Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Newsarchiv: Veranstaltungsnews (bis 2024)

Jahr 2019

Tagung: Zu radikal für seine Zeit? Johann Karl Wezel (1747–1819) im Spannungsfeld von Radikalrealismus, Spätaufklärung und Nihilismus

15.-16. November 2019, IZEA & Literaturhaus Halle

Um seine Herkunft, seinen Wahnsinn und seinen Tod ranken sich abenteuerlichste Gerüchte. Er war einer der ersten freien Schriftsteller Deutschlands - und scheiterte schrecklich. Sein Werk ist extrem vielfältig und interessant. Mit Zensoren, Leipziger Professoren und Kathederphilosophen eckte er an. Kein Wunder, war er doch einer von Deutschlands radikalsten Denkern, schärfsten Adelskritikern, radikalsten Agnostikern und einer der ersten Feministen. Zudem einer der provokantesten Literaturkritiker zwischen Lessing und Schlegel, einer  der begabtesten Essayisten, vielgespielter - wenn auch mittelmäßiger - Dramatiker, und ein mehr denn begabter Romancier. Dazu Pädagoge, der im Rahmen seiner Anthropologie eigenständig die Ideen des Philanthropins weiter entwickelte, noch vor Moritz einer der ersten Psychologen Deutschlands und Verfasser einer großangelegten materialistischen  Anthropologie - deren Fertigstellung mutmaßlich Zensur verbot. Weimar hat er nie besucht, über den Sturm und Drang machte er sich lustig, mit Wieland überwarf er sich, mit Platner und Campe brach er erbitterte Fehden los. König Friedrich den Großen beschied er auf seine De la Litterature Allemande gänzliche Unkenntnis der deutschen Literatur und schmetterte ihm eine Streitschrift entgegen, die das Motto trug: "Dans  la république des lettres les opinions sont libres".

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Vortrag: "Sisters in Crime" und "Octavia's blood" - Verhandlungen des Utopischen in feministischen Texten

14. November 2019, 16:30 Uhr, Uniplatz, Hallescher Saal

Vortrag von Prof. Susanne Maurer (Marburg)  im Rahmen der Ringvorlesung "Zukunft, Utopie und Feminismen" des  Projektes gender*bildet.

Der Vortrag erkundet feministische Gedankenexperimente auf eine mögliche Zukunft (und Gegenwart!) hin. Dies geschieht mit Blick auf zwei unterschiedliche literarische Genres, den 'Kriminalroman' und die 'Science Fiction'.
Das Publikum ist eingeladen, eigene Leseerfahrungen mit einzubringen.

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Tagung: 9. Landesweiter Tag der Genderforschung

14. November 2019

Unter dem Motto "Ständig wi(e)der Widerstände: Studieren, Forschen & Lehren auf dem Gendercampus" findet der 9. Landesweite Tag der Genderforschung Sachsen-Anhalt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt. Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung der Koordinierungsstelle Genderforschung und Chancengleichheit Sachsen-Anhalt mit den Universitäten und Hochschulen des Landes.

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Vortrag: Income inequality and capital reallocation in the presence of financial frictions

13. November 2019, 18 Uhr, Gr. Steinstraße 73, Seminarraum 1

Im Rahmen eines wirtschaftswissenschaftlichen Forschungskolloquium  hält Dr. Matias Ossandon Busch einen Vortrag zum Thema "Income inequality  and capital reallocation in the presence of financial frictions".

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Vortrag: Stressfrei ins Familienglück? Auswirkungen der Elternzeit auf die Lebenszufriedenheit

13. November 2019, 18 Uhr, Uniplatz, Anhalter Zimmer

Vortrag von Prof. Dr. Matthias Pollmann-Schult (OVGU Magdeburg) im Rahmen des Sozilogischen Institutskoloquiums "Aktuelle Studien zur Lebenslaufforschung".

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Filmabend: Down Home. Jewish Life in North Carolina

11. November 2019, 18 Uhr, Seminarraum 7, Emil-Abderhalden-Str., Steintor-Campus

Filmabend in der Amerikanistik in englischer Sprache. Veranstaltung im Rahmen der 7. Jüdischen Kulturtage in Halle.

Jews have been integral to North Carolina’s emergence as a progressive  New South society. This richly textured documentary consists of oral  histories, interviews with noted historians, rarely seen photographs and  engaging re-enactments – that bring to life over 300 years of Jewish  North Carolina history. This documentary consists of first-person video  histories, interviews with noted historians, rarely seen archival  photographs and engaging re-enactments – that bring to life over 400  years of history. The screening is kindly supported by the Jewish  Heritage Foundation of North Carolina and the Department of British and  American Studies of Martin Luther University.

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Vortrag: Friday's Eyes: Emancipation, Enslavement, and the Claims of Christian Mission

11. November 2019, 18 Uhr, IZEA, Thomasius-Zimmer

Vortrag von Prof. Dr. Laura Stevens (Tulsa) im Rahmen der Vortragsreihe "Aufklärung als Emanzipation. Neues aus der englischen und amerikanischen Forschung".

Aufklärung als Befreiung und Befähigung zum Selbstdenken sowie zum Handeln in Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu verstehen war lange ein fast  zu geläufiger Topos der Forschung. Das Bild von der Aufklärung, auf die man sich öffentlich beruft, bestimmt er heute noch - trotz der nachfolgenden Kritik, es sei der sozial privilegierte europäische Mann gewesen, der sich durch Aufklärung emanzipieren sollte und wollte. Frauen, den `niederen Ständen` oder den Angehörigen anderer `Rassen` sei Emanzipation verweigert worden. Inzwischen ist die Forschung weitaus differenzierter geworden, indem Perspektiven der Deprivilegierten rekonstruiert wurden, aber auch durch einen systemischen Blick auf die Gesellschaft, der die Autonomisierung von Teilsystemen betont, durch die das Ästhetische oder die Religion neue Funktionen erhielten.

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Tagung: Moulding democratic citizens: Democracy and education in Europe’s twentieth century / Staatsbürger formen: Demokratie und Bildung in Europa im zwanzigsten Jahrhundert

07.-09. November 2019, IZEA, Christian-Thomasius-Zimmer

Via the multi-layered controversies on citizenship education, this  workshop aims at casting new light on the fundamental ambiguities that  haunted European democracies in the twentieth century. Through case  studies that range from the United Kingdom to Poland, and Sweden to  Italy, the papers revolve around how democratic states attempted to  mould new citizens amidst the political battles, and how individuals and  social groups appropriated or contested state-sponsored citizenship  ideals. Thus, the workshop attempts to help us better understand the  contested histories of democracy between the aftermath of World War I  and the collapse of communism.

Anhand der vielfältigen Konflikte  um politische Bildung in Europa wirft dieser Workshop neues Licht auf  die widersprüchliche Geschichte europäischer Demokratien im 20.  Jahrhundert. Die Beiträge beschäftigen sich mit Beispielen von England  bis Polen und Schweden bis Italien und zeigen, wie demokratische Staaten  versuchten im Kontext vielfältiger politischer Kämpfe ihre  Bevölkerungen zu demokratischen Staatsbürgern zu erziehen, und inwieweit  diese auf die staatlichen Bildungsprojekte reagierten. Damit zielt der  Workshop darauf die umstrittene Geschichte der Demokratie zwischen dem  Ersten Weltkrieg und dem Kollaps des Kommunismus umfassender zu  verstehen.

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Weiterbildung: Gender in der Lehre für MINT-Fächer

06. November 2019, 9:30-16:30 Uhr, Von-Seckendorff-Platz 1, Kolloquien 5.10 (Dachgeschoss)

Dieser Workshop leitet Lehrende der MINT Bereiche dazu an,  ihre Lehre auf inhaltlicher und methodischer Ebene, gender- und  diversitysensibel zu gestalten. Dieses Training bietet den Teilnehmenden die  Möglichkeit, die Inhalte und Methoden ihrer Lehrveranstaltungen zu reflektieren  und zu verbessern und zu lernen, auf die Vielfalt der Studierenden in ihren  Studiengängen adäquat einzugehen. Die Veranstaltung dient dem Überblick über die  Vielzahl von gender- und diversitätssensiblen Aspekten in Seminaren und  Vorlesungen sowie der diskriminierungskritischen Sprachverwendung in  Lehrmaterialien und in der Kommunikation mit Studierenden.

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Gespräch: Fall der Berliner Mauer - 30 Jahre danach. Einfluss auf die jüdische Gemeinschaft

06. November 2019, 17 Uhr, Hörssal I, Steintor-Campus

Natan Scharanski, ehemaliger sowjetischer Dissident und israelischer Minister sowie Vorsitzender der Jewish Agency, spricht über seine Perspektive auf den Zusammenbruch des Kommunismus und die Einwanderung osteuropäischer Juden nach Deutschland. Veranstaltung im Rahmen der 7. Jüdischen Kulturtage in Halle. Veranstaltung findet auf Russisch mit simultaner Übersetzung statt.

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Offenes Orgatreffen: AK que(e)r_einsteigen

06. November 2019, 18 Uhr, StuRa

Der Arbeitskreis que(e)r_einsteigen des Studierendenrates (StuRa) lädt zum offenen Orgatreffen um 18 Uhr im StuRa sowie im Anschluss ab 20:30 Uhr zum gemeinsamen Getränk im Czech.

Lesung: Ben Salomo

06. November 2019, 20 Uhr, Lernwerkstatt Erziehungswissenschaften

Ben Salomo gehört zu den erfolgreichsten und zugleich außergewöhnlichsten Rappern Deutschlands. Der in Israel geborene Musiker ist bekennender Jude und verarbeitet seine jüdische Identität offensiv in seinen Texten – eine Ausnahme in der deutschen Hip-Hop-Szene, die immer wieder durch gewaltverherrlichende, homophobe und frauenverachtende Aussagen auffällt und zuletzt bei der Verleihung des „Echo 2018“ für einen handfesten Skandal sorgte.
Mit seinem klaren Bekenntnis zum Judentum tritt Ben Salomo nicht nur antisemitischen Tendenzen im Deutschrap entgegen, sondern macht auch auf den wachsenden Antisemitismus in der Gesellschaft aufmerksam. Um sich von den gewaltverherrlichenden und antisemitischen Aussagen seiner Musikerkollegen zu distanzieren, gab er im Mai 2018 seine erfolgreiche Konzertreihe »Rap am Mittwoch« auf.
Daraufhin schrieb er sein Buch "Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens". Darin spricht er über sein Leben als Jude in Deutschland, über Entwicklungen in der Rap-Szene und wie Antisemitismus und Rassismus begegnet werden kann.

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