Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)
Jahr 2022
Workshop: "Ich bin doch nicht rassistisch" - Kritisches Weißsein, Allyship und Powersharing
30. November 2022, 17-19 Uhr, Lernwerkstatt, Anmeldung über stud.ip
Workshop mit Pham und Lina im Rahmen des Projekts Raum für __
Kannst du „die Rassismusbrille“ absetzen, wenn du keine Lust mehr hast dich mit den schweren Themen auseinanderzusetzen oder es dir zu viel wird? Für viele rassismusbetroffene Personen ist das nicht möglich - Es wird Zeit die Perspektive zu wechseln. Dieser Workshop richtet sich an weiß(positionierte) Personen und soll einen Einblick in (un-)sichtbare Strukturen der politischen Bildungs- und Aktivismusarbeit geben. Wir laden alle ein, sich einer machtkritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Positionierung, zu den Themen Rassismus und critical whiteness zu stellen
Vorlesung: Frauenbewegung in Polen um 1900: lokal, transimperial, transnational?
29. November 2022, 16:15 - 17:45 Uhr, Hörsaal III, Emil-Abderhalden-Str. 26-27, 06108 Halle (Saale)
Vorlesung mit Iwona Dadej als Teil der Ringvorlesung: Was Sie schon immer über Polen wissen wollten (oder sollten) organisiert durch das Aleksander Brückner Zentrum für Polenstudien
Vorlesung: [Queer] MAKES Gender Church, religious fundamentalism and LGBTIQA+/queer identities in Bosnia and Hercegovina
29. November 2022, 18-20 Uhr, Hörsaal im Haus 31 der Franckeschen Stiftungen (1.OG)
Vorlesung mit Tanja Grabovac als Teil der Ringvorlesung [Theologie] MACHT Geschlecht
In Bosnia and Herzegovina society, LGBTIQ+ activism is gaining visibility in the post-war period, especially in the last decade. The context of the Bosnia and Herzegovina society especially shows the identity problem or clash of identities between the three official denominations (Catholic Church, Serbian Orthodox Church and Islamic Community), the patriarchal and conservative society and the LGBTIQ+ community. LGBTIQ+ in Bosnia and Herzegovina is often characterized as “unknown”, “foreign”, “the new phenomenon” and described in the context of “unknown to our nation” or “foreign to our culture”. What happens when religions and LGBTIQ+ activism meet in a post-war state, like Bosnia and Herzegovina? Which positions do they occupy? Which strategies do they pursue? And most importantly, how do LGBTIQ+ people live and shape their identity within religious communities?
Tanja Grabovac hat franziskanische Theologie und philosophisch theologische Studien in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) studiert. Als Universitätsassistent*in am Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie an der Universität Graz promoviert Grabovac über die Identität und die Position von LGBTIQ+-Gläubigen in der katholischen Kirche in Bosnien und Herzegowina. Tanja Grabovac ist Menschenrechtsaktivist*in und Koautor*in des ersten feministischen Glossars auf dem Balkan.
Workshop: Consensual flirting - Flirten mit den Glyddies
28. November 2022, 18-20 Uhr, Lernwerkstatt, Anmeldung über stud.ip
Workshop im Rahmen des Projekts Raum für __
Machtstrukturen durchziehen unser alltägliches Leben und machen leider auch vor intimen, erotischen und annäherden Begegnungen keinen Halt. In unserem Workshop Consensual flirting werden wir uns mit dem Thema Konsens in unserer Sexualität und dem eigenen Flirtverhalten auseinandersetzen. Wir wollen einen Anstoß geben um sich eigener Strukturen bewusster zu werden und beginnen Umgangsstrategien zu suchen.
CN: In dem Workshop werden unter Umständen sexualisierte Übergriffe und Gewalt thematisiert.
Bei mehr Interesse, Fragen etc. schaut gerne auf unserem Instaprofil die_ Glyddies vorbei oder schreibt uns eine Mail unter die_glyddies@posteo.de
Fachtagung: Sexuelle Bildung in der Primarstufe - (k)eine Selbstverständlichkeit
25. und 26. November 2022, online
Fachtagung für Lehrkräfte, Studierende und interessierte Wissenschaftler*innen
Auseinandersetzungen mit Körperlichkeit, Geschlecht(sidentität), Sexualität und sexueller Identität sowie mit diesen verbundene Normen und Praktiken stellen ein bedeutsames Feld der professionellen Entwicklung von (angehenden) Lehrkräften und der erziehungswissenschaftlichen Forschung dar. Mit ihnen verbunden sind gesellschaftlich relevante Probleme wie z.B. sexualisierte Gewalt, Geschlechterstereotype, geschlechtsbezogene Ungleichheiten sowie heteronormative Ein- und Vorstellungen und damit einhergehende Diskriminierung. Trotz der grundlegenden Bedeutung der Auseinandersetzung mit Fragen der Körperlichkeit, Geschlecht(sidentität), Sexualität und sexuellen Identität konstatiert Voß (2019, S. 88), dass „wir uns in der Bundesrepublik Deutschland [...] den „Luxus“ [leisten], dass Fachkräfte in Schulen und weiteren pädagogischen Einrichtungen nicht im Hinblick auf Körper, Geschlecht und Sexualität von Kindern und Jugendlichen ausgebildet sind“. Themenbezogene Diskurse und Forschungen stellen zudem vor allem für den Bereich der Primarstufe ein besonderes Desiderat dar.
Vortrag: Emanzipatorische Pädagogik: Warum es für den Systemwandel auch Pädagogik braucht
25. November 2022, 17:30 Uhr, Lernwerkstatt Erziehungswissenschaften
Vortrag mit Julian Bierwirth, organisiert von den Falken Halle
Pädagogik ist ein Bereich der Wissenschaften, der sich um Fragen der Bildung und der Erziehung, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, kümmert. Warum sollte pädagogisches Handeln für linke Gruppen interessant sein?
Tatsächlich gibt es auch in der linken Praxis immer wieder Verbindungen zu pädagogischen Fragen. Einerseits, weil auch junge Menschen selbstverständlich Teil der Zielgruppe sind, die linke Politik ansprechen möchte. Aber auch, weil wir alle in kapitalistischen Verhältnissen aufgewachsen sind und der Kampf gegen diese Verhältnisse immer auch etwas mit Bildung und Erziehung zu tun hat. Denn wir brauchen Wissen über die Welt, die wir verändern wollen. Die Frage, wie wir dies erlangen ist die Frage nach emanzipatorischer Bildung. Und wir müssen uns im gemeinsamen Prozess, in dem wir die Welt ändern, immer auch selber verändern. Das wirft die Frage nach Formen der gemeinschaftlichen Selbstveränderung auf. Das ist die Frage nach emanzipatorischer Erziehung.
Der Referent Julian Bierwirth hat Soziologie und Pädagogik in Göttingen studiert und ist seit vielen Jahren in der emanzipatorischen Bildungsarbeit tätig. Ehren- und Hauptamtlich organisiert er dabei Bildungsseminare, Lesekreise und Zeltlager.
Workshop: Idylle und Nation(alismus)
24.–25. November 2022, IZEA (Christian-Thomasius-Zimmer)
Workshop des DFG-Netzwerks "Politiken der Idylle"
Vortrag: „Deutschland – Der Wahn. DIeles Flucht nach Afrika'" (Johannes Reckholder) und „Karl Konrads heimliches Afrika" (Florian Beckerhoff)
24. November 2022, 10-12 Uhr, Hörsaal XVII, Melanchthonianum
Gastvortrag mit Dr. Amatso Obikoli Assemboni im Rahmen des Seminars „Gegenwartsliteratur“ von Steffen
Hendel als Teil einer Gastvortragsreihe des Instituts für Romanistik und des germanistischen Instituts
Vortrag: Les femmes dans les classiques africains
24. November 2022, 12-14 Uhr, Hörsaal C, Melanchthonianum
Gastvortrag mit Dr. Amatso Obikoli Assemboni im Rahmen des Seminars „'Qui écrit cela? Ce n’est personne.‘ Einführung in das Werk
Catherine Pozzis (1882-1934)“ bei Moritz Rauchhaus als Teil einer Gastvortragsreihe des Instituts für Romanistik und des germanistischen Instituts
Vortrag: Can Sex Be Expressed?
24. November 2022, 18 Uhr, online
Vortrag mit Jules Gleeson im Rahmen der Veranstaltungsreihe des AK que(e)r_einsteigen
This lecture will offer a rejoinder to gender nihilist positions through establishing the expressive face of sex, a set of qualities which I take to be obscured both by “performative” approaches prevalent in gender studies since the early 1990s, and a more recent trans theory tendency to twin plasticity with racialisation.
I argue that accepting sex’s lability (or mutability) is most easily achieved through integrating insights from semantic pragmatism. A logically expressivist approach can let us better grasp how what is later taken to be “fixed” qualities of sex are originally set in place. Interventions to manipulate sex (whether endocrinological, sartorial, or whatever else) cannot be set apart from the vying sets of normative terms deployed to guide and delimit these efforts.
This view of expressiveness recognises the pragmatic aspect of both bodily measures taken to reshape sex, and the conceptual terms which interlock with them. Like any other exploration of natural history, discussing sex proceeds through normative communities establishing themselves through use of shared terms. Whatever the immutable or „forever set“ qualities of sex are, they only come to be itemised as such through a process of normative assertion, and (often tenuous) consensus. The consequence is vying community levels understanding which vary depending on participation (or non-participation) in the wide range of ethical experiments that have come to focus on manipulation of sexual difference. This expressive approach to understanding normative assertion better allows us to grasp both the potential and limits of reshaping sex.
Particular reference will be made to clinical treatment of intersex people, following the work of theorists including Iain Morland. My hope is to show that these cases of routinised harm demonstrate the potential for expressiveness to be exactly the means of oppression: due to the limits of plasticity, potential forms can be “overwritten”. If we understand surgeries as writing (as Morland does) we come to understand also how hate speech might be etched across our physiques. More hopefully, I’ll consider the (dark yet playful) appropriation of clinical terms by the early intersex liberation movement, to demonstrate how savviness towards rival vocabularies can be used for emancipatory ends.
Vortrag: Littérature africaine féminine: littérature féministe? Exemple de „Une si longue lettre" (Mariama Ba) et de „Reste avec moi" (Ayὸbámi Adébayὸ)
23. November 2022, 10-12 Uhr, Seminarraum 23A [LuWu2]
Gastvortrag mit Dr. Amatso Obikoli Assemboni im Rahmen des Seminars „Dekoloniale Feminismen“ von Natascha Ueckmann als Teil einer Gastvortragsreihe des Instituts für Romanistik und des germanistischen Instituts
Vortrag: Die rechtliche Lage von Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland
23. November 2022, 19 Uhr, Live-Übertragung in einen Hörsaal (noch nicht bekannt gegeben)
Vortrag von Prof. Dr. Ulrike Lembke, organisiert von Medical Students for Choice Halle
Ulrike Lembke ist Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2018 bis 2022 war sie Leiterin der Humboldt Law Clinic für Grund- und Menschenrechte und ist seit 2020 Richterin des Verfassungsgerichtshofs von Berlin. Sie äußert sich öffentlich zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema (selbstbestimmter) Schwangerschaftsabbruch und fordert die Streichung von §§ 218ff aus dem Strafgesetzbuch, aber auch insgesamt die Verwirklichung reproduktiver Menschenrechte von Zugang zu Verhütung und Schwangerschaftsabbruch über ausreichende Hebammenversorgung und gewaltfreie Geburt bis zu Sexualaufklärung und freiwilliger Beratung.
Seit über 150 Jahren ist der Schwangerschaftsabbruch in Deutschland nach §218 StGB strafbar. Damit ist die Gesetzgebung in Deutschland eine der restriktivsten in Westeuropa. Die Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs verhindert die medizinische Grundversorgung, aber auch die körperliche Selbstbestimmung von ungewollt Schwangeren. Sie führt zu einer prekären Versorgungslage und steht im starken Gegensatz zu einer Gleichberechtigung der Geschlechter.
Mit der Abschaffung von §219a StGB im Juni diesen Jahres wurde das sogenannte Werbeverbot aufgehoben. Der Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung sieht auch eine Kommission zur „Regulierung des Schwangerschaftsabbruches außerhalb des Strafgesetzbuches“ vor. Nach Ulrike Lembke wird jedoch die alleinige Streichung von §219a und eine hoffentlich zukünftige Streichung von §218 nicht die grundlegenden Probleme in Deutschland lösen.
Ulrike Lembke wird uns in ihrem Vortrag mehr zu der aktuellen Gesetzeslage in Deutschland erzählen und warum Schwangerschaftsabbrüche seit 150 Jahren immer noch strafrechtlich verfolgt werden dürfen. Wir freuen uns besonders, mit ihr zusammen über Zukunftsaussichten, ihre Forderungen und aktuelle Entwicklungen zu diskutieren.