Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)
Jahr 2020
Workshopstag: Feedbackkultur in der Lehrer*innenbildung
11. Januar 2020, 9:00-14:30 Uhr, Steintorcampus, Hörsaal III
Wie kann das Miteinander-Sprechen in pädagogischen Settings, etwa in Reflexionsgesprächen nach Unterrichtsbesuchen, im Rahmen einer Feedbackkultur so gestaltet werden, dass ein achtsames, vertrauensvolles Miteinander und ein konstruktiver Lernprozess in Gesprächen möglich werden? Verschiedene Facetten von Feedback werden in den Workshops in den Blick genommen. Es wird u.a. auch ein Workshop zum Thema "Feedback und Macht – Eine vorurteilsbewusste Perspektive mit dem Anti-Bias-Ansatz entwickeln.“ (Nele Kontzi, Berlin) angeboten.
Unikino: Green Book
09. Januar 2020, 20:15 Uhr, Audimax HS XXII
Tony Lip, Italo-Amerikaner aus der Bronx, der sein Geld als Türsteher verdient, wird von dem kultivierten afroamerikanischen Pianisten Dr. Don Shirley als Fahrer engagiert. Die beiden Männer, die gegensätzlicher nicht sein könnten, begeben sich 1962 auf eine Konzert-Tournee durch die Südstaaten. Doch dort weht ein anderer Wind – und so müssen sie ihre Reise in Zeiten der Rassentrennung nach dem "Green Book" planen, einem Reiseführer für schwarze Autofahrer, der die wenigen Unterkünfte und Restaurants auflistet, die auch schwarze Gäste bedienen.
Das jeweils dreifach Oscar- und Golden Globe-prämierte Feel-Good-Movie mit Top-Besetzung. Herrlich komisch und zugleich tief bewegend schildert "Green Book" die gemeinsame Reise zweier unterschiedlicher Männer sowie den Auftakt einer großartigen und damals noch ungewöhnlichen Freundschaft.
R: Peter Farrelly | USA | FSK 6 | Drama | 130 Min.
Preise: 3 Oscars, 3 Golden Globes | Nominierungen: 5 Oscars
Vortrag: Patientenselbstbestimmung am Lebensende - Ethische und klinische Herausforderung
09. Januar 2020, 18 Uhr, Interdisziplinäres Zentrum für Altern Halle (IZAH), Ernst-Grube-Str. 40, FG06, U02, Hörsaal 1/2
Vortrag von Jan Schildmann im Rahmen der Ringvorlesung "Die humane Altersgesellschaft. Medizinische und soziale Herausforderungen".
Vortrag: Zur gesellschaftlichen Herstellung von Geschlecht –
Fokus biologisches Geschlecht: Bedeutung für die pädagogische Praxis
09. Januar 2020, 18 Uhr, Steintorcampus
Vortrag des Arbeitskreises que(e)r_einsteigen des Studierendenrates mit Heinz-Jürgen Voß
Biologisches Geschlecht erscheint vielen als „sicher“, als „natürlich“ im Sinne von vorgegeben und unabänderlich. Das ist es nicht. Auch bei den derzeitigen biologischen Konzepten über Geschlecht – genauso wie bei den historischen – handelt es sich um Theorien. Sie sind Resultat einer gesellschaftlichen Ordnung, die zwei Geschlechter unterscheidet – und die in der Bundesrepublik Deutschland noch immer nicht vor menschenrechtsverletzender Gewalt zurückschreckt, wenn es darum geht, eindeutig „weiblich“ oder „männlich“ herzustellen.
Heinz-Jürgen Voß arbeitet heraus: Mit den aktuellen biologischen und medizinischen Theorien über Geschlecht sind besser viele Geschlechter erklärbar, als nur zwei oder drei. Daran schließt er einige pädagogisch Relevante Ableitungen an.
Wer sich inhaltlich bereits vorbereiten mag, kann „Geschlecht: Wider die Natürlichkeit“ (4. Aufl. 2018; Stuttgart: Schmetterling-Verlag) lesen.
Vortrag: School of Europeanness - tolerance and other lessons in political liberalism in Latvia
07. Januar 2019, 16 Uhr, Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung
Vortrag von Dace Dzenovska (University of Oxford)
In the 1990s, the global victory of liberalism as the blueprint for organizing economic and political life seemed certain. Today it no longer does. Governing elites in Western liberal democracies are concerned about risks posed by a variety of “illiberal populisms.” Transnational coalitions involving Eastern European nationalists and North Atlantic strategists warn that the “international liberal order” is under threat from Russia. And academics are calling for reflection on liberalism’s political failures.
Drawing on ethnographic research on tolerance promotion in Latvia, Dr. Dzenovska argues that these debates fail to consider the specific contours of the “actually existing” political liberalism. Post-Cold War liberalism as a historical formation comes into view most clearly in liberalism’s missionary encounters with people thought to have lost their way as a result of living under “actually existing socialism.” These encounters show the underlying tensions of political liberalism, such as the need to draw boundaries around liberal democratic polities while emphasizing the virtues of inclusion, openness, and tolerance. Ultimately, they reveal the actually existing post-Cold War liberalism to be an ideological formation that misrecognizes itself as a politically neutral set of tools for organizing collective life
Vortrag: Den heterosexuellen Vertrag brechen. Monique Wittigs materialistische Utopie
07. Januar 2020, 18 Uhr, Franckesche Stiftungen, Haus 31, Hörsaal
Vortrag von Aline Oloff (Berlin) im Rahmen der Ringvorlesung "Zukunft, Utopie und Feminismen" des Projektes gender*bildet.
Monique Wittigs radikale Kritik der Zweigeschlechterordnung ist zugleich eine Aufforderung, Existenzen jenseits heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit zu "erfinden". Im Vortrag werden Kritik und utopischer Entwurf in einer gekreuzten Lektüre literarischer und theoretischer Schriften Wittigs nachvollzogen und in ihrer Bedeutung für die queer-feministische Theorieentwicklung gewürdigt.
Gedenkgottesdienst für die Opfer des Anschlags vom 9. Oktober
Die christlichen Kirchen der Region haben gemeinsam mit der Universität und dem Friedensgebet der halleschen Marktgemeinde am zu einem ökumenischen Gedenkgottesdienst nach dem Anschlag vom 9. Oktober eingeladen. Die Anteilnahme war überwältigend groß.
Jahr 2019
Vortrag: #Bodypositivity - zwischen emanzipatorischem Potential und Vereinnahmung.
19. Dezember 2019, 18 Uhr, Steintorcampus
Vortrag des Arbeitskreises que(e)r_einsteigen des Studierendenrates mit Magda Albrecht
Body Positivity ist in aller Munde. Entstanden aus der Fat Acceptance/ Liberation Bewegung bietet sie Anknüpfungspunkte für Menschen, deren Körper als „krank“, „hässlich“, „uneindeutig“, „zu viel“, „gefährlich“ oder „nicht leistungsfähig“ eingeordnet werden. Die Bewegung eröffnet einen Raum für Selbstermächtigung sowie die Möglichkeit, den eigenen Körper weniger wertend anzunehmen. Dabei soll es nicht nur um die bloße Anerkennung und Wertschätzung vielfältiger Körperbilder gehen, sondern auch um eine Kritik an Politiken, Institutionen und gesellschaftliche Normen, die Körper nach Profitlogiken und hegemonialen Ideen von Schönheit, Leistungsfähigkeit oder Gesundheit bewerten. Durch die sozialen Medien hat Body Positivity in den letzten Jahren eine enorme Reichweite erfahren.
Das bietet Potential marginalisierte Körper sichtbar zu machen, ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu rücken und Gemeinschaften zu bilden. In dem Vortrag befasst sich Magda Albrecht u.a. mit folgenden Fragen: Wie wird der Hashtag in den sozialen Medien genutzt? Wer sind die Akteur*innen und welche Themen werden behandelt? Welche Tendenzen der Normalisierung und Vereinnahmung lassen sich erkennen? Und was sagt das über das gesellschaftskritische Potential der Body Positivity Bewegung aus?
Magda Albrecht ist Autorin, Bloggerin bei Mädchenmannschaft e.V., tätig in der politischen Bildungsarbeit und Musikerin. 2018 erschien ihr Buch "Fa(t)shionista" im Ullstein Verlag.
Fortbildung: Psychisch krank in unruhiger Zeit. Ein erster Blick in die Patientenakten der Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Halle 1918/19
18. Dezember 2019, 12:05-13:05 Uhr, Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Referent: Dr. med. Florian Bruns, M.A., Charitè Berlin
Workshop: Schwarze Vorbilder
17. Dezember 2019, 16-19 Uhr, Melanchthonianum, Medienraum
Workshop vom Aktionsbündnis Anton Wilhelm Amo
Welche Bedeutungen haben Vorbilder in unserem Leben? Welche Vorbilder haben wir persönlich? Ein Vorbild kann Anton Wilhelm Amo sein, ab 1727 Philosoph und Jurist in Halle und der erste Schwarze Dozent in Deutschland.
Aktivist_innen aus dem Aktionsbündnis Anton Wilhelm Amo laden in diesem Workshop zur Auseinandersetzung mit dessen Leben und Wirken ein und werfen einen kritischen Blick darauf, wie ihm heute gedacht wird. Der Workshop will rassistische Strukturen in Erinnerungspolitik sichtbar machen und über die Bedeutung von Vorbildern reflektieren.
Workshop: Anne, Kirke & Radio Ragazza - utopische Elemente im feministischen Film
10. & 17. Dezember 2019, 18 Uhr, Hörsaal, Haus 31, Franckesche Stiftungen
Workshop von Kathrin Lemcke (Leipzig) im Rahmen der Ringvorlesung "Zukunft, Utopie und Feminismen" des Projektes gender*bildet.
Der zweiteilige Workshop beschäftigt sich mit utopischen Ansätzen in feministischen Filmen. An zwei Abendveranstaltungen werden wir Ausschnitte aus unteranderem den Filmen BORN IN FLAMES und NEUN LEBEN HAT DIE KATZE schauen, die sich auf unterschiedliche Arten mit ihrer jeweiligen Gegenwart und möglichen Utopien beschäftigen und diskutieren diese in Kombination mit ausgewählten Auszügen aus feministischer Filmtheorie.
Den Teilnehmenden wird vor Workshopbeginn ein kleiner Pool aus Texten und Filmen zur Verfügung gestellt, aus denen sie in einem gemeinsamen Abstimmprozess auswählen bzw. auch ergänzen können, welche Texte und Filme im Workshop besprochen werden. Die Diskussionen erfolgen in Kleingruppen und sollen ganz bewusst auch Erfahrungswissen der Teilnehmenden miteinbeziehen.
Gastvortrag: Human Rights & Responsible Business
11. Dezember 2019, 18 Uhr, Steintorcampus Hörsaal II (Emil-Abderhalden-Str.)
Öffentlicher Gastvortrag von Markus Löning (Unternehmensberater, ehemaliger Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe).
In seinem Vortrag analysiert Löning die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und geht insbesondere auf deren Umsetzung in Deutschland durch den Nationalen Aktionsplan 2016-2020 ein, der in Konsultationen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Wirtschaft von der Bundesregierung aufgestellt wurde: Sind die dort geforderten Selbstverpflichtungen ausreichend, oder ist zum Schutz der Menschenrechte ein Lieferkettengesetz nötig?