Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)
Jahr 2022
Tagung: Sprache und Diskriminierung – Sprache gegen Diskriminierung
11.–14. Oktober 2022
Wie funktioniert sprachliche Diskriminierung und was kann die Sprache gegen Diskriminierung tun? Am 11.-14.10.2022 findet an der MLU eine internationale Fachtagung mit dem Titel "Sprache und Diskriminierung - Sprache gegen Diskriminierung" statt. An der Fachkonferenz, die den Abschluss eines binationalen DAAD-geförderten Projekts mit der Partneruniversität Florenz bildet, werden 32 Wissenschaftler:innen aus insgesamt 16 verschiedenen Universitäten bzw. Institutionen und fünf Ländern (Italien, Großbritannien, Polen, Belgien, Deutschland) teilnehmen. Ziel der Tagung ist es, die Rolle von Sprache als Diskriminierungsträgerin sowie als Instrument des Kampfes gegen die Diskriminierung im öffentlichen sowie im privaten Diskurs zu erörtern. Die Tagungsbeiträge widmen sich – jeweils aus deutscher und italienischer Perspektive – der komplexen Beziehung zwischen Sprache und Diskriminierung. Dazu gehören Vorträge zu einzelnen diskriminierenden Redeweisen genauso wie zu aktuellen brisanten Themen wie hate speech, body shaming oder inklusive Sprache. Besonderes Augenmerk wird auf den Sprachvergleich und auf den interdisziplinären Austausch gelegt.
Kritische Einführungswochen: Gespräch: #MeToo@University: Was tun bei Sexismus und sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt in der Uni?
14. Oktober 2022, 12–14 Uhr, Seminarraum 23 (Raum 2.01) (Steintor-Campus)
Gespräch mit Sabine Wöller (Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung) und Anja Wiegner (Gleichstellungsbüro)
Sexismus und sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt (kurz: sDBG) sind in unserer Gesellschaft alltäglich. Auch Universitäten sind nicht frei von ihnen. Dennoch sind Sexismus und sDBG an vielen Unis noch immer Tabu- oder Randthemen. In Lehre und Forschung werden sie meist – wenn überhaupt – nur theoretisch beleuchtet. Und in der universitären Verwaltung gibt es mittlerweile zwar viel(fältige)e Strukturen, Regelungen und Projekte, die darauf abzielen, Sexismus und sDBG zu bekämpfen und Betroffene zu unterstützen – oft mangelt es aber an deren Sichtbarkeit, Aussattung und/oder Verknüpfung. An der Universität Halle gibt es mehrere Stellen, die zu diesem Thema arbeiten und Betroffene – auf Wunsch vertraulich – unterstützen, insbesondere die Gleichstellungsbeauftragten sowie die Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung.
Anja Wiegner, Referentin der Gleichstellungsbeauftragten, und Sabine Wöller, Leitung der Präventionsstelle, möchten Einblicke in ihre Arbeit geben und sich mit euch austauschen: Wie und wo kann sich Sexismus und sDBG an der Uni zeigen? Was könnt ihr institutionell und/oder selbstorganisiert tun und an wen könnt ihr euch in der Uni und darüber hinaus wenden, wenn ihr Sexismus und sDBG erfahrt, Betroffene unterstützen oder generell zum Thema arbeiten wollt? Welche (weiteren) (Unterstützungs-)Maßnahmen wünscht ihr euch zum Thema? Über dies und mehr wollen wir mit euch sprechen. Bringt also eure Themen, Fragen und Ideen mit – egal ob diese für euch neu sind oder ihr euch schon lange damit auseinandersetzt.
Bitte beachtet: Gern können wir im Gespräch auch Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen teilen. Da es sich aber um ein offenes Format handelt, können wir diese nur bedingt auffangen und keinen Schutzraum garantieren.
Vortrag: Klassismus
13. Oktober 2022, 18 Uhr, online
Vortrag von Brigitte Theißl im Rahmen der Veranstaltungsreihe des que(e)r_einsteigen
Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund der Klassenzugehörigt und/oder Klassenherkunft. Er ist als Unterdrückungsform, als Abwertung, Ausgrenzung und Marginalisierung entlang von Klasse wirksam. Brigitte Theißl gibt in ihrem Vortrag einen Einblick in die Dimensionen und die Begriffsgeschichte von Klassismus und bespricht, was Reality-TV und der Schwangerschaftsabbruch mit Klassismus zu tun haben.
Brigitte Theißl arbeitet als Journalistin und Erwachsenenbildnerin, zuletzt erschienen „Solidarisch gegen Klassismus“ (gemeinsam mit Francis Seeck) bei Unrast und „Klassenreise“ (gemeinsam mit Betina Aumair) beim ÖGB-Verlag.
Vortrag: Klassismus
13. Oktober 2022, 18–20 Uhr, online
Vortrag von Brigitte Theißl, veranstaltet vom AK que(e)r_einsteigen
Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund der Klassenzugehörigt und/oder Klassenherkunft. Er ist als Unterdrückungsform, als Abwertung, Ausgrenzung und Marginalisierung entlang von Klasse wirksam. Brigitte Theißl gibt in ihrem Vortrag einen Einblick in die Dimensionen und die Begriffsgeschichte von Klassismus und bespricht, was Reality-TV und der Schwangerschaftsabbruch mit Klassismus zu tun haben.
Brigitte Theißl arbeitet als Journalistin und Erwachsenenbildnerin, zuletzt erschienen „Solidarisch gegen Klassismus“ (gemeinsam mit Francis Seeck) bei Unrast und „Klassenreise“ (gemeinsam mit Betina Aumair) beim ÖGB-Verlag.
Kritische Einführungswochen: PubQuiz: Auf Kosten anderer? - Globale Ungerechtigkeiten erkennen und verändern
13. Oktober 2022, 19–21 Uhr, 7 Gramm
veranstaltet von Eine Welt e.V.
Was ist eigentlich gerecht? Was ist Kapitalismus und wie wirkt er sich auf die Lebensrealitäten von Menschen im globalen Süden aus? Um diesen Fragen nachzugehen, möchten wir für einen gemütlichen, spielerischen Themenabend zusammenkommen. In Form von mehreren Themenblöcken möchten wir mit euch gemeinsam den Machtstrukturen zwischen globalem Norden und globalem Süden nachgehen. Bei einem Getränk im 7 Gramm wollen wir am 13.10.22, ab 19 Uhr gemeinsam rätseln und uns austauschen. Das Ganze ist eine Art Pubquiz mit vielen interaktiven Elementen und Input von uns.
Kritische Einführungswochen: Vortrag: Kritik der studentischen Verbindungen
13. Oktober 2022, 18–21 Uhr, SSR
veranstaltet von SDS Halle
Der Vortrag widmet sich der Kritik der Studentenverbindungen aus linker und emanzipatorischer Perspektive. Kritisiert wird u.a. das Prinzip der sexistischen Männerbünde, nationalistische Verklärung der Geschichte oder das elitäre Standesdenken vieler Verbindungen. Die These ist, dass es erstens viele Unterschiede zwischen den einzelnen Strukturen gibt, sie aber zweitens ebenfalls stark zu kritisierende Gemeinsamkeiten haben. So sind Studentenverbindungen Strukturen, die einer gleichen Gesellschaft im Wege stehen.
Kritische Einführungswochen: Workshop: Teilhabe für alle!
13. Oktober 2022, 14–16 Uhr, Seminarraum 7 (Raum 1.32) (Steintor-Campus)
veranstaltet vom Friedenskreis e.V.
Das Friedenskreis Halle Projekt "Teilhabe für (H)alle" fördert und empowert junge Menschen und Familien mit Migrationserfahrungen in einer von Rassismus geprägten Gesellschaft.
Um zu wissen was die Zielgruppe braucht und um passende Angebote entwickeln zu können, wurde Ende 2021 eine Bedarfsanalyse erstellt. Interviews und Umfragen unter Jugendlichen zwischen 12-27 Jahren sowie Sozialarbeiter*innen bildeten die Grundlage.
Kritische Einführungswochen: Ständecafé
13. Oktober 2022, 13–17 Uhr, Steintor-Campus
Im Rahmen des Ständecafés der Kritischen Einführungswochen stellen sich verschiedene Initiativen auf dem Steintorcampus vor – neben vielen spannenden studentischen Initiativen u.a. auch die Präventions- und Beratungsstelle Antidiskriminierung und das Gleichstellungsbüro der Uni Halle. Hier kann Infomaterial mitgenommen, ins Gespräch gekommen und Tee oder Glühwein getrunken werden (bitte eigene Tasse mitbringen!).
Kritische Einführungswochen: Vortrag: Über die Leben von 4 Frauen in der Zeit der Shoa bis zur DDR
12. Oktober 2022, 18–20 Uhr, Seminarraum 21 (Raum E.04) LuWu 2 (Steintor-Campus)
veranstaltet vom freien Medienkollektiv
Wir hatten das Glück drei faszinierende Frauen/Zeitzeuginnen kennenzulernen, die uns von ihrem Leben erzählten. Ihre Geschichten erstrecken sich von der Zeit der Shoah bis in die DDR hinein. Ihre Geschichten dürfen nicht vergessen werden und wir wollen sie weitererzählen. Hierfür wollen wir gemeinsam mit den Frauen einen biographischen Dokumentarfilm entwickeln. Das Projekt steht noch ganz am Anfang und deshalb gibt es sehr viel Raum für eure Ideen und Vorstellungen. Es soll gemeinsam im Kollektiv ein passendes Konzept entwickelt werden. Die individuellen Geschichten der Frauen wollen wir im Zuge der KEW durch einen Präsenz-Vortrag näher beleuchten.
Kritische Einführungswochen: Vortrag: "Schaaatz, wo ist die Butter?!" Weaponized Incompetence und der Gender Care Gap
12. Oktober 2022, 16–18 Uhr, SSR (Steintor-Campus)
Veranstaltet vom AK Studieren mit Kind
Weaponized Incompetence. Was genau es mit der strategisch eingesetzten „Unfähigkeit“ zur Sorgearbeit auf sich hat und welche (Spoiler: hohe) Relevanz diese für Mental Load und Gender Care Gap hat, erläutert der Vortrag von und mit Jo Lücke
"Mach du das lieber, du kannst das einfach viel besser!", sagte der Mann und überreichte seiner Frau eine wilde Mischung aus zerrissenem Geschenkpapier mit Klebeband, aus dem an zwei Ecken der Karton mit dem Teeservice für die Schwiegereltern heraus schaute. Was auf den ersten Blick wie ein charmanter Hilferuf eines wirklich Unbegabten aussehen kann, hat es auf den zweiten Blick in sich: Nicht selten nämlich wird solcherlei Inkompetenz übertrieben, kultiviert und strategisch eingesetzt. Das Ziel: Weniger Aufgaben übernehmen müssen. Der Fachbegriff: "Weaponized Incompetence". Die Folgen: Fatal. Was genau es mit der strategisch eingesetzten „Unfähigkeit“ zur Sorgearbeit auf sich hat und welche (Spoiler: hohe) Relevanz diese für Mental Load und Gender Care Gap hat, erläutert der Vortrag von und mit Jo Lücke. Im Vortrag lernen Sie verschiedene Spielarten von Strategischer Inkompetenz kennen und erfahren, wie und warum das Ganze funktioniert. Im Anschluss können Sie in Ihrem Alltag viele Formen strategischen Scheiterns zielsicherer identifizieren und besitzen das Vokabular, um in einen konstruktiven Austausch (z.B. in der WG oder in der Partnerschaft) einzusteigen.
Kritische Einführungswochen: Auftaktveranstaltung Raum für___
12. Oktober 2022, 15:30–21 Uhr, Lernwerkstatt Erziehungswissenschafen
Das Projekt „Raum für...“ startet in der Hochschullernwerkstatt Erziehungswissenschaften. Es soll darum gehen, auf institutionell verankerte Strukturen, die Machtmissbrauch und Diskriminierung(-sformen) wie Rassismus und Sexismus begünstigen und schützen, aufmerksam zu machen. Durch wissenschaftliche Vorträge und empowernde Workshops möchten wir bestehende Strukturen beleuchten, kritisieren und Handlungsoptionen ableiten. Darüber hinaus soll ein Raum geschaffen werden, der als eine Anlaufstelle dient, die eigenen Erfahrungen mit Macht(-missbrauch) an der MLU thematisieren zu können. Damit wollen wir die Institution Universität als Ort der Reproduktion von Machtverhältnissen und Hierarchien problematisieren und das Wissen um die eigenen oder solidarischen Handlungsmöglichkeiten fördern.
Nach einer kurzen Vorstellung des Projektes um 15:30 Uhr starten wir um 16:00 Uhr mit einem Vortrag von Dr. Kien Nghi Ha. Im Anschluss wird es noch „Raum für …“ Diskussion, Snacks und ein Abendprogramm geben. Ob euch ein Film oder ein musikalischer Act erwartet, seid gespannt!
Kritische Einführungswochen: Vortrag: Kritik am Achtsamkeits-Hype
11. Oktober 2022, 18–20 Uhr, Hörsaal A im Melanchthonianum
Vortrag mit anschließender Diskussion von Dr. Kristina Eichel über Kritik, Nebenwirkungen und mögliche Kontraindikationen von Meditation, veranstaltet von Sintoma und Kritische Psychologie
Die Themen Mediation und Achtsamkeit begegnen uns ständig im aktuellen gesellschaftlichen Kontext, ohne dabei eine differenzierte und individuelle Wirksamkeit oder potentielle Nebenwirkungen von Meditation zu berücksichtigen. Forschung zum Thema weist oft Lücken und teilweise mangelnde Qualität auf. Darüber hinaus bleibt die kritische Reflexion der Konzepte weitestgehend aus. Die Psychologin, Kognitionswissenschaftlerin und Sexualberaterin Dr. Kristina Eichel schlägt hier die Brücke zum Individualismus und Bettet den Trend in gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse ein. Außerdem greift sie die Frage auf, für wen Meditation hilfreich sein kann und wer eher zu anderen Methoden greifen sollte.