziologie und Psychologie in Dresden, Halle und Heidelberg studiert. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Seminars für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie schaut sie mit postkolonialen Perspektiven auf die Frage, wie Geschlecht als intersektionale Kategorie global ausgehandelt wurde und wie sowohl Religion(en) als auch Theologie(n) an diesen Aushandlungen Anteil hatten.
Kritische Einführungswochen: Links-grün versifftes Pub-Quiz
14. Oktober 2022, 18–20 Uhr, SSR (Steintor-Campus)
veranstaltet von der Grünen Hochschulgruppe
Du hast Lust dein Wissen zu den Themen Nachhaltigkeit, Feminismus und Antidiskriminierung auf die Probe zu stellen und möchtest vielleicht sogar ein paar Preise abräumen? Dann komm vorbei und lerne bei unserem links-grün versifften Pubquiz wunderbare Menschen kennen. Let's quiz!
Tagung: Sprache und Diskriminierung – Sprache gegen Diskriminierung
11.–14. Oktober 2022
Wie funktioniert sprachliche Diskriminierung und was kann die Sprache gegen Diskriminierung tun? Am 11.-14.10.2022 findet an der MLU eine internationale Fachtagung mit dem Titel "Sprache und Diskriminierung - Sprache gegen Diskriminierung" statt. An der Fachkonferenz, die den Abschluss eines binationalen DAAD-geförderten Projekts mit der Partneruniversität Florenz bildet, werden 32 Wissenschaftler:innen aus insgesamt 16 verschiedenen Universitäten bzw. Institutionen und fünf Ländern (Italien, Großbritannien, Polen, Belgien, Deutschland) teilnehmen. Ziel der Tagung ist es, die Rolle von Sprache als Diskriminierungsträgerin sowie als Instrument des Kampfes gegen die Diskriminierung im öffentlichen sowie im privaten Diskurs zu erörtern. Die Tagungsbeiträge widmen sich – jeweils aus deutscher und italienischer Perspektive – der komplexen Beziehung zwischen Sprache und Diskriminierung. Dazu gehören Vorträge zu einzelnen diskriminierenden Redeweisen genauso wie zu aktuellen brisanten Themen wie hate speech, body shaming oder inklusive Sprache. Besonderes Augenmerk wird auf den Sprachvergleich und auf den interdisziplinären Austausch gelegt.
Kritische Einführungswochen: Gespräch: #MeToo@University: Was tun bei Sexismus und sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt in der Uni?
14. Oktober 2022, 12–14 Uhr, Seminarraum 23 (Raum 2.01) (Steintor-Campus)
Gespräch mit Sabine Wöller (Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung) und Anja Wiegner (Gleichstellungsbüro)
Sexismus und sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt (kurz: sDBG) sind in unserer Gesellschaft alltäglich. Auch Universitäten sind nicht frei von ihnen. Dennoch sind Sexismus und sDBG an vielen Unis noch immer Tabu- oder Randthemen. In Lehre und Forschung werden sie meist – wenn überhaupt – nur theoretisch beleuchtet. Und in der universitären Verwaltung gibt es mittlerweile zwar viel(fältige)e Strukturen, Regelungen und Projekte, die darauf abzielen, Sexismus und sDBG zu bekämpfen und Betroffene zu unterstützen – oft mangelt es aber an deren Sichtbarkeit, Aussattung und/oder Verknüpfung. An der Universität Halle gibt es mehrere Stellen, die zu diesem Thema arbeiten und Betroffene – auf Wunsch vertraulich – unterstützen, insbesondere die Gleichstellungsbeauftragten sowie die Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung.
Anja Wiegner, Referentin der Gleichstellungsbeauftragten, und Sabine Wöller, Leitung der Präventionsstelle, möchten Einblicke in ihre Arbeit geben und sich mit euch austauschen: Wie und wo kann sich Sexismus und sDBG an der Uni zeigen? Was könnt ihr institutionell und/oder selbstorganisiert tun und an wen könnt ihr euch in der Uni und darüber hinaus wenden, wenn ihr Sexismus und sDBG erfahrt, Betroffene unterstützen oder generell zum Thema arbeiten wollt? Welche (weiteren) (Unterstützungs-)Maßnahmen wünscht ihr euch zum Thema? Über dies und mehr wollen wir mit euch sprechen. Bringt also eure Themen, Fragen und Ideen mit – egal ob diese für euch neu sind oder ihr euch schon lange damit auseinandersetzt.
Bitte beachtet: Gern können wir im Gespräch auch Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen teilen. Da es sich aber um ein offenes Format handelt, können wir diese nur bedingt auffangen und keinen Schutzraum garantieren.
Vortrag: Klassismus
13. Oktober 2022, 18 Uhr, online
Vortrag von Brigitte Theißl im Rahmen der Veranstaltungsreihe des que(e)r_einsteigen
Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund der Klassenzugehörigt und/oder Klassenherkunft. Er ist als Unterdrückungsform, als Abwertung, Ausgrenzung und Marginalisierung entlang von Klasse wirksam. Brigitte Theißl gibt in ihrem Vortrag einen Einblick in die Dimensionen und die Begriffsgeschichte von Klassismus und bespricht, was Reality-TV und der Schwangerschaftsabbruch mit Klassismus zu tun haben.
Brigitte Theißl arbeitet als Journalistin und Erwachsenenbildnerin, zuletzt erschienen „Solidarisch gegen Klassismus“ (gemeinsam mit Francis Seeck) bei Unrast und „Klassenreise“ (gemeinsam mit Betina Aumair) beim ÖGB-Verlag.
Vortrag: Klassismus
13. Oktober 2022, 18–20 Uhr, online
Vortrag von Brigitte Theißl, veranstaltet vom AK que(e)r_einsteigen
Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund der Klassenzugehörigt und/oder Klassenherkunft. Er ist als Unterdrückungsform, als Abwertung, Ausgrenzung und Marginalisierung entlang von Klasse wirksam. Brigitte Theißl gibt in ihrem Vortrag einen Einblick in die Dimensionen und die Begriffsgeschichte von Klassismus und bespricht, was Reality-TV und der Schwangerschaftsabbruch mit Klassismus zu tun haben.
Brigitte Theißl arbeitet als Journalistin und Erwachsenenbildnerin, zuletzt erschienen „Solidarisch gegen Klassismus“ (gemeinsam mit Francis Seeck) bei Unrast und „Klassenreise“ (gemeinsam mit Betina Aumair) beim ÖGB-Verlag.
Kritische Einführungswochen: PubQuiz: Auf Kosten anderer? - Globale Ungerechtigkeiten erkennen und verändern
13. Oktober 2022, 19–21 Uhr, 7 Gramm
veranstaltet von Eine Welt e.V.
Was ist eigentlich gerecht? Was ist Kapitalismus und wie wirkt er sich auf die Lebensrealitäten von Menschen im globalen Süden aus? Um diesen Fragen nachzugehen, möchten wir für einen gemütlichen, spielerischen Themenabend zusammenkommen. In Form von mehreren Themenblöcken möchten wir mit euch gemeinsam den Machtstrukturen zwischen globalem Norden und globalem Süden nachgehen. Bei einem Getränk im 7 Gramm wollen wir am 13.10.22, ab 19 Uhr gemeinsam rätseln und uns austauschen. Das Ganze ist eine Art Pubquiz mit vielen interaktiven Elementen und Input von uns.
Kritische Einführungswochen: Vortrag: Kritik der studentischen Verbindungen
13. Oktober 2022, 18–21 Uhr, SSR
veranstaltet von SDS Halle
Der Vortrag widmet sich der Kritik der Studentenverbindungen aus linker und emanzipatorischer Perspektive. Kritisiert wird u.a. das Prinzip der sexistischen Männerbünde, nationalistische Verklärung der Geschichte oder das elitäre Standesdenken vieler Verbindungen. Die These ist, dass es erstens viele Unterschiede zwischen den einzelnen Strukturen gibt, sie aber zweitens ebenfalls stark zu kritisierende Gemeinsamkeiten haben. So sind Studentenverbindungen Strukturen, die einer gleichen Gesellschaft im Wege stehen.
Kritische Einführungswochen: Workshop: Teilhabe für alle!
13. Oktober 2022, 14–16 Uhr, Seminarraum 7 (Raum 1.32) (Steintor-Campus)
veranstaltet vom Friedenskreis e.V.
Das Friedenskreis Halle Projekt "Teilhabe für (H)alle" fördert und empowert junge Menschen und Familien mit Migrationserfahrungen in einer von Rassismus geprägten Gesellschaft.
Um zu wissen was die Zielgruppe braucht und um passende Angebote entwickeln zu können, wurde Ende 2021 eine Bedarfsanalyse erstellt. Interviews und Umfragen unter Jugendlichen zwischen 12-27 Jahren sowie Sozialarbeiter*innen bildeten die Grundlage.